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Draussen herrschte nasskaltes Februarwetter, in der Aula des Kollegiengebäudes der UZH dagegen verbreitete sich am 6. Februar 2025 eine feierliche Stimmung. Elisabeth Stark, Prorektorin Forschung, begrüsste die Forschenden und die zahlreich erschienenen Gäste zur Forschungsgala «Sparkling Research». Zur Einführung verwies sie auf die «exzellente Forschung» der UZH, die sich unter anderem in den fünf laufenden universitären Forschungsschwerpunkten ausdrücke oder dem UZH Space Hub in Dübendorf, der Ende letzten Jahres das Raumfahrtunternehmen Starlab Space an Bord holen konnte.
«Diese und viele weitere Errungenschaften sind das Ergebnis der harten Arbeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler», betonte die Prorektorin. Deshalb habe sie nun auch die Ehre, die Preisträgerinnen und Preisträger des Mentoring Award, des FAN Award, des 3R Award und die Stipendiatinnen und Stipendiaten des UZH Entrepreneur Fellowship Programms vorzustellen: «Jeder dieser Preise steht für herausragende Forschungsleistungen und ist ein Beweis für das lebendige Forschungsumfeld an der Universität Zürich.»
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Jeder dieser Preise steht für herausragende Forschungsleistungen und ist ein Beweis für das lebendige Forschungsumfeld an der Universität Zürich.
Bevor Stark zur Verleihung der Auszeichnungen schritt, begrüsste sie den Psycholinguisten und Psychologen Pascal Gygax von der Universität Freiburg, der letztes Jahr den prestigeträchtigen Marcel-Benoist-Preis erhalten hat. Dabei handelt es sich um den wichtigsten Wissenschaftspreis der Schweiz. Gygax erhielt seine Auszeichnung über seine Arbeiten zur vermännlichten Sprache und wie sie unsere Wahrnehmung der Welt beeinflusst.
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Eine einzige Studie, ein einziges Paper ist nichts wert, wir sind aufeinander angewiesen.
Der Ehrengast hielt ein flammendes Plädoyer über die Wissenschaft als kumulatives und gemeinschaftliches Werk vieler Forscher:innen. Eine einzige Studie, ein einziges Paper sei nichts wert, wir sind aufeinander angewiesen, betonte Gygax. An die vielen Nachwuchsforschenden gerichtet, erklärte er, dass es immer darum gehe, alles zu hinterfragen. Bewahrt euch die Neugier von Kindern, stellt immerfort Fragen. Und arbeitet mit Leuten zusammen, die ihr schätzt und die euch respektieren.
Die Ausführungen von Pascal Gygax passten nahtlos in die Verleihung der UZH Mentoring Award. Diese Auszeichnung wird vom Graduate Campus an herausragende Betreuerinnen und Betreuer von Doktorand:innen verliehen. Doktorierende sind es auch, die mögliche Preisträger:innen vorschlagen, die anschliessend von einer Jury von Nachwuchsforschenden aller sieben Fakultäten ausgewählt werden. Aus einer Longlist von 32 Vorschlägen wurden für die UZH Mentoring Awards 2025 folgende vier Personen gekürt:
Diese vier Preisträger verkörperten die höchsten Standards in der Förderung und Begleitung von Nachwuchswissenschaftler:innen, betonte Elisabeth Stark und dankte ihnen für ihr inspirierendes Engagement.
Der FAN Award ist eine Auszeichnung des Fonds zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses der UZH Alumni und wird als Anerkennung für herausragende wissenschaftliche Leistungen an Nachwuchsforschende vergeben. Der Preis ist mit 5000 Franken dotiert und wird in den Bereichen Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Medizin und Naturwissenschaften sowie Geistes- und Sozialwissenschaften vergeben. Jede Fakultät der UZH konnte zwei exzellente fortgeschrittene Doktoranden oder frühe Postdocs nominieren, die dann die Möglichkeit erhielten, ihre Forschung einer Jury vorzustellen. Die Jury wählte für die FAN Awards 2025 folgende drei Forschende:
In Kurzvorträgen stellten die Preisträger ihre Arbeiten vor. Moritz F. Adam beschäftigt sich in seinen Arbeiten mit Zeitkonzeptionen und Apokalyptik im hellenistischen Judentum. Dominik Gross untersucht eine winzige Hirnregion (laterale Habenula) und ihren Einfluss auf Risikoentscheidungen. Stefania Ionescu analysiert Visibility Allocation Systems und ihren Einfluss auf die Gesellschaft.
Wie Elisabeth Stark zu diesem Award erläuterte, habe sie ihn selbst zusammen mit der Abteilung Tierwohl und 3R 2023 ins Leben gerufen. Der Preis würdigt herausragende Beiträge zum Ersatz, der Reduktion und der Verfeinerung von Tierversuchen, den sogenannten 3R (Replace, Reduce, Refine). Der Preis unterstützt damit Bemühungen von UZH-Mitarbeitenden für ethische Forschungspraktiken.
Wie Stark ausführte, hat der letztjährige 3R-Preisträger Giuseppe Esposito unterdessen auch den internationalen «Humane Education and Reduction Grant» des Johns Hopkins Center for Alternatives to Animal Testing erhalten, was die Bedeutung dieser Arbeiten zur Reduktion von Tierversuchen in der mikrochirurgischen Ausbildung unterstreiche. Den UZH 3R Award 2024 erhalten:
Die Tierärztin Petra Seebeck hat Leitlinien und Trainingskurse für Operationen an Mäusen entwickelt. Der Arzt und Neurowissenschaftler Benjamin Ineichen untersucht, wie sich die Übertragbarkeit von Tierversuchsergebnissen auf Menschen verbessern lässt. Seebeck und Ineichen sind für ihre Beiträge im übrigen auch mit einem nationalen Preis, dem 3R Award und dem Culture of Care Award 2024, durch das Schweizer 3R-Kompetenzzentrum ausgezeichnet worden. Siehe auch Artikel UZH News
Das UZH Programm Entrepreneur Fellowship, verliehen durch den Innovation Hub, ist das Sprungbrett für den Aufbau einer eigenen Firma. Es unterstützt Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, die auf der Grundlage ihrer UZH-Forschung ein Start-up gründen wollen. Es stellt bis zu CHF 150'000 an Finanzierung, Beratung und Zugang zu einem relevanten Netzwerk zur Verfügung, damit die Forschenden den Proof-of-Concept ihrer Produkte nachweisen und die Marktfähigkeit herstellen können. Diese drei Forschenden haben das Progamm 2024 erfolgreich abgeschlossen:
In kurzen Berichten skizzierten sie ihre Arbeiten. Die Schlafforscherin und Data-Analystin Jelena Skorucak entwickelt eine Plattform, die in den Hirnströmen von Kindern Hinweise auf epileptische Erkrankungen erkennen kann. Der Informatiker Pietro Oldrati arbeitet an einem digitalen Analysegerät für Menschen, die unter Erschöpfungszuständen leiden. Die Chemikerin Michal Shoshan entwickelt mit ihrem Spin-off metaLead Therapeutics AG neuartige Eiweiss-Moleküle, die giftige Metalle wie Blei aus den Organen filtern.
Zum Abschluss des Events unterstrich die Prorektorin die beeindruckende Vielfalt der Forschungsprojekte und Exzellenz der gewürdigten Personen. Nach der bunten Vielfalt an Informationen über Forschung und Innovation kam das Angebot zum Apéro im Lichthof wohl den meisten Teilnehmer:innen gelegen. Dort bot sich Gelegenheit, das Gehörte mit den gewürdigten Personen zu vertiefen und die Unterstützungsangebote des Prorektorats in den Bereichen Forschungs-, Innovations- und Nachwuchsförderung zu entdecken.