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Internationale Beziehungen

Die UZH stärkt ihre Allianz mit der Universität Kyoto

Was kann künstliche Intelligenz beitragen, um medizinische Diagnosen zu verbessern? Das war eines der Themen eines gemeinsamen Symposiums der UZH und der Universität Kyoto, das gestern erfolgreich zu Ende ging.
Priska Feichter
Symposium in Kyoto
Podiumsdiskussion am Kyoto Symposium 2023 zum Thema künstliche Intelligenz. Links im Bild: Michael Krauthammer, UZH-Professsor für Medizinische Informatik. (Bild: ZvG)

 

Was als Zusammenarbeit zweier Institute begann, hat sich zu einer universitäten strategischen Partnerschaft entwickelt: Das Institut für Regenerative Medizin der UZH (IREM) und das Center for iPS Cell Research and Application in Kyoto sind beide führend auf ihrem Gebiet und pflegen seit über zehn Jahren enge Beziehungen. Im Jahr 2020 hoben die Universität Kyoto und die UZH ihre Partnerschaft auf die nächste Stufe und unterzeichneten ein Abkommen für eine strategische Partnerschaft.

Die damals formulierte gemeinsame Vision besteht darin, die Forschung voranzutreiben um so zur Lösung drängender gesellschaftliche Probleme beizutragen. Seither findet ein reger Austausch zwischen Forschenden beider Institutionen in verschiedenen Bereichen statt – darunter in der Stammzellenmedizin, der Evolutionsbiologie, den Rechtswissenschaften und der künstlichen Intelligenz.

Datenwissenschaft und ihre gesellschaftlichen Auswirkungen

Das gemeinsame strategische Symposium der Universität Kyoto und der UZH fand am 7. und 8. März 2023 in Kyoto statt. Es förderte den Austausch zwischen etablierten Wissenschafter:innen sowie Nachwuchsforschenden aus Kyoto und Zürich. «Das Symposium wird zu einer noch tieferen Allianz unserer Universitäten beitragen. Besonders gut gefällt mir, dass viele Nachwuchsforschende daran teilnehmen. Dies ist mit Blick auf ihre zukünftige akademische Laufbahn eine einzigartige Erfahrung», sagte UZH-Rektor Michael Schaepman.

Sechzehn Nachwuchsforscherinnen und -forscher aus Kyoto und Zürich hatten die Möglichkeit, an der Veranstaltung teilzunehmen, ihre Forschung vorzustellen und potenzielle zukünftige Kooperationspartner zu finden. Die Themen reichten von der Frage, wie Deep-Learning-Modelle bei der Erstellung von Radiologieberichten helfen können, bis hin zum Patentschutz. In einem weiteren Pitch ging es darum, wie Algorithmen zur einer effizienteren Genom-Editierung beitragen können.

Wie künstliche Intelligenz die Medizin unterstützen kann

Das Symposium bot eine ideale Plattform, um die Rolle der Datenwissenschaft in verschiedenen Bereichen zu diskutieren, zum Beispiel in der Medizin. Michael Krauthammer, Professor für Medizinische Informatik an der UZH, präsentierte mehrere konkrete Beispiele für den Einsatz von künstlicher Intelligenz: «KI kann Ärztinnen und Ärzte bei der Diagnose von Melanomen oder Brustkrebs unterstützen. Sie kann Vorhersagen über Wechselwirkungen zwischen Medikamenten machen. Und sie kann beim Verfassen von medizinischen Berichten helfen. Das Potenzial ist riesig.»

Geistiges Eigentum bleibt eine offene Frage

Die Künstliche Intelligenz wirft jedoch auch Fragen auf. Wem zum Beispiel gehört ein mit Hilfe von KI geschaffenes Werk? Die Rechtsexperten Florent Thouvenin und Peter Picht diskutierten darüber mit ihren japanischen Gesprächspartnern. Eine Antwort auf diese zentrale Frage gibt es noch nicht. Einigkeit bestand aber darin, dass neue Ansätze im Umgang mit Innovationen im KI-Bereich nötig sind und neue Wege beim Softwareschutz beschritten werden müssen.

«Kooperationen mit führenden Universitäten wie der Kyoto University fördern neue Ideen und Spitzenforschung auf beiden Seiten», betonte Christian Schwarzenegger.

Gemeinsame Finanzierungsmöglichkeiten

Die strategische Partnerschaft zwischen Kyoto und Zürich stellt sicher, dass Forschungskooperationen mit hohem Potenzial die nötige Unterstützung erhalten. So hat die UZH beispielsweise ein Finanzierungsprogramm für globale strategische Partnerschaften (siehe Kasten) eingerichtet. In den letzten Jahren wurden bereits mehrere gemeinsame Forschungsprojekte der Universität Kyoto und der UZH finanziert.

Dazu gehört zum Beispiel die Studie des Instituts für Regenerative Medizin (IREM) zur Alterung und Verjüngung von Stammzellen. Ein anderes gemeinsames Projekt im Bereich der Pflanzenwissenschaften erforscht die Auswirkungen des Klimawandels auf Weizen. Ein weiteres Beispiel ist die Entwicklung eines trilateralen Lehrangebots in mikrobieller Biologie an der Universität Kyoto, der Universität Edinburgh und der UZH.

Förderung der interdisziplinären Zusammenarbeit

Das gemeinsame Symposium ging am 8. März zu Ende. Es markiert den Beginn neuer Kooperationsmöglichkeiten und steht für die Fortsetzung einer starken Partnerschaft, die auf interdisziplinärer Zusammenarbeit, dem Austausch von Wissen und Ressourcen und der Stärkung einer globalen Perspektive beruht.

«Kooperationen mit führenden Universitäten wie der Universität Kyoto fördern neue Ideen und Spitzenforschung auf beiden Seiten. Ich bin zuversichtlich, dass wir auch weiterhin gemeinsam Grenzen verschieben und weltweit eine starke Wirkung erzielen können», sagte UZH-Prorektor Christian Schwarzenegger.