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Reisen, das eigene Studium frei gestalten, unterschiedliche Kulturen und Sprachen kennenlernen: Wie andere Studierende auch, reizt Francesca die Aussicht auf internationalen Austausch. Sie möchte Europa entdecken und von der Expertise renommierter Universitäten profitieren.
Eine internationale Ausbildung verbessert die beruflichen Perspektiven der Studierenden erheblich, denn Weltgewandtheit und interkulturelles Verständnis sind auf dem globalen Arbeitsmarkt gefragt. Trainingsmöglichkeiten dazu bieten multikulturellen Teams an der UZH oder Austauschsemester an ausländischen Universitäten. Der UZH ist es ein Anliegen, sowohl die Diversität der UZH-Community als auch die Studierendenmobilität zu fördern.
Hochschulnetzwerke sind wichtige Treiber von innovativen und international ausgerichteten Lehrformaten. Seit 2022 ist die UZH Mitglied von Una Europa. Die Partneruniversitäten dieser führenden europäischen Hochschulallianz arbeiten in Lehre, Forschung und Administration zusammen, Ziel ist unter anderem die Förderung der Studierendenmobilität. So können UZH- Studierende von Lehrangeboten anderer Una-Europa-Universitäten profitieren.
Ein ganz besonderes Angebot ist der Bachelor of Arts in European Studies (BAES), den acht der elf Una-Europa-Universitäten vor zwei Jahren lanciert haben. Als neunte Universität wird sich die UZH anschliessen, die Vorbereitungen dazu sind im Gang. Ab 2025 wird man den einzigartigen Joint Bachelor Degree auch an der UZH studieren können. Geplant für 2026 ist ausserdem ein Joint Bachelor in Sustainability.
Der Bachelor of Arts in European Studies ermöglicht es, drei Jahre lang an drei unterschiedlichen Universitäten Europawissenschaften zu studieren. Er behandelt grundlegende Aspekte und Werte der europäischer Staaten und Gesellschaften und leitet Studierende dazu an, die Rolle Europas in der Welt aus verschiedenen fachlichen Perspektiven zu untersuchen und zu reflektieren. «Der Clou dabei ist, dass sich der Inhalt in der Form spiegelt», erklärt Annika Martin, die das Projekt von Seiten der UZH organisiert. «Dank der Möglichkeit, an bis zu drei Universitäten zu studieren, können die Teilnehmenden Europa unmittelbar erleben.»
Ihren Bachelor beginnen BAES-Studierende in Leuven, Bologna, Madrid oder Krakau. Dort absolvieren sie ein gemeinsames Grundstudium von drei Semestern und wählen anschliessend je ein Haupt- und ein Nebenfach aus sieben Spezialisierungen. Diese Spezial-Tracks werden auch in Paris, Helsinki, Edinburgh und Berlin angeboten, ab 2025 auch in Zürich. Dreissig der insgesamt 240 Studierenden des Bachelors werden damit die Chance erhalten, einen Teil des Bachelors in European Studies an der UZH zu absolvieren. Die Teilnehmenden des Studiengangs stammen aus aller Welt. «Das ist eine Herausforderung und eine Bereicherung zugleich», sagt der designierte Studienprogrammdirektor Peter Finke.
Mit Politics, Philosophy, History, und Law wird die UZH zunächst vier der sieben Spezialisierungen anbieten. Ein zusätzlicher Track – Languages and Cultures – ist für 2026 geplant. Derzeit stellen Finke und Martin in Absprache mit den jeweiligen Fakultäten das Kursangebot zusammen. Neben einzelnen neuen Lehrveranstaltungen speist sich das Programm vor allem aus bestehenden Modulen.
Mit dem breitgefächerten Angebot kommt der Joint Bachelor der steigenden Nachfrage nach flexiblen und internationalen Lehrangeboten nach. «Studierende erwerben Wissen gezielt an Universitäten mit entsprechenden Schwerpunkten», erklärt Martin. Die Teilnahme am Studienprogramm ist daher für die UZH auch eine Chance, international auf ihre Stärken aufmerksam zu machen und dadurch talentierte Studierende anzuziehen. «Die UZH verfügt beispielsweise über viel Expertise in den Beziehungen Europas mit dem Rest der Welt», sagt Finke. Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechte, Kunst- und Kultur – das alles sind Themenbereiche, die im Zusammenhang mit den European Studies relevant sind, und in denen die UZH viel zu bieten hat.
Die Hochschulallianz Una Europa ermöglicht den beteiligten Universitäten, gemeinsam innovative Lehrformate zu entwickeln und die Hochschulbildung neu zu denken. Dank der Kollaboration kann der Bachelor in European Studies eine grosse Bandbreite an europawissenschaftlichen Themengebieten anbieten. «Ich sehe unglaubliches Potenzial für die Lehre – gerade auch für kleinere Fächer, bei denen eine Universität nicht alle Aspekte alleine abdecken kann», fasst Finke zusammen.
Doch solch ambitiöse Projekte kommen selten ohne zusätzliche Kraftanstrengung aus: Der Organisationsaufwand für den Bachelor, dessen Hauptadministration in Belgien sitzt, ist hoch: «Allein die unterschiedlichen Auffassungen des Bologna-Systems und die verschiedenen akademischen Kalender zusammenzubringen, ist sehr komplex», sagt Martin. Nichtsdestotrotz ist die Teilnahme am BAES für die UZH eine Chance, die Zukunft der Lehre auf internationaler Ebene aktiv mitzugestalten.
Mehr über die Initiative «Zukunft der Lehre an der UZH» erfahren Sie in diesem Artikel.