Navigation auf uzh.ch
Die Lehre an der UZH ist vielfältig, lebendig und im Wandel begriffen. Die Entwicklungsfelder sind weit gesteckt, die Horizonte offen, die Potenziale gross.
Eine sechsteilige Artikelserie auf UZH News thematisiert im Zusammenhang mit der Initiative «Zukunft der Lehre an der UZH» in den kommenden Wochen, was die Lehre bewegt, wie sie sich bewegt und wer sie bewegt. Wir werfen dazu einen Blick hinter die Kulissen der Lehrveranstaltungen und beleuchten einen Aspekt der universitären Lehre, der sonst eher selten Beachtung findet: Die Zusammenarbeit der Dozierenden untereinander und ihre Bedeutung für Innovationen in der Lehre.
Die Serie zeigt, was Dozierende veranlasst, gemeinsam über neuartige Lösungen in der Lehre nachzudenken. Sie erhellt, welche Fragestellungen, Probleme und Herausforderungen am Anfang von Innovationsprozessen stehen. Und sie erklärt, wie Dozierende zusammenarbeiten, um gute Ideen zur Reife zu bringen und in die Realität umzusetzen, und wie sie damit Entwicklungen in der gesamten Universität vorantreiben.
Für das Bild, das die Lehre nach aussen hin abgibt, fallen die kooperative Aspekte der Lehre weniger ins Gewicht als zum Beispiel die Persönlichkeit und Ausstrahlung der einzelnen Dozierenden. Die Art und Weise, wie Dozierende ihre Studierenden fordern und fördern, inspirieren und motivieren, hinterlässt prägende Eindrücke. Für den Lernerfolg der Studierenden und für ihre weitere Laufbahn ist es von grosser Bedeutung, welche Erfahrungen sie in der direkten Begegnung mit einzelnen Dozierenden machen.
Trotzdem hängt die Qualität universitärer Lehre nicht nur von der Persönlichkeit der einzelnen Dozierenden ab, sondern auch von den komplexen fachlichen, methodischen, organisatorischen, räumlichen und technischen Voraussetzungen, die meist unsichtbar bleiben. Viele Hände greifen ineinander, um funktionierende Abläufe in der Lehre zu gewährleisten. Auch Tätigkeiten wie die Aufbereitung von Lehrstoffen, das Erstellen von Lehrmaterialien, der Aufbau von didaktischem Knowhow, die Evaluation und Qualitätsentwicklung von Lehrveranstaltungen oder die Konzeption neuer Module und Studienprogramme erfolgen in arbeitsteiligen Prozessen.
Dozierende sind also keineswegs allein. Das zeigt auch der Blick auf die kollegialen Netzwerke, in denen sich die Dozierenden bewegen. Dozierende tauschen untereinander Erfahrungen aus, teilen Wissen und Knowhow und stärken damit gegenseitig ihre Handlungsfähigkeit und ihr Qualitätsbewusstsein.
Teaching-Communities sind wirkungsvolle Ideengeneratoren und Impulsgeber für die Weiterentwicklung der Lehre an der UZH.
«Dozierenden-Netzwerke sind eine nicht zu unterschätzende Ressource für die universitäre Lehre», sagt Prorektorin Gabriele Siegert. Den einzelnen Dozierenden bieten sie fachliche Unterstützung und persönlichen Rückhalt. Für die Lehre insgesamt sind sie ein dynamischer und kreativer Faktor, wie Siegert betont: «Teaching-Communities sind wirkungsvolle Ideengeneratoren und Impulsgeber für die Weiterentwicklung der Lehre an der UZH», sagt sie.
Das sind gute Gründe, um die Vernetzung unter den Dozierenden aktiv zu fördern und deren Zusammenarbeit zu stärken. Zumal die Hochschullehre vor vielen neuen Herausforderungen steht, die man im besten Fall gemeinsam angeht. Grosse Fragen warten auf clevere Antworten. Wie lässt sich beispielsweise die steigende Nachfrage nach flexibleren, transdisziplinären und internationalen Lehrformaten befriedigen? Welche Chancen und Risiken birgt die digitale Transformation für die Lehre? Und wie sieht ein verantwortungsvoller Umgang mit generativer Künstlicher Intelligenz in Studium und Lehre aus?
Die UZH setzt bei der Weiterentwicklung der Lehre auf die Expertise, die Kreativität und das Engagement ihrer Dozierenden und ihrer Studienprogrammverantwortlichen. Mit der Initiative «Zukunft der Lehre» hat die UZH einen strategischen Orientierungsrahmen für die weitere Entwicklung der Lehre geschaffen. Dabei setzt sie einen starken Akzent auf Kooperation und auf die Vernetzung zwischen allen Personen, welche die Lehre an der UZH, sei es im Hintergrund oder im Vordergrund, ermöglichen.
Mittlerweile gibt es an der UZH zahlreiche Anlässe, Workshops und Online-Netzwerke, die fakultätsübergreifend von Dozierenden genutzt werden, um sich über aktuelle Trends, neue Ansätze oder praktische Lösungen in der Lehre auszutauschen — so zum Beispiel die Teaching Inspiration Week, der Tag der Lehre oder den Open Channel Education. Ein zukunftsweisender Schritt war auch die Gründung einer Community der Studienprogrammverantwortlichen im Frühling 2023.
Die Universitäre Lehrförderung (ULF) wiederum setzt Anreize für Dozierenden-Teams, Ideen für konkrete innovative Lehrformate zu entwickeln, zu testen und umzusetzen. Das Spektrum der Formate, die in diesem Rahmen bereits umgesetzt wurden oder derzeit entwickelt werden, reicht von praktischen Tools und interne Schulungen bis hin zu ganzen Modulen oder gar Studienprogrammen. Viele der Projekte haben das Potenzial, auf die ganze UZH auszustrahlen und weiteren Entwicklungen anzuregen.
Die sechs innovativen Lehrprojekte, die für die Artikelserie auf UZH News ausgewählt wurden, stehen stellvertretend für viele weitere erfolgsversprechende Ideen, die derzeit an der UZH erprobt und umgesetzt werden. Die Auswahl orientiert sich am sogenannten «UZH Curriculum». Dieses nennt sechs Merkmale, an denen sich die Lehrentwicklung an der UZH ausrichtet. Gute Lehre ist demnach forschungsbasiert, lernzielorientiert, aktivierend, individualisiert, transdisziplinär und international.
Jedes der sechs Projekte, das in der Artikelserie vorgestellt wird, steht für eines der sechs Merkmale. Auf diese Weise soll die kleine Serie zeigen, wie gross die thematische und methodische Vielfalt innovativer Lehrprojekte an der UZH ist.
Startpunkt der Serie bildet ein Projekt, das für individualisierte Lehre steht, also darauf abzielt, den Studierenden die selbständige Vertiefung des Unterrichtsstoffes zu ermöglichen. Dozierende, die solche Lernumgebungen für ihre jeweiligen Zwecke anpassen und zielführend nutzen wollen, müssen sich einiges an Spezialwissen aneignen. Um individualisierte Lehrangebote universitätsweit zu verbreiten, ist deshalb der Knowhowtransfer unter Dozierenden wichtig. Das Projekt «Digitales Selbstlernen» unterstützt Dozierende aller Fakultäten dabei, massgeschneiderte Lernumgebungen für ihre Studierende aufzubauen.
Mehr dazu lesen Sie im ersten Teil der Serie.