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Naturhistorisches Museum

Wie Pflanzen miteinander kommunizieren

Mit der neuen Ausstellung «Pflanzen sprechen mit!» ist nun auch die Botanik im Naturhistorische Museum der Universität Zürich vertreten. Die Ausstellung verdeutlicht, wie vielfältig Pflanzen miteinander kommunizieren. Damit sind die Museen für Anthropologie, Botanik, Paläontologie und Zoologie unter einem Dach vereint.
Übergrosse Blütenmodelle erläutern verschiedene Arten der Kommunikation. (Bild: Maud Lecornier)

Die neue Dauerausstellung «Pflanzen sprechen mit!» will ab dem 20. Mai 2025 die Augen und Nasen der Besuchenden öffnen und ihnen die faszinierende Welt der Pflanzenkommunikation näherbringen. Mit den teilweise interaktiven Exponaten wird die Integration des ehemaligen botanischen Museums ins Naturhistorische Museum der Universität Zürich vollzogen. Damit lassen sich nun die Themen Anthropologie, Botanik, Paläontologie und Zoologie in einem Haus erkunden.

Die Ausstellung führt dem Publikum vor Augen, dass die botanische Kommunikation auf verschiedenen Ebenen stattfindet: innerhalb einer Pflanze, zwischen Pflanzen derselben Art sowie zwischen verschiedenen Arten. Auch mit vielen anderen Lebewesen wie Mikroorganismen, Pilzen oder Tieren «sprechen» Pflanzen. «Die meisten Menschen empfinden Pflanzen als stumme Wesen», erklärt Kurator Alex Kocyan. «Pflanzen verständigen sich aber auf unterschiedlichste Weise und tauschen sich aus, um zu wachsen, zu überleben und sich fortzupflanzen.»

Kommunikation mit Duft und Farbe

Wie Pflanzen miteinander «kommunizieren», erfahren die Besucherinnen und Besucher gleich zu Beginn der Ausstellung. Ausserdem verbinden künstlerisch gestaltete, farbenfrohe Wandprojekte Natur und Kunst auf spielerische Weise. Herzstück der Ausstellung ist ein riesiger, einladender Tisch, an dem die beeindruckende Vielfalt pflanzlicher Kommunikationsformen, z.B. über Duft oder Farbe, erkundet werden kann. Objekte aus der botanischen Sammlung wie eindrucksvolle Blütenmodelle von kulturhistorischer Bedeutung ergänzen diese Informationen.

«Für die Inhalte haben wir zahlreiche UZH- und ETH-Wissenschaftler*innen kontaktiert, die auf dem Gebiet der Pflanzenkommunikation forschen», erklärt Juanita Schläpfer-Miller, Projektleiterin des Plant Science Centers, mit dem diese Ausstellung entwickelt wurde. «Es ist uns wichtig, dass die Öffentlichkeit einen Einblick in die hochinteressanten Forschungsaktivitäten in Zürich erhält. Denn dank ausgeklügelter Forschungsmethoden beginnen wir gerade erst, die grosse Welt der Pflanzenkommunikation besser zu verstehen.»

Einblick in die Vielfalt der Pflanzensamen

An einer Hörstation unter einem Wurzelgeflecht erfahren die Besucherinnen und Besucher mehr über die weit verbreitete Vorstellung, dass sich Bäume über ein Pilzgeflecht unter der Erde austauschen und sogar gegenseitig unterstützen. Es gibt wissenschaftliche Erklärungen – die aber auch neue Fragen aufwerfen. Die Ausstellung will bewusst zeigen, dass die Forschung auf diesem Gebiet noch lange nicht abgeschlossen ist. Eine Wand, die an einen Sternenhimmel erinnert, gibt Einblicke in die ungeheure Vielfalt der Pflanzensamen und -früchte - ein überlebenswichtiger Bestandteil der Pflanzenkommunikation.

Eigene Pflanzenwelt wahrnehmen und schützen

Abschliessend werden die Besuchenden dazu angeregt, darüber nachzudenken, wie sie selbst zum Schutz der heimischen Pflanzenwelt beitragen können. «Wir hoffen, dass die Ausstellung dazu beiträgt, dass die Menschen die Pflanzen in ihrer Umgebung besser wahrnehmen und ihre Rolle als kommunizierende Lebewesen in einem eng verflochtenen Netzwerk des Lebens verstehen», sagt Juanita Schläpfer-Miller.

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