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UZH am WEF

Die Umwelt beobachten

Die Universität Zürich und die Universität Genf stellten am World Economic Forum den «Swiss Data Cube» vor. Dessen Erdbeobachtungsdaten ermöglichen es, Umweltveränderungen rasch zu erfassen und wertvolle Informationen für politische Entscheidungen zu liefern.
Nathalie Huber
Michael Schaepman: «Mit dem Swiss Data Cube kann man Umweltveränderungen schneller und genauer erfassen.»


Die 50. Ausgabe des World Economic Forum (WEF) in Davos stand ganz im Zeichen des Klimawandels. Um diesen zu erfassen, braucht es nicht zuletzt verlässliche Daten, welche die Veränderungen unserer Umwelt belegen. Genau diese liefert der Swiss Data Cube, der Satellitenbilder der Schweiz sammelt und Daten über die Entwicklung der Natur liefert. Auch Wirtschaft und Politik sind auf verlässliche Informationen angewiesen, die ihnen aufzeigen, wie sich die Vegetation, landwirtschaftliche Flächen oder Gletscher verändern. Gestern Abend hat die UZH gemeinsam mit der Universität Genf am WEF den Swiss Data Cube präsentiert.

Diese innovative Technologie basiert auf einer im Jahr 2019 vereinbarten Kooperation zwischen den Universitäten Zürich und Genf, der Eidgenössischen Forschungsanstalt WSL sowie der UNEP/GRID-Genf – mit dem Ziel, Erdbeobachtungsdaten zu nutzen, um so das nationale Umweltmonitoring zu stärken.

Das Interesse am Anlass der beiden Universitäten im House of Switzerland war gross. Vor rund 80 Gästen aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft erklärten Michael Schaepman, UZH-Prorektor Forschung und Grégory Giuliani vom Institut für Umweltwissenschaften der Universität Genf, was der Swiss Data Cube leisten kann.

Schweiz vom All aus beobachten

Der Swiss Data Cube besteht aus einer umfangreichen Sammlung von Satellitenbildern der Schweiz, die bis heute über einen Zeitraum von 36 Jahren aufgenommen wurden. Anhand einer eigens entwickelten Software werden die Daten automatisch von den Landsat-Satelliten der Nasa sowie den Sentinel-Satelliten der ESA heruntergeladen, verarbeitet und in den Swiss Data Cube integriert. Dank der wöchentlich aktualisierten Bilder der Erdbeobachtungssatelliten lassen sich Landschaftsveränderungen schnell nachverfolgen. Sie zeigen auf, wie sich beispielsweise die Vegetation, die landwirtschaftliche Fläche oder die Schneebedeckung mit der Zeit verändern.

«Der Swiss Data Cube ist ein ideales Instrument, um die weltweiten Ziele für eine nachhaltige Entwicklung in Bezug auf Klimawandel, Wasserqualität, Urbanisierung oder Biodiversität zu überwachen und für die Schweiz zu dokumentieren», erklärte Giuliani dem Publikum. «Die Schweiz verfügt zurzeit über ein führendes Netzwerk zur Überwachung der Biodiversität», sagte Michael Schaepman. Er verwies dabei unter anderen auf aktuelle Forschungsprojekte der UZH, welche die Pflanzenvielfalt von Wäldern aus der Luft abbilden und somit die Entwicklung der Biodiversität dokumentieren.

 

Grégory Giuliani erklärt, wie sich die Schneebedeckung in der Schweiz verändert hat. (im Hintergrund Michael Schaepman)

Nationale Analyse-Plattform

Der Anlass zeigte auf, dass der Swiss Data Cube wertvolle Informationen für Umweltgutachten oder politische Entscheidungen liefern könnte. Der Data Cube könnte auch als Informationsgrundlage dienen für die Landwirtschaft (zur Dürreüberwachung), den Tourismus (Schneebedeckung) oder die Versicherungsbranche (Naturgefahren). Die Daten des Cubes sind bereits heute frei zugänglich. Die Vision der Projektleiter ist es, dass der Swiss Data Cube in den nächsten drei bis fünf Jahren als nationale Analyse-Plattform für das Umweltmonitoring fungiert. Geplant ist, auch andere Länder bei der Entwicklung dieser Technologie zu unterstützen. Die Schweizer Forscherinnen und Forscher sind zurzeit dabei, einen Swiss Data Cube in Armenien zu etablieren.

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