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Pfizer Forschungspreis

Ausgezeichnete Medizinforschung

Zu den Geehrten der Pfizer Forschungspreise 2018 gehören sieben Forschende der Universität Zürich und der universitären Spitäler.
Kommunikation
Medizinische Forschung ausgezeichnet. (Bild: Ursula Messer)

 

Zum 27. Mal ehrt die Stiftung Pfizer Forschungspreis heute junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Die Auszeichnung geht mit einem Preisgeld von insgesamt 165’000 Franken einher. Die 18 ausgewählten Forschenden werden für ihre exzellenten wissenschaftlichen Arbeiten an Schweizer Forschungsinstituten oder Spitälern geehrt. Sieben Preisträgerinnen und Preisträger sind an der Universität Zürich beziehungsweise den universitären Spitälern der UZH tätig. Wir stellen im Folgenden ihre Forschungsprojekte vor.

 

Thomas Wälchli, UZH und Universitätsspital Zürich. (Bild: zVg)

Wie Gefässe im Gehirn entstehen

Trotz intensiver Forschung ist bis heute nicht bekannt, welche zellulären und molekularen Mechanismen die Gefässbildung im zentralen Nervensystem beeinflussen. Das führt dazu, dass das Wachstum solcher Gefässe bisher nicht therapeutisch beeinflusst werden kann. Das Ziel der Forschung von Thomas Wälchli vom Institut für Regenerative Medizin und seinen Kollegen war es, den Effekt des Nervenhemmproteins Nogo-A auf die Blutgefässbildung zu beschreiben. Die Forschenden konnten einen hemmenden Effekt von Nogo-A auf das Kapillarwachstum und die Bildung von kapillären Gefässnetzwerken nachweisen. Ihre Erkenntnisse sind wichtig für die weitere Erforschung von Krankheiten wie Hirntumoren, Gefässfehlbildungen oder Schlaganfällen.

Dominik Bach, UZH und Psychiatrische Universitätsklinik Zürich. (Bild: zVg)

Belastende Erinnerungen dämpfen

Bei einer posttraumatischen Belastungsstörung werden die Betroffenen von unwillkürlichen, unangenehmen Erinnerungen geplagt. Die Forschungsgruppe um UZH-Psychiater Dominik Bach suchte nach einem möglichen neuen Therapieansatz für traumatische Erinnerungen. Die Forschenden vermuteten, dass das Antibiotikum Doxycyclin Eiweisse zu beeinflussen vermag, die für die Bildung von Erinnerungen notwendig sind. In einer klinischen Studie konnte die Forschungsgruppe zeigen, dass Doxycyclin tatsächlich die Bildung unangenehmer Erinnerungen bei gesunden Personen abschwächen kann. Dies ermöglicht es nun zu testen, ob Doxycyclin auch bereits bestehende Erinnerungen abschwächen und bei posttraumatischen Belastungsstörungen eingesetzt werden kann.

Natalia Arenas-Ramirez und Onur Boyman, UZH und Universitätsspital Zürich. (Bild: zVg)

Krebstherapie verbessern

Die Interleukin-2-Immuntherapie wird zur Behandlung von metastasierenden Tumoren der Haut und Niere angewendet. Leider wirkt die Therapie nur bei einem Teil der Patienten und verursacht starke Nebenwirkungen.

Natalia Arenas-Ramirez, Onur Boyman und ihre Kollegen von der Klinik für Immunologie des Universitätsspitals Zürich wollten diese Immuntherapie verbessern. Sie fanden mit NARA1 einen Antikörper, der die Anti-Tumor-Immunzellen stark anzuregen vermag und trotzdem weniger Nebenwirkungen erzeugt. In einem nächsten Schritt soll der Antikörper klinisch erforscht werden.

Scott McComb und Júlia Aguadé Gorgorió, Universitäts-Kinderspital Zürich (Bild: zVg)

Neue Chemotherapie entwickeln

Die häufigste Krebserkrankung bei Kindern ist die akute lymphoblastische Leukämie (ALL). Bei ihrer Behandlung mit Chemotherapie stellen Therapieresistenz und Rückfälle eine grosse Herausforderung dar. Das Ziel der Forschung von Scott McComb, Júlia Aguadé Gorgorió und ihren Kollegen vom Universitäts-Kinderspital Zürich ist es, neuartige Medikamente zu identifizieren, die resistente Krebszellen von Leukämiepatienten abtöten können.

Sie entdeckten mit den SMAC Mimetika eine neue Klasse von Medikamenten, die die Fähigkeit hat, hochresistente Leukämiezellen abzutöten. In ihrer weiteren Forschung konnten sie genetische Zelltod-Programme identifizieren, welche durch SMAC Mimetika aktiviert werden. Die Resultate zeigen, dass ein solches Medikamenten-Screenings helfen kann, neue Therapien zu identifizieren.

Caroline Roduit, Universitäts-Kinderspital Zürich (Bild: zVg)

Unterschiedliches Allergierisiko

Ziel der Forschungsgruppe um Caroline Roduit vom Universitäts-Kinderspital Zürich war es, die Entwicklung der atopischen Dermatitis (frühere Bezeichnung: Neurodermitis) bei Kindern besser zu verstehen. Dazu analysierten die Forschenden Daten aus einer Geburtenkohorte aus fünf europäischen Ländern (Österreich, Finnland, Frankreich, Deutschland und Schweiz). Sie fanden dabei drei Erscheinungsformen der Krankheit. Bei zwei Formen beginnt die Krankheit schon im Alter unter zwei Jahren. Bei einer dieser Formen verschwinden die Symptome wieder, bei der anderen Form bleiben sie. Die dritte Form atopischer Dermatitis beginnt erst nach dem Alter von zwei Jahren. Das Team um Caroline Roduit konnte zeigen, dass vor allem Kinder mit einer früh auftretenden, bleibenden atopischen Dermatitis speziell überwacht werden sollten bezüglich Allergieprävention. Diese Gruppe von Kindern zeigt nämlich das höchste Risiko, zusätzlich Asthma oder Nahrungsmittelallergien zu entwickeln.