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Weltweit sind heute rund vierzig Millionen Menschen mit dem HI-Virus infiziert, davon sind über zwei Millionen Kinder oder Jugendliche. Seit dem ersten Auftreten von HIV vor 25 Jahren konnte das Überleben von HIV-infizierten Menschen dank der seit 10 Jahren verfügbaren antiretroviralen Kombinationstherapie massiv verlängert werden.
Die langfristigen Therapieerfolge können jedoch durch Resistenzentwicklung und Langzeitnebenwirkungen beeinträchtigt werden. Noch immer wird das Zusammenspiel zwischen Virus und dem menschlichen Organismus nur unvollständig verstanden. Insbesondere für die Entwicklung von Impfungen und neuartigen Therapieansätzen ist aber ein tieferes Verständnis über Virus und Wirtsfaktoren, welche die Virusvermehrung im Menschen beeinflussen, unabdingbar.
PD Dr. med. Huldrych Günthard hat intensive systematische Langzeitstudien mit HIV-infizierten Patienten, geleitet. Er und sein Team konnten dabei nachweisen, dass sowohl virale als auch Wirtsfaktoren für die Höhe der viralen Replikation im Menschen verantwortlich sind. Dem Zürcher HIV-Forschungslabor gelang es erstmals, aufzuzeigen, dass gegen HIV-Hüllproteine gerichtete monoklonale Antikörper im Menschen hemmend auf die Vermehrung des HI-Virus wirken können. Dies war eine wichtige konzeptionelle Erkenntnis in Richtung der Entwicklung eines HIV-Impfstoffes. Als Anerkennung für seine Arbeit erhielt Huldrych Günthard gestern den Georg-Friedrich-Götz-Preis.
Günthard ist Privatdozent an der Universität Zürich und als Leitender Arzt an der Klinik für Infektionskrankheiten und Spitalhygiene des Universitätsspitals Zürich tätig. Er ist Facharzt für Innere Medizin sowie Facharzt für Infektiologie. Seine Weiterbildungszeit beinhaltete unter anderem ein dreijähriges forschungsorientiertes Weiterbildungsprogramm an der University of California, SanDiego. Er hat sich im Jahr 2000 an der Universität Zürich habilitiert.