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Mitarbeitendenbefragung 2025

Den Puls der UZH gemessen

Die diesjährige Mitarbeitendenbefragung zeigt, wo die UZH als Arbeitgeberin gut unterwegs ist und wo Handlungsbedarf besteht. Prorektor Christian Schwarzenegger und weitere Universitätsangehörige nehmen dazu Stellung.
UZH Kommunikation

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Illustration einer Gruppe von Menschen in farbigen Silhouetten
Positives Gesamtbild: Die grosse Mehrheit der UZH-Mitarbeitenden ist mit ihrer Arbeitssituation zufrieden. (Bild: iStock/syntica)

Herr Schwarzenegger, die UZH führt seit 2019 alle drei Jahre eine Mitarbeitendenbefragung durch. Zu welchem Zweck?

Christian Schwarzenegger: Die Befragungen dienen dazu, den Puls der UZH zu messen. An der UZH organisieren wir uns selbst. Um die richtigen Entscheidungen zu treffen, müssen wir wissen, in welchen Bereichen es gut läuft und wo wir nachjustieren sollten. 

Wie fällt die Gesamtbilanz der diesjährigen Befragung aus Ihrer Sicht aus?

Schwarzenegger: Insgesamt sehr positiv. Die Arbeitszufriedenheit bleibt hoch, das Engagement und das Zugehörigkeitsgefühl zur UZH sind stark, Mitarbeitende fühlen sich motiviert und respektiert. Besonders erfreulich sind die im Vergleich zur letzten Befragung verbesserten Werte etwa bei der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben oder bei der Nachwuchsförderung – sie zeigen, dass viele unserer Massnahmen wirken. Zur positiven Bilanz gehört auch die gute Rücklaufquote: 42,2 Prozent der Mitarbeitenden haben sich an der Befragung beteiligt, noch mehr als beim letzten Mal. Auch das ist ein Zeichen für die Verbundenheit der Mitarbeitenden mit der UZH.

Christian Schwarzenegger

Um die richtigen Entscheidungen zu treffen, müssen wir wissen, in welchen Bereichen es gut läuft und wo wir nachjustieren sollten.

Christian Schwarzenegger
Prorektor Professuren und wissenschaftliche Information

Wie hat sich die Regelung zum mobilen Arbeiten bewährt, die vor drei Jahren an der UZH eingeführt wurde?

Schwarzenegger: Für die UZH als Präsenzuniversität ist der direkte Austausch vor Ort essenziell. Gleichzeitig hat die Pandemie gezeigt, dass ortsflexibles Arbeiten sinnvoll sein kann. Unser Modell bringt beide Bedürfnisse in Einklang. Es sieht vor, dass Mitarbeitende in der Regel mindestens sechzig Prozent ihres Beschäftigungsgrads vor Ort an der UZH arbeiten. Die Befragungsergebnisse bestätigen, dass dieses Modell funktioniert: Die UZH-Mitarbeitenden schätzen die Vorteile des Präsenzbetriebs ebenso wie die gewonnene Flexibilität.

Was geschieht nun mit den Ergebnissen?

Schwarzenegger: Die Ergebnisse der verschiedenen Organisationseinheiten können stark vom gesamtuniversitären Mittelwert abweichen, das ist etwa beim Thema Führung der Fall. Entsprechend ist auch der Handlungsbedarf nicht überall derselbe. Die Dekanate, Institute, Kliniken, Seminare und ZDU-Abteilungen haben ihre jeweiligen Ergebnisse im September erhalten – mit dem Auftrag, sie bis Jahresende unter Einbezug der Mitarbeitenden zu diskutieren, zu analysieren und bei Bedarf Massnahmen abzuleiten. Für die Gespräch zwischen der Universitätsleitung und den verschiedenen Einheiten bildet die Befragung eine nützliche Grundlage. Auf gesamtuniversitärer Ebene werden wir die erfolgreichen Massnahmen zur Stärkung der Arbeitskultur an der UZH fortsetzen, dazu gehören zum Beispiel unsere Angebote zur Förderung der Führungskompetenzen.

Ergebnisse der Mitarbeitendenbefragung 2025

Die anonymen Online-Befragung fand im Mai 2025 statt, 4278 Mitarbeitende nahmen daran teil. Die Rücklaufquote ist gut und liegt mit 42,2 Prozent sogar leicht über jener der letzten Befragung 2022 (40,9 Prozent). Die Verteilung der Rückmeldungen ist repräsentativ, sodass die Umfrage aussagekräftige Ergebnisse liefert. Wie schon in den Jahren 2019 und 2022 erfolgte die Durchführung und Auswertung durch die Firma Empiricon AG.

Insgesamt zeichnet die Befragung ein positives Bild: Die grosse Mehrheit der Befragten ist mit ihrer Arbeitssituation zufrieden und fühlt sich der UZH in hohem Mass verbunden.

Besonders gute Bewertungen erhielten zum Beispiel die Themen Arbeitsinhalt, Arbeitsplatzgestaltung, mobiles Arbeiten sowie die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Kritischer zeigten sich die Befragten bei den Themen Nachhaltigkeit, Vergütung und berufliche Entwicklungsmöglichkeiten.

Deutliche Verbesserungen sind unter anderem bei der Nachwuchsförderung und bei der Zusammenarbeit unter den Professor:innen zu verzeichnen, bei anderen Themen wie etwa Chancengleichheit und Diversität sank die Bewertung im Vergleich zur letzten Befragung vor drei Jahren.

Die Ergebnisse bieten wertvolle Hinweise für die Weiterentwicklung der UZH. Wichtig ist, dass sie in den Einheiten gemeinsam von Führungskräften und Mitarbeitenden besprochen werden, um darauf aufbauend gezielte Massnahmen zu entwickeln.
 

Statements

Veronika Brandstätter-Morawietz
Veronika Brandstätter-Morawietz

Veronika Brandstätter-Morawietz, Professorin für Psychologie und Vorsitzende der Personalkommission:
«Die Ergebnisse der Mitarbeitendenbefragung sind für die Personalkommission ausgesprochen hilfreich: Zum einen zeigen sie uns auf, bei welchen Themenfeldern die Universität Zürich auf gutem Wege ist, worüber wir alle – die Angehörigen der UZH – uns freuen können und wozu man Sorge tragen muss, es zu erhalten. Zum anderen helfen die Ergebnisse aber auch jene Bereiche zu identifizieren, die eine nur gering positive oder gar negative Beurteilung durch die Mitarbeitenden erhalten haben. Diese Aspekte müssen wir als Personalkommission genauer betrachten und sie zu verstehen versuchen, um Massnahmen zu ihrer Verbesserung vorzuschlagen.

Was mich als Professorin besonders freut, sind die gestiegenen Zufriedenheitswerte des wissenschaftlichen Nachwuchses. Zu denken gibt mir hingegen, dass viele Nachwuchsforschende trotz des gut ausgebauten Beratungsangebots der UZH nicht wissen, wohin sie sich in einem Konfliktfall mit ihrer Betreuungsperson wenden können. In diesem Bereich sollten wir die Orientierung verbessern.»

Valerie Treyer
Valerie Treyer

Valerie Treyer, Vertreterin des Standes der Fortgeschrittenen Forschenden und Lehrenden in der Personalkommission: 
«Das Ergebnis der Mitarbeitenden-Befragung überrascht mich nicht, da die kritischen Themen wie Unterbrechungen, Arbeitsbelastung und Vergütung bereits bekannt sind. Leider sind es auch Themen die nicht schnell und einfach und flächendecken zu lösen sind.  Besonders in Bezug auf die Vergütung und Belastung besteht aus Sicht der Vereinigung der Fortgeschrittenen Forschenden und Lehrenden (VFFL) die Notwendigkeit, Karrierewege klarer zu gestalten und mehr Transparenz zu schaffen, um Erwartungshaltungen und Entwicklungsmöglichkeiten an der UZH nachhaltig und transparent zu gestalten.

Generell sind diese Befragungen für uns in der Personalkommission ein wichtiges Instrument, um universitätsweite Trends zu erkennen und es für uns auch wichtig, dass die Ergebnisse in den Organisationseinheiten diskutiert werden, um auch lokal eine Wirkung zu zeigen. 

Erfreulich finde ich insgesamt, dass wir in vielen Punkten eine Verbesserung sehen – wir sind auf einem guten Weg, müssen aber auf jeden Fall dranbleiben.»

Laura Beccarelli

Laura Beccarelli, Vertreterin des administrativen und technischen Personals in der Personalkommission:
«Die Ergebnisse der Mitarbeitendenbefragung geben mir in der Personalkommission wertvolle Hinweise darauf, wo die UZH als Arbeitgeberin bereits stark ist und wo noch Handlungsbedarf besteht. Die Rückmeldungen spiegeln den Arbeitsalltag vieler Kolleginnen und Kollegen wider und bestätigen mich in der Themenwahl und Prioritätensetzung in der Personalkommission, auch wenn in der Kommission die Vertiefungsmöglichkeiten durch nur zwei Sitzungen pro Semester begrenzt sind.

Als Vertreterin des administrativen und technischen Personals freue ich mich besonders über die positiven Rückmeldungen zur Zusammenarbeit und zum grossen Engagement der Mitarbeitenden. Gleichzeitig zeigen die Ergebnisse deutlich, dass Themen wie Arbeitsbelastung, Lohn und Entwicklungsmöglichkeiten nach wie vor eine Herausforderung darstellen. Diese Themen beschäftigen uns im Co-Präsidium der Vereinigung des administrativen und technischen Personals (V-ATP) schon seit Längerem, und die Befragung bestätigt, dass hier weiterhin Handlungsbedarf besteht. Sie gibt uns eine wichtige Grundlage, um diese Anliegen gegenüber der Universitätsleitung gezielt einzubringen.»

Jessy Duran Ramirez
Jessy Duran Ramirez

Jessy Duran Ramirez, Vertreterin des wissenschaftlichen Nachwuchses in der Personalkommission:
«Die Ergebnisse der Befragung sind ein wichtiger Kompass für meine Arbeit in der Personalkommission. Sie zeigen deutlich, wo strukturelle Verbesserungen nötig bleiben – insbesondere bei der Qualität der Führung, der Kommunikation seitens der Universitätsleitung und der Entlastung der Mitarbeitenden. Besonders relevant ist auch, dass mehr Personen angeben, Diskriminierung erlebt oder beobachtet zu haben. Das verdeutlicht, wie wichtig verbindliche Führungsstrukturen, klare Zuständigkeiten und eine Kultur des respektvollen Miteinanders sind. Die aktualisierten Führungsgrundsätze bieten hier eine wertvolle Grundlage, um diesen Themen künftig noch stärker Gewicht zu geben.

Die Befragung zeigt auch, wie herausfordernd die Arbeitsbedingungen für den wissenschaftlichen Nachwuchs nach wie vor sind. Viele berichten von hoher Arbeitsbelastung, unklaren Erwartungen und fehlender Vorbereitung auf den nächsten Karriereschritt. Gleichzeitig nimmt die Wahrnehmung von Diskriminierung zu – ein Signal, das wir ernst nehmen müssen. Ermutigend ist jedoch, dass Fortschritte bei Kinderbetreuung und Beratungsangeboten sichtbar werden, was zeigt, dass gezielte Massnahmen Wirkung zeigen können.»

Klaus Jonas
Klaus Jonas

Klaus Jonas, Direktor der Leadership and Governance Academy der UZH:
«Die Befragung zeigt, dass Vorgesetzte an der UZH mehrheitlich partizipativ führen, dass sie vorleben, was sie von ihren Mitarbeitenden erwarten, deren berufliche Weiterbildung fördern und transparent kommunizieren. Ebenfalls positiv – wenn auch mit Abstrichen – werden der Umgang mit Konflikten sowie die aufgabenbezogene Führung beurteilt, also wie Vorgesetzte Erwartungen formulieren, Ziele setzen, Feedback geben und Strukturen schaffen. Die Unterschiede zwischen den Organisationseinheiten sind teils gross, d.h. die spezifischen Ergebnisse können negativ oder positiv von den insgesamt erfreulichen Durchschnittswerten abweichen.

Für die führungsbezogenen Weiterbildungen der UZH lassen sich aus diesen wertvollen Ergebnissen Schwerpunkte bei der aufgabenorientierten Führung sowie beim Umgang mit Konflikten ableiten.»