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Neues UZH Magazin

Mit Köpfchen und KI

KI-Avatare, Co-Kreation, Job Crafting, emotional intelligente Unternehmen und der digitale «Fahrstuhleffekt»: Im Dossier des neuen UZH Magazins loten Forschende der UZH aus, wie sich die Arbeit verändert und welche Auswirkungen das hat. Dazu werden acht Thesen formuliert.
Kommunikation
Technologie allein macht uns nicht glücklich und erfolgreich. Geht es um die Zukunft der Arbeit, sind soziale und emotionale Aspekte genauso wichtig. (Illustration: Noyau)

Neue Technologien wie die künstliche Intelligenz verändern unsere Arbeitswelt. Die Frage ist, wie sich das auswirkt. Die Szenarien changieren zwischen Technikeuphorie und dystopischen Zukunftsvisionen. Im Dossier der neuen Ausgabe des UZH Magazins werfen Forschende der UZH einen Blick in die Zukunft der Arbeit. Dabei geht es um Entwicklungen, die von neuen digitalen Technologien vorangetrieben werden. Gleichzeitig können wir unsere Arbeit zunehmend selbst gestalten und organisieren. Das kann uns produktiver und gesünder machen.

Viele von uns werden künftig mit künstlicher Intelligenz zusammenarbeiten. Deshalb müssen wir die «richtige» Beziehungzu den Maschinen finden», sagt Informatiker Abraham Bernstein. Das bedeutet, künstliche Intelligenz und virtuelleArbeitsumgebungen müssen menschlicher werden, darin sind sich die UZH­ Expertinnen und ­Experten einig. Wenn die Zusammenarbeit gelingt, die Wissenschaft spricht von «Co­Kreation», können wir bessere Ergebnisse erzielen. Allerdings dürfen wir nicht zu bequem werden und uns nicht zu stark auf KI verlassen, warnt Anand van Zelderen, der an der UZH mit KI­Avataren experimentiert.

Technologisch geprägtes Narrativ

Geht es um die Zukunft der Arbeit, dominiert zurzeit ein technologisch geprägtes Narrativ. Doch Technologie allein machtuns nicht glücklich und erfolgreich. Genauso wichtig sind soziale und emotionale Aspekte. Deshalb braucht es künftigUnternehmen, die nicht nur von künstlicher Intelligenz geprägt sind. Sie müssen vielmehr auch emotional intelligent sein, sagt Jochen Menges. «Wir müssen jetzt die Weichen stellen, damit wir auch künftig Sinn und Erfüllung aus unserer Arbeitziehen können», betont der Betriebsökonom. Dazu tragen Freiräume bei, die es erlauben, unseren Arbeitsplatz individuellernach unseren Bedürfnissen zu gestalten. Gelingt dieses so genannte Job Crafting, können Mitarbeitende, Unternehmen undKundschaft davon profitieren, ist Gesundheits-­ und Arbeitswissenschaftler Georg Bauer überzeugt.

Wollen wir uns erfolgreich neuen Herausforderungen stellen, ist unsere Denkweise entscheidend, sagt Managementforscherin Lauren Howe. Wenn wir daran glauben, dass wir unsere Fähigkeiten weiterentwickelnund Neues lernen können, hilft uns das, mit Veränderungen konstruktiv umzugehen und diese zu meistern. «Deshalb ist es wichtig, positive Geschichten über die Zukunft der Arbeit zu erzählen», betont Howe.

Im Einklang mit den Maschinen

Dazulernen müssen wir sowieso, weil wir uns digital fit machen müssen, um auf dem Arbeitsmarkt bestehen zu können. Die gute Nachricht: Künstliche Intelligenz kann uns helfen, auch anspruchsvollere Arbeit zu erledigen, und sie kann Ungleichheiten zwischen den Arbeitnehmenden verringern. Das heisst, KI kann uns alle besser machen. Bildungsforscherin Katrin Kraus spricht in diesem Zusammenhang von einem «Fahrstuhleffekt».

In Zukunft wird uns die Arbeit jedenfalls nicht ausgehen, wie zuweilen befürchtet wird. Die Angst vor Massenarbeitslosigkeit basiert auf der falschen Annahme, Arbeit sei endlich, sagt Ökonom David Dorn. Das wahrscheinlichere Szenario ist, dass wir weiterhin genug arbeiten – einfach anders. Idealerweise im Einklang mit uns selbst und den intelligenten Maschinen.

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