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Pfizer Forschungspreis

Ausgezeichnete Forschung

Sieben Forscherinnen und Forscher der Universität und des Universitätsspitals Zürich werden heute Donnerstag mit dem Pfizer Forschungspreis 2023 ausgezeichnet. Die drei ausgezeichneten Arbeiten verbessern das Verständnis von Sars-CoV-2 und der Multiplen Sklerose und eröffnen neue Wege beim «genome editing».
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Medizinische Innovationen entstehen oft dank der Zusammenarbeit von Grundlagenforschung und klinischer Forschung. (Bild: istock/appledesign)

 

Drei Forschungsarbeiten von Forschenden der Universität und des Universitätsspitals Zürich werden mit dem diesjährigen Pfizer-Forschungspreis ausgezeichnet.

Der Immunologe Florian Ingelfinger erhält die Auszeichnung für eine Zwillingsstudie über Multiple Sklerose (MS). MS ist eine chronisch entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems und die häufigste Ursache für neurologische Beeinträchtigungen bei jungen Erwachsenen. Zusammen mit einem grösseren Team konnte Ingelfinger genetische und umweltbedingte Risikofaktoren der Krankheit entschlüsseln. Dazu analysierten die Forschenden Immunzellen von 61 eineiigen, d.h. genetisch weitaus identischen Zwillingspaaren, von denen ein Zwilling von der Krankheit betroffen war, der andere hingegen nicht.

Die umfangreichen Analysen deuten darauf hin, dass Umweltreize bei der Entwicklung von MS ein Ungleichgewicht in der intrazellulären Kommunikation der Leukozyten verursachen. In Kombination mit der genetischen Veranlagung könnte dieses Ungleichgewicht zur Entstehung von MS führen. Die Ergebnisse verbessern das Verständnis von MS und dürften zur Entwicklung neuer Therapeutika beitragen. Studie

Schutz vor Coronaviren

Die Forscherinnen Irene Abela, Chloé Pasin und Magdalena Schwarzmüller gingen der Frage nach, inwieweit vorbestehende Infektionen mit altbekannten Coronaviren das Krankheitsgeschehen mit dem neuen Pandemievirus Sars-CoV-2 beeinflussen. Wie bekannt, haben sich mehrere Coronaviren schon seit vielen Jahren als Erkältungsviren beim Menschen etabliert. Entsprechend interessierte die Frage, inwieweit bestehende Antikörper gegen diese Coronaviren ebenfalls vor dem neuen Sars-CoV-2 schützen.

Dazu verglichen die Forscherinnen Immunwerte aus Blutproben, die vor und während der Pandemie gewonnen wurden und bestimmten die Schwere der Sars-CoV-2-Infektion. In der Tat stellte sich heraus, dass eine bestehende Immunität gegen alte Coronaviren die Immunantwort gegen Sars-CoV-2 verstärken konnte. Die Betroffenen hatten ein kleineres Risiko für schwere Verläufe und wurden seltener hospitalisiert. An der für Präventionsmassnahmen wichtigen Studie ist neben dem USZ das Institut für Virologie der UZH massgeblich beteiligt. Studie

Die dritte prämierte Forschungsarbeit betrifft eine neu entwickelte Methode aus dem Institut für Pharmakologie und Toxikologie der UZH rund um das «genome editing». Mit dieser Technik kann die Erbsubstanz DNA gezielt verändert werden, beispielsweise zur Eliminierung krankheitsverursachender Mutationen. Desirée Böck, Tanja Rothgangl und Lukas Villiger sind die drei prämierten Erstautor:innen einer Studie über das «prime editing». Diese Technik greift weniger stark in die Struktur der DNA ein als das konventionelle «genome editing» und soll weniger Nebenwirkungen hervorrufen.

Die Forschenden verifizierten die Technik am Beispiel der Lebererkrankung Phenylketonurie. Die Krankheit basiert auf einer einzigen Genmutation. In ihrer Reagenzglas-Studie konnten die Forschenden via «prime editing» die Mutation in den Leberzellen beheben. Damit sei der Weg frei für die Weiterentwicklung und allfällige künftige Anwendung bei Patientinnen und Patienten.Studie

Millionen für die Biomedizin

Die sieben Preisträgerinnen und -träger der UZH und des Universitätsspitals Zürich erhalten ein Preisgeld von 15'000 Schweizer Franken. Prämiert werden dieses Jahr insgesamt elf Arbeiten und 21 Forscher:innen mit 165'000 Franken. Pfizer weist darauf hin, dass die Stiftung bis heute die biomedizinische Forschung in der Schweiz mit über 6,5 Millionen Franken gefördert hat.