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UZH-Startup

Talent macht den Unterschied

Das UZH-Startup PolygonSoftware programmiert intelligente Software und setzt auf talentierte Entwicklerinnen und Entwickler. Es handelt sich dabei allesamt um Studierende oder Alumni des Instituts für Informatik. Seit Kurzem hat das Jungunternehmen das UZH-Startup-Label erhalten.
Nathalie Huber
Die Mitglieder der Geschäftsleitung von PolygonSoftware (v.l.n.r.): Daniel Gächter, Joel Barmettler, Marius Högger, Franck Huber


Die Universität Zürich vergibt ausgewählten Spin-offs und Startups das «UZH Startup» Label. Inzwischen haben mehr als 50 UZH-Ausgründungen diese Auszeichnung erhalten – vor Kurzem auch das Startup PolygonSoftware. «Wir sind stolz darauf, eines der jüngsten Mitglieder des UZH Innovation Hubs zu sein. Das Label verschafft uns als Jungunternehmen noch mehr Glaubwürdigkeit», sagt Daniel Gächter, UZH-Alumnus und Mitglied des Leitungsteams von PolygonSoftware. Die Softwareentwicklungsfirma wurde vor zwei Jahren von den UZH-Informatikstudenten Joel Barmettler, Marius Högger und Frank Huber gegründet.

Eine solide Geschäftsidee und Finanzierung ist die eine Voraussetzung, um das Startup-Label zu erhalten. Die andere: Mindestens ein Firmengründer oder eine -gründerin ist Student, Doktorandin, Angestellte oder Alumna der UZH. PolygonSoftware erfüllt beide Voraussetzungen. Die Jungfirma ist seit ihrer Gründung selbstfinanziert und ihre Geschäftsidee – intelligente Software und smarte Webanwendungen zu entwickeln – überzeugte bereits viele Kunden. Ausserdem, und das ist das Spezielle an PolygonSoftware: Nicht nur ihre Gründer sind UZH-Studierende oder -Alumni, sondern auch all ihre Angestellten. Aktuell studieren elf der insgesamt 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Informatik an der UZH – sieben im Master und vier im Bachelor. Alle sind zwischen 18 und 28 Jahre alt.

Neueste Technologien

Auf dieser speziellen Mitarbeitendenstruktur baut auch die «Unique Selling Proposition» des UZH-Startups auf: «Wir setzen auf Informatiktalente aus der UZH, die sich dort das neueste Wissen und die aktuellsten Technologien aneignen, sodass wir unseren Kunden die neueste Software anbieten können», so Joel Barmettler. Im Informatikstudium an der UZH könne man sich viel praktisches Programmierwissen aneignen, das später im Beruf nützlich sei. Ausserdem ist die UZH laut Barmettler Vorreiter in den Bereichen Neuroinformatik und Data Science. «Wir vereinen in unserer Firma die besten Absolventinnen und Absolventen in Data Science. Noch gibt es in der Schweizer Technologiebranche nicht viele Spezialisten in diesem Bereich.» PolygonSoftware könne deshalb, im Gegensatz zu vielen anderen Softwareentwicklungsfirmen, mit dem rasanten Technologiewandel Schritt halten.

Innovative Lösungen

Die computergestützte Datenanalyse ist eines der Spezialgebiete des Startups. Daneben entwickelt es auch Software, um manuelle Schnittstellen in Unternehmen durch nahtlose Prozesse zu ersetzen. So hat PolygonSoftware beispielsweise eine Applikation entwickelt, die anhand von Fotos von Paketetiketten automatisch alle Informationen ausliest, erkennt und automatisierte Entscheide trifft – selbst wenn das Paket schräg, zerknittert oder gar teils verdeckt ist. Ein weiteres Gebiet ist die automatisierte Qualitätskontrolle – etwa für Fertigungsbetriebe. Das Startup entwickelt gestützt auf Machine Learning automatisierte Bildauswertungsprogramme für Produktionsmaschinen – damit diese fehlerhafte Ware erkennen und aus dem Produktionsprozess entfernen können. «Dank unserem breit abgestützten Know-how können wir viele Unternehmensprozesse optimieren und massgeschneiderte Softwarelösungen anbieten», fasst Daniel Gächter das Angebot zusammen.

Ideale Partnerschaft

Die innovativen Softwarelösungen der Jungfirma nehmen zurzeit vor allem kleine und mittlere Unternehmen sowie andere Startups in Anspruch. Bei der Kundenakquisition spielt ein Geschäftspartner, Bambus Software, mit dem das UZH-Startup praktisch seit Firmengründung zusammenarbeitet, eine wichtige Rolle. «Bambus Software ist einer unserer ersten Kunden, mit dem sich eine langfristige Kooperation ergeben hat. Dank dieser Partnerschaft konnten wir sehr viele spannende Projekte realisieren», sagt Daniel Gächter. Die Mitarbeitenden der beiden Software-Unternehmen ergänzen sich in ihren Qualifikationen ideal, sodass sie als gemeinsames Team Kundenaufträge erledigen können.

Diese Partnerschaft ermöglicht PolygonSoftware eine gewisse Flexibilität bei der Arbeitsauslastung ihrer Mitarbeitenden, die als Studierende wiederum auf flexible Strukturen angewiesen sind. «Unser Start-up ist sehr auf die Bedürfnisse von Studierenden ausgerichtet», sagt Joel Barmettler. Die Angestellten hätten viele Mitbestimmungsrechte und einen grossen Gestaltungsfreiraum in ihrer Arbeit. Es sei klar, dass man auch mal länger Ferien nehmen könne, um an Arbeiten zu schreiben und man nehme Rücksicht auf Prüfungsphasen. Die Räumlichkeiten des UZH-Startups befinden sich in Gehdistanz zum Institut für Informatik, sodass die Mitarbeitenden schnell zwischen Studium und Arbeitsort wechseln können. «Unser Büro ist auch ein beliebter Ort, wo man sich in Nicht-Coronazeiten trifft, um gemeinsam zu lernen oder Aufgaben zu lösen», ergänzt Joel Barmettler.

Und wie bringt er als Firmengründer und -inhaber, der nebenbei Data Science im Master studiert, alles unter einen Hut? «Natürlich nimmt das Start-up viel Zeit in Anspruch. Doch ich betrachte die Firma auch als eine Art Hobby», gibt Joel Barmettler schmunzelnd zu. «Wenn andere Feierabend machen und sich danach vier Stunden Netflix gönnen, gönne ich mir abends vier Stunden Programmierarbeit, oder ich setze mich mit der Entwicklung unserer Firma auseinander.» 

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