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Madame de Staël-Preis

Hohe Auszeichnung für Helen Keller

Die UZH-Rechtswissenschaftlerin Helen Keller wird mit dem Madame de Staël-Preis geehrt. Als erste Schweizerin erhält sie den renommierten Preis für die Förderung der kulturellen Werte Europas.
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Rechtswissenschaftsprofessorin Helen Keller erhält den Madame de Staël Prize for Cultural Values 2021.


Helen Keller, Professorin für Öffentliches Recht, Europarecht und Völkerrecht an der Universität Zürich, erhält den diesjährigen Madame de Staël Prize for Cultural Values der All European Academies, dem Verbund der Akademien der Wissenschaften in Europa. Sie habe als Juristin und Richterin am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte die kulturellen Werte Europas in ganz besonderem Masse mitgeprägt, wie die Akademien der Wissenschaften Schweiz heute mitteilten.

«Es ehrt unsere ganze Fakultät, dass Helen Keller einen Preis von gesamteuropäischer Bedeutung und mit gesamteuropäischer Ausstrahlung erhält», sagt Thomas Gächter, Dekan der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der UZH. Der Preis würdige einerseits Helen Kellers unermüdlichen Einsatz für Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in Europa. Andererseits zeige er auf, dass auch die Stimme der Schweizer Rechtswissenschaft im ganzen europäischen Raum gehört werde. «Dass ein Mitglied der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Zürich diese hohe Ehrung erhält, belegt, dass die Schweizer Rechtswissenschaft in Europa anschlussfähig ist, weil die Beschäftigung mit Grundsatzfragen des Rechts nicht an Landesgrenzen halt macht», betont Thomas Gächter.

Menschenrechte im Fokus

Bereits als junge Juristin befasste sich die 1964 geborene Helen Keller mit Rechtsstaatlichkeit, Demokratie sowie Grundrechten in Theorie und Praxis. Seit dem Jahr 2000 forscht Helen Keller hauptsächlich zum Thema Menschenrechte. Von 2008 bis 2011 war sie Mitglied des Menschenrechtsausschusses der Vereinten Nationen. Von 2011 bis 2020 amtete sie als Richterin am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Strasbourg. Helen Keller ist Co-Autorin des meist ausgeliehenen Buches der Bibliothek des Gerichtshofs. Das Werk «A Europe of Rights: The Impact of the ECHR on National Legal Systems» zeichnet die Auswirkungen des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte auf 18 nationale Rechtssysteme in Europa nach.

Im Dezember 2020 kehrte Helen Keller an die Rechtswissenschaftliche Fakultät der UZH zurück. Kurz darauf wurde sie zur nebenamtlichen Richterin am Verfassungsgericht von Bosnien-Herzegovina gewählt.

«Es ist mir ein Anliegen, Wissenschaft und Praxis zu verbinden», wird Helen Keller in der Medienmitteilung zitiert. Auch die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ist Helen Keller sehr wichtig: «Wir haben eine grosse Verantwortung in Europa und können durch eine gut abgestützte Lehre und eine konsequente Rechtsprechung den Schutz der Menschenrechte und somit das demokratische Zusammenleben fördern», so Helen Keller.