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Künstlerische Assoziationen

Im Rahmen der «Kunst: Szene Zürich 2018» öffnet die Universität Zürich ihre Tore, um den Dialog zwischen Kunst und Forschung zu fördern. Die Werke im Lichthof sind Teil mehrerer Ausstellungen von insgesamt 250 Künstlerinnen und Künstlern, die an verschiedenen Gastorten der Stadt bis am 2. Dezember zu sehen sind.
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Inspiration Wissenschaft: Im Rahmen von «KUNST: SZENE ZÜRICH 2018» stellen acht Künstlerinnen und Künstler im Lichthof ihre Werke aus.

 

Der Lichthof des Hauptgebäudes der UZH hat eine lange Geschichte als Ort der Kunst. Architekt Karl Moser (1860 – 1936) entwarf ein von Licht durchflutetes Zentrum in der Mitte des Gebäudes, das über Jahrzehnte Werke der archäologischen Sammlung zeigte. Nun öffnet der Lichthof seine Türen für acht Künstlerinnen und Künstler der Stadt Zürich: Silvia Meta Demuth, Alice Heri, Dina Bha Idden, Sarah Parsons, Nadja Ullmann, Anselm Wüest, Fritz Wüest und Selina Zürrer.

Die Werke setzen sich assoziativ mit der Wissensanstalt und dem Lichthof auseinander und ermöglichen neue Bezugspunkte. Nadja Ullmann beispielsweise untersucht – ganz in der Tradition der Archäologie – die Einkerbungen und Löcher im Steinboden und füllt sie mit Intarsien. Dafür hat sie neue Techniken entwickelt, um Zeichnung und Malerei auf die Intarsien zu übertragen.

Für Nadja Ullmann steht das Material Kunstharz, aus dem sie die Intarsien hergestellt hat, für die konzentrierte Natur der Wissensanstalt. «So verschmelzen Körper und Geist, Natur und Kultur,» sagt die Künstlerin, «und möglicherweise entsteht ein Empfinden, in dem man sich in einer neuen Natur wiedererkennt.» Ihr Werk folgt nicht zuletzt der Methode der Assoziation, mit der sie ihre künstlerische Praxis weiterentwickelt.

Erinnerungen an Flussläufe

Bei der Archäologin Mariachiara Franceschini rufen die sorgfältig platzierten Intarsien in den verästelten Furchen des Steinbodens andere Assoziationen hervor. Sie erinnern sie an die Netze von Flüssen und Seen, die sich im Laufe der Geschichte immer wieder neu verzweigen. Franceschini selbst rekonstruiert die historischen Flussläufe als Kontakträume in Italien in archaischer und klassischer Zeit (ca. 600-350 v.Chr.). Anhand der Flussläufe kann sie die Beziehungsgeschichte von Natur- und Kulturlandschaft erforschen, denn Flüsse sind nicht nur die Lebensadern der Natur, sondern auch ein dynamisches Netzwerk für Austausch und Grenzziehungen.

Methoden im Vergleich

Barbara Basting, die Leiterin Bildende Kunst der Stadt Zürich und Universitätsrätin, äussert sich begeistert: «Ist es nicht grossartig, dass Zürcher Künstlerinnen und Künstler unter dem Abguss eines der prächtigsten Kunstwerke aus der Antike, unter den Schwingen der Nike von Samothrake, im Lichthof ausstellen können?» Sie verweist darauf, dass es sowohl in der Wissenschaft wie in der Kunst um Methoden geht, wenn auch unterschiedliche. «Aus diesem Grund kann es interessant sein, wenn sie aufeinander treffen», sagt Basting.

Die Ausstellung im Lichthof steht allen Angehörigen sowie Gästen der UZH offen. Die Organisatoren laden die Besucherinnen und Besucher ein, die Kette der künstlerischen Assoziationen weiterzuspinnen. Sei es mit einer Verknüpfung in einer Vorlesung oder einer aktuellen Publikation oder einfach im Gespräch. Ideenketten als kurze Texte, Bilder, Videos oder anderen Formaten sind herzlich willkommen. Das Organisationsteam ist gespannt, wohin der Austausch und das gemeinsame Assoziieren führen wird.

Beiträge können direkt auf www.facebook.com/unizuerich/ oder per Mail an sciencefestival@grc.uzh.ch. geschickt werden.