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Digitaltag

Wie die Digitalisierung die Medizin verändert

Mit Hilfe von Apps zum gesünderen Menschen werden, mittels künstlicher Intelligenz die medizinische Überwachung auf der Notfallstation verbessern oder dank kontinuierlicher Beobachtung die Lebenssituation von Menschen mit Multipler Sklerose verbessern: Am Digitaltag zeigt die UZH, wie digitale Technologien die Medizin verändern und weiterbringen.
Kommunikation
Visual
Am Digitaltag zeigen hiesige Unternehmen und Hochschulen der Schweiz, welche Chancen die Digitalisierung mit sich bringt. (Bild: zVg)

 

Niemand weiss, wie viele Menschen in der Schweiz von Multipler Sklerose (MS) betroffen sind, und wie die Lebenssituation der MS-Patientinnen und -Patienten und ihrer Angehörigen aussieht. Mit dem MS-Register will die Schweizerische MS-Gesellschaft erstmals breit das Befinden der Betroffenen und ihre Lebensumstände erfassen. Dabei führen Patientinnen und Patienten auf einer einfachen Online Plattform ein elektronisches Tagebuch zu ihrem Befinden, zu Schmerzen, Beeinträchtigungen im Alltag, etc.

Die Daten sollen Aufschluss darüber geben, welche Belastungen mit einer MS-Erkrankung im Alltag und im Berufsleben einhergehen. Auf Grundlage der freiwillig zur Verfügung gestellten Daten können Expertinnen und Experten Massnahmen für die Verbesserungen der Lebensqualität der Betroffenen oder für die Behandlung von MS erarbeiten.

Betrieben wird das MS Register vom Institut für Epidemiologie, Biostatistik und Prävention EBPI der UZH. In der zentralen Ausstellung zum Digitaltag im Hauptbahnhof Zürich stellen Forschende des EBPI das MS Register vor und zeigen, wie die so erhobenen Daten zur Verbesserung der Situation eingesetzt werden können.

Die App als Persönlichkeits-Coach

Am Stand der UZH in der Themenwelt «Gesundheit» erfahren Besucherinnen und Besucher ebenfalls, wie eine App ihnen helfen kann, ihre eigene Lebenssituation zu verändern. Psychologinnen und Informatiker haben an der UZH gemeinsam die App «PEACH» entwickelt, die mit gezielten Interventionen Personen unterstützt, die zum Beispiel ihre sozialen Ängste abbauen oder Lebensgewohnheiten wie die Ernährung ändern wollen.

Besucherin
Auf Tuchfühlung mit der digitalen Welt: Forschende der UZH präsentieren Besucherinnen und Besuchern des Digitaltags neue Erkenntnisse aus der Forschung. (Foto: Thomas Poppenwimmer)

Wie Digitalisierung in der Forschung und den Anwendungen eingesetzt wird, erläutern Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der UZH und der ETH Zürich in einer Reihe von Kurzvorträgen und Laborführungen über Mittag und am Abend. Das Institut für Rechtsmedizin etwa führt vor, wie digitale Rekonstruktionen, VR-Brillen und bildgebende Verfahren die Rechtsmediziner bei der Aufklärung von Verbrechen und Unfallhergängen unterstützen.

Künstliche Intelligenz auf der Notfall-Station

Auf der Notfallstation der Neurologischen Klinik des Universitätsspitals werden mehrmals pro Sekunde grosse Mengen von medizinischen Überwachungsdaten aufgezeichnet. In einem Vortrag wird erklärt, wie diese Datenmengen mit künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen ausgewertet werden können und so zum Beispiel Anzeichen für mögliche epileptische Anfälle oder Durchblutungsstörungen schon früh erkannt werden können.

Virtual Reality unterstützt auch Physiologen beispielsweise bei der Erforschung der Niere. Moderne bildgebende Verfahren machen es möglich, sämtliche Verästelungen im Blutgefäss-System einer Niere hochpräzis zu erfassen und daraus ein digitales 3D-Modell zu erarbeiten. Forschende können mit VR-Brillen die Niere im virtuellen Raum dreidimensional betrachten und an diesem Modell physikalische und molekulare Prozesse in der Niere simulieren. Dies hilft, die komplexen Vorgänge im Inneren des Organs besser zu verstehen. Wie aus einer Mausniere ein digitales 3D-Modell wird, wird ebenfalls in einem Vortrag erklärt.

Talk
Verschiedene Kurzvorträge erläutern, wie die Wissenschaft die Digitalisierung für sich nutzen kann. (Foto: Thomas Poppenwimmer)

Operationsvorbereitung mit Augmented Reality

Weiter können Besucherinnen und Besucher in Rundgängen unter anderem das Labor der Translational Neuromodelling Unit besuchen und anhand eines einfachen Experiments erfahren, wie Diagnose und Behandlung psychosomatischer Störungen mit mathematischen Modellen verbessert werden können.

Die Universitätsklinik Balgrist bietet Einblick in die Operationsplanung und zeigt, wie sich Chirurginnen und Chirurgen mittels so genannter Augmented Reality («erweiterte Realität») und 3D-Drucken akribisch auf orthopädische Operationen vorbereiten. Bei Augmented Reality werden Bilder oder Videos mit computergenerierten Informationen oder digitalen Objekten überlagert. Diese unterstützen die Chirurgen mit zusätzlichen Informationen während der Operation.

 

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