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Brupbacher-Preis für Krebsforschung verliehen

Im Rahmen des von der Brupbacher - Stiftung ausgerichteten Wissenschaftssymposiums zu Fortschritten in der Krebsforschung, das von 16. bis 19. März 2005 an der ETH Zürich stattfindet, wurde gestern der prestigeträchtige Brupbacher-Preis für ausserordentliche Verdienste in der Krebsforschung an zwei international renommierte Forscher verliehen.
Klaus Wassermann

Hans Weder, Rektor der Universität Zürich, hob neben der Gelegenheit zum Wissensaustausch an einem Symposium auch die Gelegenheit hervor, Freunde wieder zu sehen.

Im Auditorium Maximum der ETH Zürich wurde gestern abend in festlichem Rahmen der mit 200'000 Franken dotierte «Charles Rodolphe Brupbacher Cancer Research Award 2005» an Prof. Mariano Barbacid (Madrid, Spanien) und Prof. Klaus Rajewski (Boston, USA) für ihre herausragenden Verdienste in der Krebsforschung überreicht. Der Preis wurde im Rahmen des von der Charles RodolpheBrupacher Stiftung veranstalteten Symposiums «Advances in Oncology: From Model Systems to the Clinic» verliehen, welches von 16. bis 19. März 2005 an der ETH Zürich stattfindet. Der Brupbacher-Preis für Krebsforschung wird alle zwei Jahre an Forscher verliehen, die in ihrer Arbeit exzellente Grundlagenforschung mit klinischer Anwendung verbinden, zum Wohl von Krebspatienten.

Nach der Begrüssung durch Dr. Hans Erhard Brunner, Präsident des wissenschaftlichen Beirates der Brupbacher-Stiftung, bedankte sich Prof. Hans Weder, Rektor der Universität Zürich, bei der ETH für das Gastrecht, das diese dem diesjährigen Brupbacher-Symposium gewährt habe. Der Wissensaustausch, der an einem solchen Symposium möglich sei, diene nicht allein dem wissenschaftlichen Fortschritt, er sei auch eine Gelegenheit, Freunde wieder zu sehen, sagte Weder. Vor allem für junge Forscher sei der fachliche Austausch, der an Symposien stattfinde, von grosser Bedeutung. Durch einen so prestigeträchtigen Preis wie dem Charles Rodolphe Brupbacher Cancer Research Award würde der Leistung von Forschenden offentliche Anerkennung und Würdigung zuteil. Durch die Grosszügigkeit von Frau Frédérique Brupbacher, der Präsidentin des Stiftungsrates der Brupbacher-Stiftung, werde der Forschung sehr geholfen, so Weder.

Roger Nitsch, Prodekan der Medizinischen Fakultät der Universität Zürch lobte die Preisträger als Vorbilder und Ansporn für alle Forschenden und Studierenden.

Prof. Roger Nitsch, Prodekan der Medizinischen Fakultät der Universität Zürch und Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Stiftung würdigte ebenfalls das persönliche Engagement von Frau Frédérique Brupbacher für die Krebsforschung. Die Brupbacher-Preisträger, die mit ihrem Einsatz für die Verschmelzung von Grundlagenforschung und klinischer Anwendung in der Medizin das Leiden von Krebspatienten zu lindern helfen würden, seien Vorbilder und Ansporn für alle Forschenden und Studierenden, sagte Nitsch.

Die Laudationes auf die diesjährigen Preisträger hielten Prof. Michel Aguet, Leiter des Schweizerischen Instituts für experimentelle Krebsforschung, und Prof. Adriano Aguzzi, Direktor des Instituts für Neuropathologie des Universitätsspital Zürich, beide ebenfalls Mitglieder des wissenschaftlichen Beirats der Brupbacher-Stiftung. Aguet würdigte in seiner Rede Mariano Barbacids Entdeckung des Ras-Onkogens, einem Protein, das das Zellwachstum steuert und bei menschlichen Tumorzellen fehlerhaft ist. Barbacid konnte unter anderem zeigen, dass das Gen, das für das Ras-Protein kodiert, nur an einem einzigen Nukleotid mutiert ist. Dies ist zwar nur die kleinste mögliche Veränderung, die im Erbgut auftreten kann, führt aber zu unkontrollierter Vermehrung von Zellen, wie sie bei Krebs auftritt.

Adriano Aguzzi, Direktor des Instituts für Neuropathologie des Universitätsspital Zürich betonte in seiner Lobrede auf Klaus Rajewski dessen Talente sowohl als theoretischer Wissenschaftler als auch als Experimentator.

Adriano Aguzzi betonte in seiner Lobrede auf Klaus Rajewski dessen Talente sowohl als theoretischer Wissenschaftler als auch als Experimentator. Ohne handwerkliches Geschick könne man Theorie und Praxis nicht verbinden. Er selbst sei schon als Postdoc in Wien von der Arbeit Rajewskis überwältigt gewesen, sagte Aguzzi. Rajewski hatte unter anderem die Hodgkin-Krankheit entschlüsselt, eine Form von Krebs desImmunsystems, bei der mutierte B-Lymphozyten sich unkontrolliert vermehren, statt einem in ihren Genen eingebauten Programm folgend abzusterben.

Frau Frédérique Brupbacher, die Präsidentin des Brupbacher-Stiftungsrats übergab die Preise an Klaus Rajewski (links) und Mariano Barbacids (Mittte).

Frau Frédérique Brupbacher, die Präsidentin des Brupbacher-Stiftungsrats, war im Auditorium anwesend. Im Anschluss an die Vorträge der beiden Preisträger, in welchen diese ihre Arbeit nochmals vorstellten, überreichte sie die Preisurkunden. Der Abend fand mit einem Solokonzert von Luciano Pezzani, Solochellist des Zürcher Opernorchesters, seinen feierlichen Abschluss.

Klaus Wassermann ist freier Journalist.

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