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Frühenglische Zeitungen und Verabschiedung des Frühenglisch - Promotors

Die Entwicklung der englischen Zeitungen, die Qualität der universitären Lehre und der abtretende Bildungsdirektor Ernst Buschor waren die Hauptthemen des diesjährigen Dies Academicus.
Christoph Schumacher

Prorektor Udo Fries bei seiner «Frühenglisch-Rede».

Der diesjährige Dies academicus stand ganz im Zeichen des Frühenglisch. Prorektor Udo Fries beleuchtete in seiner Rede die Entwicklung der frühen englischen Zeitungen mit den Methoden der Corpuslinguistik. Die Corpuslinguistik ist eine relativ junge Sprachwissenschaft, da sie erst mit der Einführung leistungsfähiger Computer in Erscheinung treten konnte. Sie ermöglicht es, Varianten einer Sprache und deren Entwicklung zuerfassen und sichtbar zu machen. Das Zürcher Englische Zeitungscorpus ZEN bringt dabei interessante und auch amüsante Details an den Tag: Die englische Sprache wurde früher - imGegensatz zu heute - nicht nur klein geschrieben: Im achtzehnten Jahrhundert wurde die Grossschreibung am Wortbeginn gerne zur Bedeutungsbetonung verwendet. Der Kursivsatz eines ganzen Wortes hatte dieselbe Funktion. Im Gegensatz zu Ersterem ist das Zweite auch heute noch in deutschsprachigen Zeitungen zu sehen. Auch die Sprache der Inserate wandelte sich: Zu Beginn des achtzehnten Jahrhunderts war famousdas beliebteste Wort, um Medikamente anzupreisen. Gegen Ende desselben Jahrhunderts wandelte es sich in genuine. Schon damals hat es also sprachliche Trends gegeben, nur scheinen sie ziemlich langlebig gewesen zu sein.

Ulla Blume-Heisgen, Präsidentin des Studierendenrates

Mehr Geld für Lehre gefordert

Die Präsidentin des Studierendenrates, Ulla Blume-Heisgen, forderte in Ihrer kurzen Ansprache, der universitären Lehre mehr Gewicht zu geben. Die Lehrenden verfügten oftmals über mangelnde didaktische Fähigkeiten, bemerkte sie. Didaktische Qualifikationen seien beim Berufungsverfahren stärker zu gewichten. An die Politik gewandt forderte sie mehr Geld für die Universität, damit das Betreuungsverhältnis verbessert werden könne.

Rektor Hans Weder im Auditorium Maximum am Irchel.

Dank an Ernst Buschor

Rektor Hans Weder dankte dem scheidenden Bildungsdirektor Ernst Buschor für seine langjährige Tätigkeit für die Universität. Auf seinen Vorredner Fries Bezug nehmend stellt er ihn als denjenigen vor, der das Frühenglisch eingeführt habe. Doch auch sonst sei Buschor ein Mann der Reformen. «Ernst Buschor hat die Fähigkeit, politische Konstellationen sofort zu durchschauen.» Der durch das New Public Management angeregte Kulturwandel sei noch immer im Gange. Als einzige Kritik bemerkte Weder, Buschor habe seinem Ruf als Reformturbo alle Ehre gemacht. Doch auch in Zukunft wird Ernst Buschor an der Universität Zürich willkommen sein: Es wurde ihm die Würde eines Ständigen Gastes verliehen. Rektor Hans Weder merkte dazu an, dass die Urkunde gegen Entgelt auch auf lateinisch und auf englisch zu haben sei, was allgemein für Erheiterung sorgte.

Der Leiter des Akademischen Orchesters, Johannes Schlaefli.

Für die musikalische Umrahmung des Festaktes sorgte auch dieses Jahr das Akademische Orchester unter der Leitung von Johannes Schlaefli mit Werken von Schumann, Brahms, Ginastera und Dvorak.

Die Ehrendoktorinnen und -doktoren 2003 (von links): Paul M. Vanhoutte, Christian Tomuschat, Alfred Bühler, Gabrielle Zangger-Derron, Rektor Hans Weder, Angela Rosengart, Ludwig Finscher, Jakob Zollinger, Gösta Rooth

Die Preisträgerinnen und Preisträger 2003 (von links): Adrian Stähli, Zava Aydemir, Esther Straub, Daniela Mondini, Julia-Eve Henner, Moritz Hoesch. Nicht auf dem Bild: Andrea Albinger-Hegyi.