Header

Suche
Una Europa

Studentisch engagiert für europäische Perspektiven

Ladina Bischof und Lars Weidinger engagieren sich aus unterschiedlichen Gründen im Student Board von Una Europa. Gemeinsam ist ihnen die Erfahrung, dort als Studierende tatsächlich etwas bewirken zu können.
Theo von Däniken
Ladina Bischof und Lars Weidinger (Bild: zVg)

Als er sich vor gut eineinhalb Jahren entschied, als Studierendenvertreter für Una Europa zu kandidieren, wusste Geografiestudent Lars Weidinger noch nicht genau, worauf er sich einliess. «Mich interessieren vor allem bildungspolitische Themen», sagt er. Zudem wollte er wissen, wie eine internationale Universitätsallianz funktioniert und was dort genau läuft.

Als er kurze Zeit darauf von der ersten General Assembly von Una Europa in Dublin nach Hause kam, wusste er: «Es läuft unglaublich viel.» Besonders gefiel ihm, dass er unkompliziert mit Mitarbeitenden verschiedener Universitäten ins Gespräch kommen konnte. Und er war beeindruckt, wie sich aus den Treffen und Workshops im Student Board und anderen Gremien realisierbare Projekte entwickelten.

Alternative Mobilitätsformen

Eine Initiative, die in Dublin entstand und nun Früchte trägt, ist der geregelte Modulaustausch zwischen Una-Europa-Universitäten. Die EU hat sich das Ziel gesetzt, dass die Hälfte aller Studierenden einen Mobilitätsaustausch absolvieren. «Für Studierende ist ein Austauschsemester jedoch sehr teuer», sagt Ladina Bischof. «Deshalb haben wir in Dublin alternative Formen dazu diskutiert.»

Ladina Bischof

Ich finde es wichtig, dass man nicht für sich alleine im Kämmerchen studiert, sondern dass die Universitäten in verschiedenen Ländern den Austausch untereinander fördern.

Ladina Bischof

Die Idee, dass man einzelne Module eines Studienprogramms regulär online an einer anderen Una-Europa-Universität studieren kann, sei auch aus dem Input der Studierenden entstanden, so Ladina Bischof. «Lars und ich haben an vielen Workshops teilgenommen und konnten unseren Standpunkt als Studierende einbringen.»

Der Modulaustausch wurde nach eineinhalb Jahren eingeführt. Diese verhältnismässig rasche Umsetzung habe ihm gezeigt, dass er als Student Board Member tatsächlich etwas beeinflussen und mitgestalten könne, sagt Lars: «Das ist der Grund, weshalb ich mich immer noch in diesem Gremium engagiere.»

Chance für praktische Erfahrungen

Politologiestudentin Ladina Bischof schätzt ihren Einsatz im Student Board von Una Europa auch im Hinblick auf mögliche Berufsperspektiven: «Ich bin durch mein Studium sehr an internationaler Zusammenarbeit interessiert. Una Europa bietet für mich unglaubliche Chancen, hier praktische Erfahrungen zu sammeln.»

Auch sonst ist es ihr ein grosses Anliegen, dass die Universitäten und die Studierenden über den Tellerrand hinaus schauen: «Ich finde es wichtig, dass man nicht für sich alleine im Kämmerchen studiert, sondern dass die Universitäten in verschiedenen Ländern den Austausch untereinander fördern. Ich glaube, dieser Wissensaustausch ist zentral für eine zukunftsgerichtete Bildung.»

Hohes Engagement

Ladina Bischof und Lars Weidinger setzen sich neben dem Studium in ihrer Freizeit für Una Europa ein. Es kommt einiges an Stunden zusammen, die sie an monatlichen Sitzungen des Student Boards – hauptsächlich per Teams – sowie für die Vor- und Nachbereitungen und den Austausch mit Studierenden und Gremien an der UZH einsetzen.

Diskussionen mit Kolleg:innen vom VSUZH gehören auch zum Engagement als Studierendenvertretung. (Bild: zVg)

Zudem findet jedes Semester eine General Assembly statt, an der sich alle Gremienmitglieder von Una Europa während drei Tagen an einer Universität treffen. Letztes Jahr ging diese Veranstaltung an der UZH über die Bühne, Ende Mai trafen sich Lars und Ladina mit ihren Kolleg:innen in Krakau.

Ein Thema war dabei unter anderem die künftige Ausrichtung des Student Boards. «Die Studierenden im Board sind alle stark engagiert», so Lars Weidinger. «Die Frage ist aber, was ist uns wirklich wichtig? Wofür wollen wir diese Energie jetzt einsetzen? Was können wir auch in fünf Jahren noch machen?» Deshalb wurde im Student Board ein Aktionsplan diskutiert, der die Aktivitäten für die kommenden Jahre festlegen soll.

Anliegen werden aufgenommen

Unter anderem wollen sich die Studierenden um eine noch bessere Vernetzung mit den so genannten Local Task Forces bemühen, die für die Umsetzung der Una-Europa-Initiativen an den Universitäten gebildet wurden. «Die UZH ist eine der Unis, die sich stark dafür einsetzt, dass die Ansichten der Studierenden aufgenommen werden», sagt Ladina Bischof.

Lars Weidinger

Wir müssen uns gut überlegen, wofür wir einstehen, denn wir sprechen ja für fast 30‘000 Studierende.

Lars Weidinger

Sie arbeitet neben dem studentischen Engagement in einem kleinen Pensum für die Local Task Force an der UZH. Ihre Anliegen aus dem Student Board kann sie dort, aber auch direkt in den betroffenen Abteilungen einbringen. Dies sind insbesondere die Abteilungen Global Affairs sowie Studieninformation und Beratung. «Ich finde es schön, dass wir so stark angehört werden und unsere Anliegen zu den internationalen Themen platzieren können», sagt sie.

Grosse Verantwortung

Dass mit ihrem Engagement auch eine grosse Verantwortung verbunden ist, dessen sind sich Ladina Bischof und Lars Weidinger bewusst: «Wir müssen uns gut überlegen, wofür wir einstehen», sagt Lars Weidinger, «denn wir sprechen ja für fast 30‘000 Studierende.» Sie sind vom VSUZH-Rat gewählt, der Vertretung der Studierenden an der UZH, der sie beide selber auch angehören.

«Der Rat ist divers zusammengesetzt und repräsentiert ein breites Spektrum von Studierenden», so Lars Weidinger. Darüber hinaus tauschen sie sich auch immer mit anderen Studierenden aus, um ein Gefühl dafür zu erhalten, was ihre Kolleginnen und Kollegen bewegt.

Ladina Bischof wünscht sich, dass die Angebote von Una Europa noch stärker unter den Studierenden bekannt werden. «Daran arbeiten wir», sagt Ladina Bischof. «Damit die Studierenden wissen: Wenn sie an der UZH studieren, haben sie gleichzeitig die Möglichkeit, auch an vielen anderen Universitäten in Europa zu studieren.»