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Medizinethik

Drei Studierende gewinnen Essay-Wettbewerb

Ist es richtig, Ritalin an ein kleines Kind abzugeben? Und was bedeutet es für eine Mutter, ihr zu früh geborenes Kind zu verlieren? An der UZH befassen sich Medizinstudierende bereits im ersten Semester mit ethischen Fragen und schreiben darüber. Die besten Essays wurden kürzlich im Rahmen des Wettbewerbs «Premio Pusterla» ausgezeichnet.
Marita Fuchs
Nikola Biller-Andorno, UZH-Professorin für Biomedizinethik, vergibt die Urkunden an die Preisträgerinnen Lisa Martha Rabner-Catran, Michelle Kalt, Norah Mignot (von links nach rechts).

Studierende der Human- und Zahnmedizin belegen im ersten Studienjahr den Kurs «Grundlagen der Ethik in der Medizin» und schreiben einen Aufsatz, in dem sie eine eigene Erfahrung mit der Gesundheitsversorgung thematisieren und ethisch reflektieren. Die besten Essays werden mit dem Premio Pusterla Junior-Preis ausgezeichnet.

Am Dienstag fand an der UZH die diesjährige Preisübergabe statt. Der aus dem SRF bekannte Moderator Kurt Aeschbacher führte durch die Veranstaltung. Die Jury, bestehend aus Frank Clasemann, Anna Elsner, Christoph Meier und Michael Stauffer, kürte drei Finalistinnen, deren Texte vom Schauspieler Helmut Vogel vorgetragen wurden.

Empathie fördern

Den ersten Preis gewann Lisa Martha Rabner-Catran mit ihrem Essay«Soll mein Kind leben?» (PDF, 118 KB).  Sie beschreibt darin die Gedanken einer Mutter vor einer drohenden Frühgeburt. Der zweite Preis ging an Michelle Kalt. Ihr Essay «Let It Go» (PDF, 66 KB)  dreht sich um ADHS und die Verschreibung von Ritalin an ein Kleinkind.  Den dritten Preis erhielt  Norah Mignot für ihren Essay «Das grosse Schweigen» (PDF, 99 KB), in dem es um die Schwierigkeit geht, Vorgesetzten gegenüber Kritik zu äussern.

Kursleiterin Nikola Biller-Andorno, Professorin für Biomedizinische Ethik an der Universität Zürich, entschied sich vor etwa 15 Jahren für einen kurzen Essay als Teil des Leistungsnachweises. Das mache gerade im ersten Semester grossen Sinn, so die Ethikprofessorin: «Hinter dieser Aufgabe steckt die Überzeugung, dass es für unsere Studierenden wertvoll ist, sich noch einmal explizit in Erinnerung zu rufen, wie es sich anfühlt, Patient oder Angehörige zu sein, besonders wenn es um ethisch heikle Situationen geht.» In wenigen Jahren würden die Erstsemester solche Herausforderungen von der ärztlichen Seite her erkennen und bewältigen müssen. «Wir hoffen, dass unsere Essay-Challenge den Perspektivwechsel erleichtert und damit die Empathiefähigkeit fördert.»