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Koetser-Preis 2024

Bedeutender Neuroforscher und Violinist

In Anerkennung seiner wegweisenden experimentellen und klinischen Beiträge auf dem Gebiet der entzündlichen Krankheiten des Nervensystems erhielt Professor Klaus Toyka den Preis der Betty und David Koetser Stiftung für Hirnforschung.
Volker Dietz, Sebastian Jessberger
Verleihung Koetser-Preis
Jenny Waters, Mitglied der Familie Koetser und des Stiftungsrats, überreicht Professor Klaus Toyka den diesjährigen Koetser-Preis. (Bild: ZvG)


Entzündliche Erkrankungen des Nervensystems, wie zum Beispiel die Multiple Sklerose oder die Myasthenie, sind trotz verbesserten Behandlungsmethoden vielfach mit schweren Einschränkungen der Betroffenen verbunden. In beiden Fällen handelt es sich um Autoimmunerkrankungen, bei denen Antikörper des Immunsystems gegen körpereigene Strukturen gerichtet sind. Der diesjährige Koetser-Preisträger, Klaus Toyka, konnte durch seine Verbindung von Klinik und Forschung wesentlich zu einem besseren Verständnis der immunologischen Grundlagen dieser entzündlicher Erkrankungen des Nervensystems beitragen.

Klaus Toyka begann seine klinische Ausbildung in der neurologischen Universitätsklinik der Technischen Universität (TU) München. Während eines Forschungs-Aufenthalts an der Johns Hopkin's Universität in Baltimore, USA gelang ihm ein wissenschaftlicher Durchbruch: Er konnte mit seinem Team die krankheitsverursachende Rolle von Auto-Antikörpern bei der Myasthenia gravis klären. Sie behindern bei dieser Krankheit die Signalübertragung zwischen Nerven- und Muskelzellen und führen zu Muskelschwäche.

Toyka setzte seine klinische und wissenschaftliche Tätigkeit an der TU München fort. Mit dem Nachweis pathogener monoklonaler Antikörper, die eine Nervenentzündung beim Menschen auslösen können, gelang ihm ein weiterer, klinisch bedeutender wissenschaftlicher Erfolg.

1989 erfolgte die Berufung von Klaus Toyka auf das Ordinariat für Neurologie und die Ernennung zum Direktor der neurologischen Universitätsklinik in Würzburg. Trotz der damit verbundenen administrativen Aufgaben setzte er seine wissenschaftliche Tätigkeit auf hohem Niveau und mit gleicher Intensität fort. Es entstanden internationale Forschungs-Kooperationen, unter anderem mit dem Zürcher Wissenschaftler Ueli Suter, die in prominent publizierten Publikationen ihren Ausdruck fanden.

Koch und Violonist

Klaus Toyka ist nicht nur ein bedeutender Wissenschaftler und Neurologe sondern auch auf anderen Gebieten erfolgreich. So gab er mehrere Kochbücher heraus, die auch in Fachkreisen Anklang fanden. Ausserdem spielt er Violine auf professionellem Niveau. Er gab als Solist mehrere Konzerte mit dem deutschen Neurologen-Orchester. Klaus Toyka setzt sich auch nach seiner Emeritierung in vielfältiger Weise für die experimentelle und klinische Forschung ein.

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