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UZH Entrepreneur Fellowships

Zündende Ideen marktreif machen

Sieben junge Forschende erhalten dieses Jahr UZH Entrepreneur Fellowships. Die Jury wurde überzeugt von ihren innovativen Produktideen und von der Motivation, diese als Unternehmer:innen auf den Markt zu bringen.
Anna Gromova und Eva Maria Håkanson

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Glühbirne und Pfeil vor blauem Hintergrund
Die Entrepreneur Fellowships werden jährlich ausgeschrieben und unterstützen junge Forschende. (Bild: iStock.com/Simarik)

Mit den Entrepreneur Fellowships unterstützt die Universität Zürich junge Forschende beim Transfer von Forschungsergebnissen in marktfähige Produkte und Dienstleistungen. Das Programm bietet finanzielle Unterstützung, Coaching, Ausbildung und Laboreinrichtungen.

Die Entrepreneur Fellowships werden jährlich ausgeschrieben. Folgende Projekte aus den Bereichen Bio&MedTech und Sustainable Society haben 2024 den Zuschlag erhalten:

Tobias Götschi

Tobias Götischi
Tobias Götischi. (Bilder: zvg)

SpinePlanner,  Universitätsklinik Balgrist

Mentor: Prof. Dr. Farshad Mazda

Tobias Götschi schloss 2023 seine Doktorandenausbildung im Laboratory for Orthopaedic Biomechanics ab. Biomechanische Technik zur Lösung klinischer Probleme anzuwenden: Das ist sein Antrieb auf dem akademischen Weg. Seine Arbeit am SpinePlanner-Projekt im Rahmen der Spine Biomechanics Group der Universitätsklinik Balgrist ist die Kumulation jahrelanger Forschung und Zusammenarbeit mit Kliniker:innen und Industriepartnern. Die Spine Biomechanics Group hat die Biomechanik der Wirbelsäulenversteifung mittels Experimenten, klinischen Studien und Computermodellierungen untersucht. Der SpinePlanner ist eine präoperative Planungsplattform, die patientenspezifische Simulationen verwendet, um die Lockerung von Pedikelschrauben in der Wirbelsäulenchirurgie zu verhindern. Die Unterstützung durch das Entrepreneur Fellowship wird dazu beitragen, den SpinePlanner in Richtung Kommerzialisierung voranzutreiben und ihn von einem Forschungskonzept zu einer marktreifen Lösung zu entwickeln.

Antonis Katsoulas

Antonis Katsoulas
Antonis Katsoulas.

Innunity Therapeutics, Institut für Labortierkunde

Mentor: Prof. Dr. Thorsten Buch

Antonis Katsoulas schliesst gerade sein Doktoratsstudium in Neuroimmunologie ab. In seiner Forschung hat er die wichtige Rolle eines angeborenen Signalwegs bei Multipler Sklerose (MS) entdeckt. Er fand eine konsistente Hochregulierung von Genen, die mit dem CLR-Signalweg in Schlüsselbereichen des Gehirns zusammenhängen, was auf seine Bedeutung für das Fortschreiten der Autoimmunität im zentralen Nervensystem hinweist. Die von Innunity Therapeutics vorgeschlagene Lösung richtet sich via den CLR/NOD/CARD9-Signalweg auf das angeborene Immunsystem und zielt darauf ab, das Fortschreiten der MS zu verhindern und die Lebensqualität der Patient:innen zu verbessern. Das Entrepreneur Fellowship stellt die notwendigen Ressourcen und das Fachwissen bereit, um die vorgeschlagene Lösung von der Forschung zur praktischen Anwendung zu bringen.

Kim Marquart

Kim Marquart
Kim Marquart.

nerai bio, Institut für Pharmakologie und Toxikologie

Mentor: Prof. Dr. Gerald Schwank

Kim Marquart hat einen Abschluss in pharmazeutischer Biotechnologie der Universität Ulm. Seine Masterarbeit über die Entwicklung von CRISPR-Cas-Werkzeugen hat er an der Technischen Universität Kopenhagen geschrieben. Kürzlich schloss er seine Doktorarbeit an der ETH Zürich über die Nutzung von Deep Learning zur Optimierung der Genom-Editierung mit RNA-gesteuerten Systemen wie CRISPR-Cas ab. Kim Marquart wechselte mit seinem Mentor, Prof. Dr. Schwank, an die Universität Zürich. Schwanks Labor konzentriert sich auf die Umsetzung molekularer Werkzeuge für das Gen-Editing zur Anwendung in der Therapie. Sein Startup-Projekt nerai bio zielt darauf ab, fortschrittliche gene editors mit einem K CRISPR-Protein-Engineering-Plattform zu produzieren. Die Platform setzt  gerichtete Protein-volution, automatisierte Laborprozesse, CRISPR-Assays mit hohem Durchsatz und maschinelles Lernen ein. Unterstützt durch das Entrepreneur Fellowship wird Kim Marquart daran arbeiten, das volle Potenzial von CRISPR-Cas auszuschöpfen, um sichere und wirksame Therapien für genetische Krankheiten zu entwickeln, die mit der derzeitigen Technologie nicht behandelt werden können.

Roman Meledin

Roman Meledin
Roman Meledin.

STATcovery: Echtzeit-STAT-Monitoring-Sensoren für die Entdeckung von JAK- und STAT-Inhibitoren, Klinik für Immunologie

Mentor: Prof. Dr. Onur Boyman

Roman Meledin ist Postdoktorand an der UZH und spezialisiert auf Molekular- und Zellbiologie. Seine Arbeit im Bereich des Proteindesigns und der Bildgebung hat zur Entwicklung neuartiger genetisch kodierter Biosensoren geführt, die die FLIM-FRET-Bildgebungstechnologie nutzen, um die Echtzeitaktivierung verschiedener STAT-Proteine in Zellen zu messen. STAT-Proteine sind intrazelluläre Transkriptionsfaktoren, die viele Aspekte der zellulären Immunität, Vermehrung und Differenzierung vermitteln. Diese STAT-Monitoring-Biosensoren können in modifizierte Zelllinien oder Primärzellen integriert werden, um JAK-STAT-Signalwege zu untersuchen, oder sie können für das Screening von Medikamenten verwendet werden. Das Entrepreneur Fellowship spielt eine zentrale Rolle bei der Unterstützung des Wegs von der Forschung zur Kommerzialisierung, indem es wichtiges Fachwissen, Ressourcen und Möglichkeiten zur Validierung bereitstellt.

Yanan Zhang

Yanan Zhang
Yanan Zhang.

Eine hochempfindliche und spezifische, multi-omics-kompatible Flüssigbiopsie-Plattform für die minimal-invasive Diagnose und Überwachung von bösartigen Hirntumoren, Klinik für Neurologie

Mentor: Dr. med. Dr. sc. nat. Tobias Weiss

Yanan Zhang, Postdoktorandin am Universitätsspital Zürich, hat sich in den letzten drei Jahren auf von Tumoren stammende extrazelluläre Vesikel (EVs) konzentriert. Zusammen mit ihrem Team hat sie eine multimikrobielle Flüssigbiopsie-Plattform entwickelt, die neuartige proprietäre Biomarker nutzt. Diese werden auf der Oberfläche und im Inneren von EVs getestet. Die Plattform ermöglicht eine hochempfindliche, nicht-invasive Diagnose und Überwachung von bösartigen Hirntumoren direkt aus Blutproben von Patient:innen in frühen Stadien. Die klinische Validierung am USZ/UZH hat die Wirksamkeit von EV-basierten zirkulierenden Tumormarkern für die Diagnose und Überwachung sowohl in retrospektiven als auch prospektiven Kohorten von Hirntumorpatienten gezeigt.  Das Entrepreneur Fellowship ist von zentraler Bedeutung für die Überführung dieser innovativen Forschung in die industrielle Anwendung.

Celestin Mutuyimana

Celestin Mutuyimana
Celestin Mutuyimana.

Ostafrika heilen: Umgang mit posttraumatischen Folgeerkrankungen, Prävention und die Institutionalisierung von Psychotherapie, Psychologisches Institut

Mentor: Prof. Dr. Dr. Andreas Maercker

Celestin Mutuyimanas Forschungsreise durch Ruanda, Kenia und Tansania führte zu aufschlussreichen Gesprächen mit Psychotherapeuten, spirituellen Heilern, traditionellen Praktikern und Traumaüberlebenden, die in einem Filmprojekt dokumentiert wurden. Diese Gespräche unterstrichen den dringenden Bedarf an lokalen Lösungen für die psychische Gesundheit, die wirklich auf die besonderen Leiden und Symptome der Gemeinschaften in der Region eingehen. Die Entwicklung und Integration der «Homegrown Psychotherapy» (HTG) und von Beurteilungsinstrumenten zielt darauf ab, das Vertrauen in psychische Gesundheitsdienste zu stärken. Es sollen kultursensible, auf die lokalen Bedürfnisse zugeschnittene Behandlungen angeboten werden, die die Wirksamkeit und das Vertrauen der Patienten:innen erhöhen. Mit dem Entrepreneur Fellowship möchte Celestin Mutuyimana die Forschung der Universität Zürich in gemeinschaftsorientierte Produkte umsetzen und so eine nachhaltige Durchführung und Marktrelevanz sicherstellen.

Pardis Adams

Pardis Adams
Pardis Adams.

Solare Wasserspaltung für nachhaltige Wasserstoffproduktion und ökologische chemische Produktion, Institut für Chemie

Mentor: Prof. Dr. David Tilley

Pardis Adams hat ihr Doktorat an der Universität Zürich Anfang 2024 abgeschlossen. Ihr Ziel ist es, ihr Fachwissen in den chemischen und molekularen Wissenschaften in eine praktische Anwendung umzusetzen. Ihr Team hat einen neuartigen Ansatz entwickelt, der der photoelektrochemischen (PEC) Wasserspaltung sehr ähnlich ist und Lichtabsorption und Elektrolyse in einem einzigen Schritt integriert. Diese Methode hat das Potenzial, Wasserstoff zu wettbewerbsfähigen Kosten im Vergleich zu fossilem Wasserstoff zu erzeugen. Pardis Adams ist bestrebt, ihren akademischen Hintergrund zu nutzen, um durch Unternehmertum eine gesellschaftliche Wirkung zu erzielen, und hat bereits mehrere Entrepreneurship-Kurse besucht.

 

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