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Auf der neuen Internet-Plattform DeFacto präsentieren Politikwissenschaftlerinnen und Politikwissenschaftler ihre Forschung in verständlicher Form der Öffentlichkeit.
Adrian Ritter
Analysen aus politikwissenschaftlicher Sicht: Internet-Plattform DeFacto. (Bild: Screenshot)

Der Ton in der Schweizer Politik ist rauer geworden. Dies zeigt sich auch bei den Koalitionen im Parlament. Seit 2007 geht die Einigkeit zurück – weniger als die Hälfte der Gesetzesvorlagen werden noch von allen Bundesratsparteien unterstützt. Mit wenigen Grafiken und einem einfach verständlichen Text beschreibt UZH-Politikwissenschaftlerin Denise Traber, Oberassistentin am Institut der Politikwissenschaft der UZH, die Entwicklung hin zum «entzauberten Schweizer Parlament».

Zu finden ist ihr Artikel auf der neuen Internet-Plattform DeFacto. Seit vergangenem Oktober veröffentlichen Politikwissenschaftlerinnen und Politikwissenschaftlern sowie andere Sozialwissenschaftler dort ihre Analysen. Das Motto: «DeFacto belegt, was andere meinen.»

«Unser Ziel ist es, die spannendsten Ergebnisse der politikwissenschaftlichen Forschung in der Schweiz abzubilden», sagt Sarah Bütikofer. Die UZH-Politikwissenschaftlerin gehört dem vierköpfigen Redaktionsteam an und war eine der Initiantinnen von DeFacto. «Die sozialwissenschaftliche Forschung ist in den letzten Jahrzehnten spezialisierter sowie methodisch und theoretisch anspruchsvoller geworden. Entsprechend ist die Kluft zwischen Forschung und Öffentlichkeit gewachsen. Mit DeFacto bauen wir wieder eine Brücke», sagt Bütikofer.

Getragen wird DeFacto von allen politikwissenschaftlichen Instituten der Schweizer Universitäten. In Ergänzung der bisherigen Blogs einzelner Personen oder Institute verfügt die Politikwissenschaft nun über eine gemeinsame Plattform, um die Vielfalt ihrer Forschung sichtbar zu machen.

Das Redaktionsteam von DeFacto (von links): Pascal Burkhard (UZH), Georg Lutz (FORS), Sarah Bütikofer (UZH) und Fabrizio Gilardi (UZH). (Bild: zVg)

Der Weg in die Medien

In kurzen, allgemeinverständlichen Texten stellen Forschende auf DeFacto ihre wissenschaftlichen Publikationen vor oder verfassen eigens für die Plattform verfasste Analysen. Aufgewertet werden die Beiträge durch Grafiken und Illustrationen. Mehr als 70 Beiträge sind auf DeFacto bereits zu finden. Verfasst sind die Texte in der Muttersprache der Autorinnen und Autoren – insbesondere Deutsch, Französisch und Italienisch.

Zum Zielpublikum gehören Medienschaffende sowie Personen aus Verwaltung und Politik, aber auch Bürgerinnen und Bürger, die am politischen Geschehen interessiert sind. Verbreitet werden die Beiträge bisher vor allem über Twitter. Zu den Followern gehören auch Journalistinnen und Journalisten. So sind mehrere Themen aus DeFacto von den Medien bereits aufgenommen worden – etwa eine vorgeschlagene neue Berechnungsmethode der Zauberformel oder ein Beitrag zum Demokratieverständnis von Musliminnen und Muslimen.

Die Redaktion ist mit dem Start von DeFacto zufrieden. «Von den bisher angefragten Personen haben praktisch alle zugesagt, für uns einen Beitrag zu schreiben. Inzwischen kommen die Forschenden auch von sich aus mit Themen auf uns zu. Genau das ist die Idee von DeFacto», sagt Sarah Bütikofer.

Am meisten gelesen werden Artikel, die einen Bezug zur aktuellen Schweizer Politik haben. Sarah Bütikofer kann sich gut vorstellen, die Plattform um weitere Textsorten zu ergänzen – etwa Interviews mit Forschenden oder Porträts von ihnen.

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