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Eigentlich scheint jedes Mitglied der Familie Hase glücklich zu sein. Doch schnell kommt die Wahrheit ans Licht: Der jüngste Sohn – genannt Hase Hase – entpuppt sich als ein Ausserirdischer und der ältere Sohn Bébert als Waffenlieferant im Untergrund. Die Tochter Jeanette unterstützt heimlich die Revolution, ihre Schwester Marie trennt sich wegen einer einzigen banalen Äusserung von ihrem Mann, und Lucie, die dritte Tochter, lässt ihren Bräutigam bei der Hochzeit am Altar sitzen. Vater Hase gaukelt seiner Frau vor, eine Lohnerhöhung warte auf ihn, dabei ist er arbeitslos und verbringt seine Tage nun mit Tramfahren. Als der älteste Sohn Bébert in Haft kommt, findet die Familie wieder zusammen und startet gemeinsam eine Rettungsaktion.
Als Bühnenbild dienen zunächst einfache Holztische, einige bunte Hocker und ein Salzstreuer: Das Zuhause der Familie Hase. Jeder, der die eineinhalb Zimmer grosse Wohnung betritt, bringt seinen individuellen Hocker mit, und sobald dieser einmal im Haus steht, ist er nicht mehr wegzudenken. Das ständige Umstellen der Requisiten bringt Bewegung in das ansonsten textlastige Stück aus dem Jahr 1986. Obwohl die Bühne anfangs nur wenige Requisiten aufweist, strotzt sie am Schluss vor Matratzen, Decken, Kleidern und zusätzlichen farbigen Hockern, was die chaotische Situation der zusammengewürfelten Familie, die sich zum Schluss um den Tisch herum drängt, hübsch versinnbildlicht.
Die temperamentvolle Inszenierung (Regie: Ingo Jonas) ist voller komischer Momente, die gekonnt in Szene gesetzt werden. Insbesondere die Hauptfigur Hase Hase mit Batman-Mütze und daran befestigten flauschigen Hasenohren bringt das Publikum mit seiner naiven, frechen und äusserst liebenswürdigen Art oft zum Lachen. Gelungen sind auch die Streitereien zwischen Gérard und Lucie, die trotz ihrer geplanten Trennung noch immer aufeinander hocken. Oder die Szene, in der Vater Hase, der sich zuvor scheu im Hintergrund gehalten hat, seine Maske fallen lässt. Für Heiterkeit sorgt auch die aufdringliche Nachbarin Frau Duperri mit ihrer schusseligen Art.
Etwas ernster ist der Part von Mutter Hase. Ihr an das Publikum gerichteten Monolog am Ende der Inszenierung, in dem sie gegen Waffen, Krieg und Heldentum anredet, lässt das Publikum ein wenig ratlos zurück. Die Inszenierung endet mit der turbulenten Rettungsaktion von Bébert, in deren Mittelpunkt der in einen engen, weissen Ganzkörperanzug gekleidete Hase Hase steht. Am Ende geht alles gut aus: Die Harmonie der Familie Hase ist wieder hergestellt, und die Menschheit ist gerettet.