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Pionierinnen der Gleichstellung

Elf Lebenswege

Seit 25 Jahren gibt es an der UZH eine Gender Policy. Grund genug für eine grosse Feier, die am Montag stattfand. Wir stellen aus diesem Anlass elf emeritierte Professorinnen der UZH vor, die den Weg für heutige Nachwuchsforscherinnen bahnten.
Marita Fuchs und David Werner

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Zwei von elf portraitierten Frauen, die sich an der UZH für die Gleichstellung stark gemacht haben: Die Wirtschaftswissenschaftlerin Margit Osterloh (l.) und die Psychiaterin Brigitte Woggon. (Bild: Abteilung Gleichstellung)

Vor noch nicht allzu langer Zeit war eine Karriere als Professorin die grosse Ausnahme. Frauen, die diesen Weg einschlugen, mussten gegen Vorbehalte und handfeste Einschränkungen kämpfen.

Die Abteilung Gleichstellung gab eine Porträtreihe in Aufrag, in der die Lebenswege von bisher elf emeritierten Professorinnen der Universität Zürich nachgezeichnet werden. Die elf porträtierten Frauen schlugen – auf ihre jeweils ganz eigene Art und Weise – Schneisen für heutige Nachwuchsforscherinnen.

Lesen Sie hier die Portraits dieser aussergewöhnlichen Persönlichkeiten.

Thanh-Huyen Ballmer-Cao setzte sich als Politologin für den Wandel der Geschlechterverhältnisse in der Schweiz ein.

Karen Ebert erkundete auf abenteuerlichen Forschungsreisen bisher unerforschte Sprachen in Afrika und Südasien. Ihr Beruf führte sie in den südlichen Tschad, in die Täler des Himalajas und in südindische Bauerndörfer.

Christine Hirszowicz machte Karriere als Professorin für Economics and Banking an der Universität Zürich und war gleichzeitig zehn Jahre Direktorin der Swiss Banking School und damit verantwortlich für die Ausbildung junger Bankiers. Sie plädierte stets für Verantwortung und moralisches Handeln im Bankenwesen.

Verena Meyer baute Teilchenbeschleuniger, prägte die nationale Forschungspolitik mit und stand als erste Frau an der Spitze einer Schweizer Universität. Was die Kernphysikerin auch tat – sie war fast immer die einzige Frau weit und breit. Und behauptete sich mühelos.

Die Physikerin und Molekularbiologin Karin Moelling stand als Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie lange Zeit als einzige Frau an der Spitze eines renommierten Instituts der Medizinischen Fakultät. Das war nicht immer leicht, doch ihre Beharrlichkeit hat sich gelohnt: In der AIDS-Forschung entwickelte sie eine Substanz für einen neuen Therapieansatz. Eine besondere gesellschaftliche Wertschätzung erfuhr sie durch die Verleihung des Swiss Award.

Es war eine Pionierleistung: Als erste Professorin für Filmwissenschaft in der Schweiz etablierte Christine Noll Brinckmann das Fach Filmwissenschaft an der Universität Zürich und legte damit das Fundament für ein Gebiet, das heute zum Fächerkanon der Geisteswissenschaften zählt.

Margit Osterloh begann ihre wissenschaftliche Laufbahn als Quereinsteigerin. Mit ihren Studien über Frauen in der Berufswelt ist die renommierte Wissenschaftlerin auch einer breiteren Öffentlichkeit bekannt geworden.

Heidi Schelbert-Syfrig kann auf zwei Karrieren zurückblicken, in jeder war sie eine Pionierin: Sie war die erste Ökonomieprofessorin und Dekanin der Universität Zürich und eine erfolgreiche Bergsteigerin.

Inge Strauch brachte moderne Methoden der Schlaf- und Traumforschung von Amerika nach Europa. Und sie prägte die jüngere Geschichte der UZH mit: Als Prorektorin für Forschung und Lehre war sie daran beteiligt, den Schritt der Universität in die Autonomie vorzubereiten.

Beatrice Weber-Dürler ist die zweite Juristin nach Emilie Kempin-Spyri (1853 – 1901), die an der Universität Zürich habilitierte, und die erste Professorin der Schweiz für öffentliches Recht. Eine Pionierin.

Sie sagt, was sie denkt, und eckt manchmal auch damit an: Die erfolgreiche, aber nicht unumstrittene Psychiaterin Brigitte Woggon. Nachwuchswissenschaftlerinnen empfiehlt sie: «Mehr Mut!»