Freut sich nach anderthalb Jahren Bauzeit über die Neueröffnung des Völkerkundemuseums: Mareile Flitsch, Direktorin des Völkerkundemuseums.
In der ersten Sonderausstellung des renovierten Völkerkundemuseums dreht es sich um Trinkkulturen. Vizedirektor und Kurator Thomas Laely erläuterte am Beispiel der Schweiz und Afrikas, wie die Milch die Kulturen prägt.
So zum Beispiel beim Alpbauer Bruno Neff. Der Senn ruft den Alpsegen in die einbrechende Nacht hinein, einen litaneiähnlichen Sprechgesang in kräftigen, langgehaltenen Tönen.
Während Edith in Uganda die Milch mit speziellen Gefässen buttert. Daneben ihr Enkel mit zwei ebyanzi-Holztrinkgefässen und zwischen den beiden das Räucher-Tongefäss ekiicunga.
Maniokbier prägt Mythologie und Riten, sagt Ethnologin Maike Powroznik vom Völkerkundemuseum.
So zum Beispiel beim Treffen der Wayana, Talhuwen/Französisch-Guyana. Im gemeinschaftlichen Rundhaus tukusipan kommen die Wayana zu unterschiedlichen Anlässen von nah und fern zusammen und trinken gemeinsam Maniokbier(e).
Kurator Andreas Isler befasst sich mit den Riten des Kawatrinkens. Kawa oder Rauschpfeffer genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Pfeffergewächse. Aus der Pflanze wird ein traditionelles Getränk im westpazifischen Raum hergestellt, das vor allem bei religiösen und kulturellen Anlässen konsumiert wird.
Postkarte aus dem Jahr 1900: Drei Frauen bei der Kawabereitung auf Samoa.