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Feierlich eröffnete das Akademische Orchester Zürich den Dies academicus am 28. April. Unter der Leitung von Prof. Johannes Schlaefli spielten es den ersten Satz aus Peter I. Tschaikovskys 5. Sinfonie und erfeuten damit die zahlreichen Gäste aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur.
In seiner diesjährigen Dies-Rede befasste sich der Rektor Andreas Fischer mit der Begriffsgeschichte der modernen Universität. Anhand mehrerer Bezeichnungen zeigte er auf, dass Wörter nicht nur Etiketten sind, sondern Realitäten abbilden und schaffen.
Als Beispiel nannte er den Begriff «alumni», an dem er den Einfluss angelsächsischer Konzepte dokumentierte. So wurden Absolventen in unseren Sprachregionen noch bis vor Kurzem zu Ehemaligen, deren Beziehung zur Universität mit dem Abschluss des Studiums endete. Heute bezeichne man sie als alumni, und wie in der amerikanischen Universitätswelt würden sie auch bei uns als Pflegesöhne und -töchter ihrer Universität verstanden, die ihr nach dem Studium verbunden bleiben – eine Entwicklung, die Fischer begrüsst.
Martin Roeck, Präsident des Studierendenrates der UZH, setzte sich danach mit den Auswirkungen der Bologna-Reform auf das Studium auseinander. Das System habe den Druck auf die Studierenden enorm gesteigert und erschwere die kritische Reflexion des Gelernten, sagte er und forderte deshalb, den Studierenden wieder mehr Freiräume zuzugestehen.
Die Ehrendoktorwürde wurde folgenden Persönlichkeiten verliehen:
Prof. Dr. Bruce Gordon in Anerkennung seiner grundlegenden Forschungsarbeiten zur Geschichte der Schweizerischen Reformation.
Dr. Markus Notter in Anerkennung seiner grossen Verdienste um die Modernisierung des zürcherischen Rechts und um die Rechtskultur im Kanton Zürich während seiner Tätigkeit als Regierungsrat und Justizdirektor.
Prof. Dr. Ivo Schwander in Anerkennung seiner fundamentalen Arbeiten zum Privat- und Zivilverfahrensrecht, namentlich auch zu dessen internationalen Bezügen.
Prof. Thomas W. Malone, PhD in Anerkennung seiner vielseitigen und bedeutungsvollen wissenschaftlichen Beiträge zur Wechselwirkung zwischen Informatik und Wirtschaftswissenschaften, insbesondere zum Einfluss der Informatik auf Marktstrukturen, Koordinationsprobleme und die kollektive Intelligenz.
Prof. Dr. Farhat Moazam, FACS, Ph.D., in Anerkennung ihrer fundamentalen Beiträge zur Ethik und Organtransplantation in Pakistan.
Dr. Hans Burger in Anerkennung seiner Pionierarbeit auf dem Gebiet der Mutterkuhhaltung in der Schweiz. Es ist dies eine grasland- und weidebasierte Form der Rindfleischerzeugung, die besonders tier- und umweltfreundlich ist und sich speziell für das Berggebiet und den Jura eignet.
Prof. Dr. Leung Ping-kwan in Anerkennung seiner grossen Verdienste um die internationale Anerkennung und Vermittlung chinesischsprachiger Literatur aus Hongkong sowie um die Förderung des interkulturellen Dialogs zwischen China und der Schweiz.
Prof. Dr. Shigekazu Nagata in Anerkennung seines Beitrags zur Isolierung und Charakterisierung des antiviralen Interferon-alpha-Gens und seiner bahnbrechenden Entdeckungen zum Mechanismus des auch unter dem Begriff «Apoptose» bekannten programmierten Zelltods.
Den Wissenschaftspreis der Walter und Gertrud Siegenthaler Stiftung erhielten dieses Jahr Prof. Dr. med. Jan Krützfeldt und Prof. Dr. med. Jan Lünemann.
Das Forschungsstipendium der Walter und Gertrud Siegenthaler Stiftung geht an Dr. med. Dr. sc. nat. Alexander A. Navarini.
Der Lehrpreis 2012 (Credit Suisse Award for Best Teaching) ging an Prof. Dr. Martin Meyer, Assistenzprofessor für Plastizitäts- und Lernforschung des gesunden Alterns.
Jahrespreise erhielten: Marie-Therese Mäder, Theologische Fakultät; Seraina Denoth, Rechtswissenschaftliche Fakultät; Holger Herz, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät; André Schmidt, Medizinische Fakultät; Dr. Matthias L. Bosshard, Vetsuisse-Fakultät; Rafael Suter, Philosophische Fakultät und Dr. Simon Duttwyler, Mathematisch-naturwissenschaftliche Fakultät.