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Was haben Leopard, Sabah-Nashorn und Orang-Utan gemeinsam? Sie alle sind akut vom Aussterben bedroht – und sie finden an der Universität Zürich engagierte Fürstreiter, die sich um ihren Erhalt bemühen.
Aber nicht nur «Exoten» erregen die Aufmerksamkeit der Naturschützerinnen und -schützer an der UZH. Auch einheimische Wildtiere wie Bienen und Wespen – die unspektakulär wirken, jedoch ökologisch unverzichtbar sind – werden erforscht.
«Wir wollen den Tier- und Naturschutzprojekten der UZH eine Plattform geben, innerhalb der Universität und in der breiten Öffentlichkeit für sich zu werben», erklären die TUN-Mitglieder. Dazu gründeten sie letzten November einen Verein, dessen voller Name Programm ist: «TUN – Biologen nehmen Stellung im Einsatz für Tier und Natur».
28 Biologiestudentinnen und -studenten zahlten bisher den symbolischen Beitrag von fünf Franken ein und wurden Mitglied bei TUN. «Mir gefällt es, mit anderen Studenten etwas auf die Beine zu stellen», sagt TUN-Grafikerin, -Vorstandsmitglied und Biologiestudentin Sarah Bolliger, «und wir möchten auch den Anderen zeigen, dass sie mit ihrem erworbenen Wissen etwas im Tier- und Naturschutz bewirken können.»
Die ersten Reaktionen der UZH auf die Gründung von TUN sind positiv. Die Rektoratsdienste und das Dekanat gaben grünes Licht für Aktivitäten auf Universitätsgelände, so dass TUN am 24. April 2012 den Projekttag «Tier- und Naturschutzprojekte der UZH» durchführen konnte (siehe Video). Dazu luden sie alle Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der UZH ein, die im Bereich Naturschutz forschen oder im Rahmen ihrer Forschertätigkeit eigene Naturschutzprojekte haben, sich im Lichthof auf dem Irchel vorzustellen. Insgesamt konnten sich elf Projekte präsentieren.
Oft ist die UZH eher indirekt an Tier- und Naturschutzprojekten beteiligt, indem die Wissenschaftler gefährdete Tiere und ihren Lebensraum erforschen und Informationen für andere Wissenschaftler und für die breite Öffentlichkeit bereitstellen.
Ein Paradebeispiel dafür ist der «Swiss Wildlife Information Service» (SWIS), ein seit 1979 bestehendes Projekt des Bundesamtes für Umwelt und der Universität Zürich. Der SWIS ist eine Dokumentationsstelle für Wildtierforschung und sammelt in seinen Literaturdatenbanken und Archiven alles, was man über Wildtiere in der Schweiz – vom Bär bis zur Zecke – wissen will. Forschende aus dem In- und Ausland und interessierte Laien können bei SWIS einen Suchauftrag aufgeben: «Nennen Sie uns Ihre Themenwünsche und wir nehmen Ihnen die Sucharbeit ab», warb SWIS am Projekttag von TUN für seinen Service.
Doch es gibt auch Forschende an der UZH, die sich nicht indirekt, sondern ganz gezielt und aktiv dem Tier- und Naturschutz widmen. Ein gutes Beispiel dafür ist der Postdoc Philippe Saner, der nach seinem Doktorat in tropischer Ökologie bei Professor Andy Hector den Rhino and Forest Fund gemeinsam mit Kollegen gründete. Der Verein will das stark bedrohte Sabah-Nashorn auf Borneo retten und forstet dessen völlig zerstückeltes Habitat, den über weite Strecken abgeholzten Regenwald, wieder auf. Für diesen langfristig angelegten Einsatz sucht der engagierte Umweltwissenschaftler interessierte Studierende, die die laufenden Projekte auf Borneo unterstützen.
Der neue Verein TUN machte bis jetzt seinem Namen alle Ehre: Zwei Wochen nach dem Projekttag organisierte er bereits einen weiteren Anlass und lud den Tierschutzverein Animal Happyend ein, über seine Platzierungsbemühungen und Kastrationsaktionen von Strassenhunden in Südspanien zu berichten. Auch in diesem Tierschutzprojekt können sich Studierende ganz aktiv beteiligen – auf dem Flugblatt zur Veranstaltung sprach TUN «angehende Veterinäre für Kastrationsaktionen und andere Projekte» an.