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Pflanzliche Antibiotika

Drei Mal täglich ein Butterbrot mit Thymian und Honig

Die Gartenpädagogin und Botanikerin Evelin Pfeifer führt interessierte Laien durch den Botanischen Garten. Am Dienstag, 22. März, hält sie im Rahmen der Gartenführungen einen Vortrag über pflanzliche Antibiotika und gibt Gesundheitstipps.  
Marita Fuchs

Im Lauf der Evolution entwickelten Schimmelpilze ein Antibiotikum: das bekannte Penicillin. Sie schützen sich damit vor Bakterien. Da die Mikroorganismen aber nicht nur Pilze befallen, sondern auch andere Lebewesen, rüsteten sich mit der Zeit auch Pflanzen mit schützenden Wirkstoffen aus: pflanzliche Antibiotika. Verabreicht als Tee, im Essen oder auf der Haut, – schützen sie den Menschen und stärken sein Immunsystem.

Gartenpädgogin Evelin Pfeifer: Die Heilkräfte der Pflanzen nutzen.

Geheimrezept gegen Triefnasen

Heute nehme man bei einer einfachen Erkältung viel zu schnell synthetisch hergestellte Antibiotika ein, meint die Botanikerin und Gartenpädagogin Evelin Pfeifer. «Durch die Einnahme wird die Immunabwehr insgesamt geschwächt, denn die natürliche Darmflora wird zerstört.» Besser sei es, mit pflanzlichen Antibiotika die Abwehr zu stärken. Pfeifer verrät auch gern ihr Geheimrezept gegen Halsschmerzen: Drei Mal am Tag ein Butterbrot essen mit frischem Thymian, einer zerdrückten Knoblauchzehe und Honig. «Das wirkt Wunder.»

Viele Pflanzenarten heilen und wirken antibakteriell: So zum Beispiel der Bärlauch, den man jetzt wieder im Wald findet. Andere Beispiele: Bei Blasenproblemen nützt Bärentraube, und Teebaumöl ist gut bei Hautkrankheiten. Doch Pflanzen können nicht alle akuten und schweren Krankheiten heilen, sagt Pfeifer. «Knoblauch wirkt um einiges schwächer als Penicillin.» Bei einer Lungenentzündung ist es also sinnvoller, synthetische Antibiotika einzunehmen.