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Kantonsratswahlen: Sylvie Fee Michel

«Die Erweiterung des Campus Irchel ist absolut notwendig»

Sylvie Fee Michel ist Geschichtsstudentin und Sekretärin der Vereinigung akademischer Mittelbau der Universität Zürich. Sie kandidiert für die SP für den Zürcher Kantonsrat. Die Wahlen finden am 3. April statt. Michel ist überzeugt, dass es mehr Lehrstühle und mehr Anstellungsprozente für den Mittelbau braucht.
Fragen: Roland Gysin

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An fünf von sieben Fakultäten der Universität Zürich studieren mehr Frauen als Männer. Bei den Professuren hingegen verharrt der Frauenanteil bei gut 16 Prozent. Braucht die Universität Zürich eine Frauenquote?

Das Problem beginnt nicht erst auf Stufe der Professur. Bereits bei den Doktoraten nimmt der Frauenanteil klar ab. Dies zeigt, dass eine akademische Karriere für Frauen, gerade wenn sie auch Kinder wollen, kein einfacher Weg ist und mit vielen Hürden verbunden. Daher bin ich der Ansicht, dass es keine Frauenquote braucht, sondern Arbeitsbedingungen, auch und gerade im Mittelbau, die eine Karriere trotz Familie ermöglichen.

Sylvie Fee Michel: «Es braucht mehr Lehrstühle und mehr Anstellungsprozente für den Mittelbau.»

Der Kanton Zürich deckt mit über 550 Millionen Franken fast die Hälfte des gesamten jährlichen Aufwandes der Universität Zürich. Reicht das?

Die Bologna-Reform hat mehr Arbeit gebracht. Für die Studierenden, deren Leistung nun öfters überprüft wird, aber auch für Dozierende und Assistierende. Erstrebenswert wäre daher eine Betreuungsquote von 1:40 – davon ist die UZH noch weit entfernt. Es braucht mehr Lehrstühle und mehr Anstellungsprozente für den Mittelbau.

Wenn die UZH weiterhin hochstehende Lehre und Forschung betreiben will, kann die Antwort nur lauten: Nein, das reicht nicht!

Die Universität Zürich wächst. Immer mehr Projekte und immer mehr Mitarbeitende und Studierende brauchen immer mehr Platz. Was tun?

Die UZH ist in viele Gebäude eingemietet und leidet dennoch unter Platzmangel. Wir brauchen neue Gebäude, die den Bedürfnissen der UZH entsprechen. Momentan ist die UZH teilweise in Wohn- und Bürogebäuden eingemietet, die den Ansprüchen einer Universität nicht genügen, was auch zur Verschwendung von Platz führt, weil Gärten, Balkone und unbeheizte Mansarden nicht benutzt werden.

Zugleich fehlt es im Hochschulquartier an Wohnraum. Die Erweiterung des Campus Irchel und der sogenannte Dritte Kronenbau an der Rämistrasse sind absolut notwendig.

Braucht es eine Zugangsbeschränkung für Studierende aus dem Ausland? Aus der Schweiz? Falls ja, wie soll das gehen?

Zulassungsbeschränkungen benachteiligen immer sozial schwache Schichten, weil – plakativ gesagt – an einer Prüfung mehr Chancen hat, wer sich Vorbereitungskurse leisten kann und nicht nebenbei arbeiten muss. Ich bin absolut gegen Zulassungsbeschränkungen. Wer eine Matura oder einen vergleichbaren Abschluss hat, soll hier studieren dürfen.

Der Kantonsrat wird nächstens über die öffentlich-rechtliche Körperschaft der Studierenden abstimmen. Ihre Meinung dazu?

Ich habe in meiner Zeit als Präsidentin des StuRa, des Studierendenrats der Universität Zürich, dieses Projekt selbst vorangetrieben und bin noch immer der Ansicht, dass die UZH dringend wieder eine verfasste Studierendenschaft benötigt.

Mit wem würden Sie an der UZH gerne einmal den Arbeitsplatz tauschen und weshalb?

Ich durfte den StuRa präsidieren und arbeite jetzt als Sekretärin für die VAUZ, die Vereinigung akademischer Mittelbau der Universität Zürich – somit kenne ich die UZH aus Sicht der Studierenden und des Mittelbaus. Ich fände es daher spannend, auch die Sicht der Professorinnen und Professoren kennen zu lernen, und würde gerne den Platz mit einem der Dekane tauschen.

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