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Gleichstellung

Sich vernetzen und sichtbar machen

Frauen sind in höheren akademischen Positionen auch an der Universität Zürich noch stark untervertreten – der Anteil der Professorinnen liegt derzeit bei knapp 17 Prozent. Der «Professorinnen-Apéro» soll ihnen helfen, sich zu vernetzen. Vergangene Woche fand der Anlass zum zweiten Mal statt.
Adrian Ritter

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Rund 50 Professorinnen trafen sich auf Einladung von Gleichstellungskommission und Abteilung Gleichstellung der Universität Zürich (UZH) am vergangenen Donnerstag zum Apéro im Restaurant Uniturm.

Raum für Begegnung: Apéro für Professorinnen im Uniturm.

Nachdem die Veranstaltung im letzten Jahr neu berufenen Professorinnen vorbehalten war, waren diesmal alle rund 80 aktiven sowie die emeritierten Professorinnen der UZH eingeladen. Kontakte zu knüpfen und Kontakte zu pflegen, sei das Ziel, wie Brigitte Tag als Präsidentin der Gleichstellungskommission bei der Begrüssung sagte.

Besser im Netzwerken?

Ob Männer, wie oft gehört, tatsächlich besser seien im Netzwerken, bleibe dahingestellt, meinte Rektor Andreas Fischer in seinen Grussworten. Er freue sich, dass diese Veranstaltung stattfinde und «der Frauenanteil an der UZH langsam, aber stetig steigt». Der Anteil der Professorinnen an der UZH lag Ende 2009 bei 16,6 Prozent (2008: 16.0 Prozent).

Handlungsbedarf auf dem Weg zu einer angemessenen Vertretung der Frauen in höheren akademischen Positionen ist demnach trotzdem immer noch gegeben, wie an der Veranstaltung einhellig festgestellt wurde. Brigitte Tag danke dem Rektor für das offene Ohr in Fragen der Gleichstellung und für die Möglichkeit, bei der Förderung von Wissenschaftlerinnen auch neue Wege zu gehen.

Neue Wege gehen bei der Gleichstellung: Brigitte Tag, Präsidentin der Gleichstellungskommission.

Geschützte Zeit

Neu ist beispielsweise das Nachwuchsförderungsinstrument «Protected Time». Es erlaubt promovierten Wissenschaftlerinnen an der UZH, sich während einigen Monaten freistellen zu lassen, um Zeit und Raum zu gewinnen – beispielsweise, um eine Prüfung oder die Habilitation vorzubereiten oder einen Forschungsaufenthalt im Ausland zu absolvieren.

14 Forscherinnen hatten sich auf die erste Ausschreibung beworben, drei von ihnen durften am Apéro die Gratulationen von Brigitte Tag entgegennehmen: die Veterinärmedizinerin Gabriela Knubben-Schweizer, die Dermatologin Lisa Weibel und die Filmwissenschaftlerin Yvonne Zimmermann.

Freut sich über die Zusage beim Programm «Protected Time»: Filmwissenschaftlerin Yvonne Zimmermann.

Rollenmodell im Porträt

Ein weiteres Novum wurde an der Veranstaltung erst angekündigt, ist aber in der Entstehung schon weit fortgeschritten. Im April 2010 sollen auf der Website der Gleichstellungskommission und in Form von Broschüren Porträts von Professorinnen der UZH veröffentlicht werden. Als Pilotprojekt waren in den vergangenen Monaten Wissenschaftlerinnen der Rechtswissenschaftlichen und der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät porträtiert worden.

Ziel war es, sie in ihrem Arbeitsumfeld und mit ihrer Forschung vorzustellen. Es gehe nicht darum, den «Seltenheitswert» von Frauen in der Forschung zu betonen, sondern darum, Rollenmodelle zu zeigen, so Brigitte Tag. Damit gerade auch Studentinnen sähen, dass eine akademische Karriere für Frauen zur Selbstverständlichkeit werde – langsam, aber sicher.