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Kinderuniversität

Die Vier von der Kinder-Universität Zürich

Jedes Semester pilgern 600 Kinder an den Irchel-Campus, um Vorlesungen zu besuchen oder an Labor- und Kleingruppenkursen teilzunehmen. Wer steckt eigentlich hinter der erfolgreichen Kinderuniversität? Ein Portrait.
Marita Fuchs

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Das Team der Kinder-Universität Zürich: Katharina Furrer, Sibylle Leuthold, Sabine Salis-Gross, Sabina Hünerwadel (v.l.n.r.).

Im Wohnzimmer von Sabine Salis Gross, der Initiantin der Kinder-Universität Zürich, begann es. Dort wurde vor fünf Jahren die erste Vorlesungsreihe für Kinder an der UZH geplant. Schon das erste Semester war ein Erfolg, die Kinder begeistert vom neuen Angebot. Und das Wohnzimmer wurde zeitweise zum Planungsbüro. Die Familie Salis Gross ertrug das bunte Durcheinander aus Ordnern, Kinder-Legis und Papieren stoisch. Aus dem Pilotprojekt wurde bald einmal ein festes Angebot an der Universität Zürich.

Nach 4-jährigem Bestehen bezog die Kinderuniversität ein Büro der UZH an der Zürichbergstrasse. Und die Initiantin der Kinder-Universität Zürich ist auch nicht mehr allein, ein Vierer-Team organisiert jedes Semester für mehr als 600 Kinder eine Vortragsreihe und mehrere Labor- und Kleingruppenkurse. Das Team besteht aus vier Frauen, die sich ganz der Sache der Kinderuniversität verschrieben haben. Begründerin Sabine Salis-Gross, Sibylle Leuthold, Sabina Hünerwadel und Katharina Furrer kennen die UZH aus eigener Erfahrung gut. Mit ihrem fachlichen Background, eine ist Ärztin, eine Zahnärztin, eine Juristin und eine Historikerin, ergänzen sie sich gut und bilden ein Dream-Team, das sich auch persönlich gut kennt und versteht.

Wieso, weshalb, warum?

«Wir sind sehr motiviert», erzählt Katharina Furrer. «Wir sind füreinander immer erreichbar und arbeiten, wenn nötig, bis spät in die Nacht.» Sabina Hünerwadel beschreibt, was sie zusammenhält: «Wir wollen die Neugier der Kinder aufgreifen und behutsam ihr Interessenspektrum erweitern sowie ihren Fragen entgegen kommen».

Dass davon auch die Universität Zürich profitiert, zeigt das fröhliche Wimmelbild aus Kindern und Begleitern, die mittwochs den Irchel-Campus beleben. «Die Kinder lernen die Universität in positivem Licht kennen. Sie trauen sich, einer Professorin oder einem Professor Fragen zu stellen und verlieren die Scheu vor dem akademischen Umfeld», erzählt Sabine Salis Gross. Mit den Kindern kommen ebenfalls Eltern und Grosseltern an die Universität.

Am Stand vor dem grossen Hörsaal am Irchel gibt das Team gerne Auskunft und Rat. «Die Eltern schätzen unser Angebot, wir bekommen viel positives Feedback und auch Anregungen von den Eltern», sagt Sibylle Leuthold. Auch wenn die Kinder im Hörsaal und im Labor unter sich bleiben, so erfahren die Eltern von ihren Sprösslingen, was sie gelernt und erfahren haben. «Nach der Vorlesung können die Kinder auf unserer Homepage einen Fragebogen ausfüllen und die Veranstaltung beurteilen», sagt Sabina Hünerwadel. «So orientieren wir uns an den echten Interessen der Kinder».

Run beim Anmeldeverfahren

Sehr begehrt sind neben den Vorlesungen die Labor- und Kleingruppenkurse, in denen die Kinder in kleinen Gruppen arbeiten und direkt Hand anlegen. «Diese Kurse sind schnell ausgebucht», sagt Sibylle Leuthold. «Manche Eltern brachten die Anmeldeformulare persönlich am ersten Anmeldetag zum Postfach, sie wollten die ersten sein.» Damit auch nicht so schnelle Familien eine Chance haben, werden die Anmeldungen heute ausgelost. «Das ist gerechter», meint Katharina Furrer «denn bereits am ersten Tag waren die Kurse überbucht.» Ausserdem können einige der Labor- und Kleingruppenkurse dank dem Engagement der Dozierenden mehrmals angeboten werden.

Nur dank Sponsoren und Spendern

Das kostenlose Angebot der Kinderuniversität ist nur dank Sponsoren und Spenden möglich, denn aus öffentlicher Hand erhält die Kinder-Universität Zürich keinen finanziellen Zustupf. Das Sponsoring ist ein arbeitsintensiver Bereich: Es konnten langjährige Beziehungen, geprägt von gegenseitigem Vertrauen, aufgebaut werden, berichtet das Leitungsteam.

«Im Grunde funktionieren wir wie ein Kleinunternehmen, sind verantwortlich für alles, zum Beispiel die Buchhaltung, fürs Marketing und für die Projektplanung», schildert Sibylle Leuthold.

Auch im kommenden Frühjahrssemester hat das Team wieder ein attraktives Programm zusammengestellt: In Labor- Kleingruppenkursen können Kinder mit Taufliegen forschen oder etwas über Süchte erfahren, oder die Chemie näher kennen lernen. Im Vorlesungsteil wird ein weiter Bogen gespannt vom Dinosaurier bis zur elektrischen Spannung in der Chemie.

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