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Abschiedsvorlesung von Andreas Fischer

Abschied und Ankunft

Am 1. August wird der designierte Rektor der Universität Zürich, Professor Andreas Fischer, sein neues Amt antreten. Er gibt dafür seinen Lehrstuhl am Englischen Seminar auf und hält am 27. Mai seine Abschiedsvorlesung zum Thema: «Unlocking the Wordhoard». Unipublic befragte Andreas Fischer nach der Vorfreude auf sein neues Amt und nach der Wehmut beim Abschied von der wissenschaftlichen Arbeit.
Marita Fuchs

Der designierte Rektor Prof. Andreas Fischer nimmt Abschied von seinem Lehrstuhl.

Herr Professor Fischer, Sie geben Ihre Forscherkarriere zugunsten Ihres neuen Amtes auf. Enthält Ihr Entscheid auch den Wermutstropfen des Verzichts?

Andreas Fischer: Sicher. Wie es im Hamlet heisst, scheide ich «mit einem lachenden und einem weinenden Auge». Ich war jedoch in Zürich 23 Jahre lang Professor für Englische Philologie und habe mich in dieser Zeit intensiv der Forschung und der Lehre widmen können.

Von 2004 bis 2006 war ich mit Freude Dekan der Philosophischen Fakultät und entdeckte in jener Zeit mein Interesse an Fragen der – wie man heute sagt – akademischen «governance». Als Rektor werde ich die Interessen der Universität auch im Kanton – etwa beim Universitätsrat oder bei Kommissionen des Kantonsrats – und in gesamtschweizerischen Gremien vertreten. Ich freue mich auch sehr auf internationale Kontakte.

In letzter Zeit wurde der Ruf laut, die Universität müsse als Grossunternehmen von einem CEO oder Manager geführt werden. Ist Ihre Entscheidung, ganz auf den Lehrstuhl zu verzichten, als ein Schritt in diese Richtung zu deuten?

Andreas Fischer: Die Universität Zürich – seit dem neuen Universitätsgesetz von 1998/99 teilautonom – ist eine in jeder Hinsicht grosse Organisation, die mit Um- und Weitsicht geführt werden muss. Wie ich selbst, kommen die Rektoren der Schweizer Universitäten aus dem Kreis der Professoren und es ist wichtig, dass sie «ihre» Universitäten hinter sich wissen. Die Managementfähigkeiten haben wir uns durch Ausbildung, Erfahrung und Weiterbildung erworben.

Zudem ist das Rektorat an der Universität Zürich seit 1984 ein Vollamt. Als ich im Spätherbst 2005 von der damaligen Findungskommission kontaktiert wurde und mich entschloss, für das Amt des Rektors zu kandidieren, wusste ich, dass eine Ernennung die Aufgabe des Lehrstuhls bedeuten würde. Die damit frei werdende Stelle am Englischen Seminar wird neu besetzt werden.

Der Titel Ihrer Abschiedsvorlesung am 27. Mai ist «Unlocking the Wordhoard», ein Zitat aus dem altenglischen Epos «Beowulf». Welche Sprachschätze werden Sie für uns aufschliessen?

Andreas Fischer: Ein beträchtlicher Teil meiner Forschung war dem «Aufschliessen» des englischen Wortschatzes vom Alt- bis zum Neuenglischen gewidmet. Davon werde ich in der Abschiedsvorlesung berichten.