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Alumni-Vereinigung der Vetsuisse-Fakultät gegründet

Am vergangenen Samstag gründeten rund 180 Absolventen der Vetsuisse-Fakultät der Universität Zürich ihre Alumni-Vereinigung. Der Verein will nicht nur die Kontakte zwischen den ehemaligen Studenten fördern, sondern strebt auch einen intensiven Austausch zwischen Fakultät und tierärztlicher Praxis an.
Jesko Reiling

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Im Jahr 1966 legte Jürg Eberle sein Staatsexamen an der  veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Zürich ab und stand seither kaum noch in Kontakt mit seiner alma mater. Das wird sich nun ändern: Am vergangenen Samstag wurde er zum Präsidenten der Alumni-Vereinigung der Vetsuisse-Fakultät der Universität Zürich gewählt.

Der Tierarzt Jürg Eberle präsidiert den neu gegründeten Alumni-Verein der Vetsuisse-Fakultät.

Aufwendige Adressensuche

Eigentlich eher zufällig sei er zu diesem Amt gekommen, sagte Eberle nach seiner Wahl. Eberle führte 20 Jahre lang eine eigene Tierarztpraxis in Grossaffoltern (Bern) und war vor seiner Pensionierung Chef des Veterinärdienstes der Armee. Vor einem Jahr habe ihn Dekan Prof. Dr. Felix Althaus bei einer Diplomfeier angesprochen; gemeinsam mit Prof. Dr. Hans Lutz, Prodekan Planung und Forschung, habe er sich dann an die schwierigste Aufgabe im Vorfeld der Alumni-Vereinsgründung gemacht: das Ausfindigmachen der Adressen der Absolventen.

Gut besucht: der erste Alumni-Tag an der Vetsuisse-Fakultät.

Rund 1300 Adressen konnten sie zusammentragen, berichtete Hans Lutz. «Im Vorfeld haben wir damit gerechnet, dass sich davon etwa 10 Prozent der Angeschriebenen für den Alumni-Tag anmelden würden. Dass sich dann gut 20 Prozent meldeten, freut uns sehr.» Der grosse Aufmarsch der Alumni zeigt, dass die Vereinsgründung einem Bedürfnis der Ehemaligen entspricht, die zum Teil selbst gar nicht auf dem jetzigen Gelände der Fakultät am Irchel studiert haben, sondern ihr Wissen im ehemaligen Tierspital in Selnau erwarben, von wo aus die Fakultät 1963 an die Winterthurerstrasse zog.

Ein Rundgang durch das Tierspital und die Besichtigung der Ställe gehörte zum diesjährigen Programm des Alumni-Tags der Vetsuisse-Fakultät.

Besonders gewürdigt wurde an der Gründungsversammlung der Beitritt einiger Absolventen aus den 1940er Jahren: der älteste Alumnus der veterinärmedizinischen Fakultät machte 1942 sein Staatsexamen.

Gegenseitiger Kontakt erhofft

Durch den Alumni-Verein, so Dekan Althaus, wolle man nicht nur die persönlichen Kontakte zwischen den Veterinärmedizinern fördern, sondern auch zu den Alumni anderer Fakultäten. Darüber hinaus erhofft er sich aber vor allem einen intensivierten Wissens- und Erfahrungsaustausch und eine Unterstützung der alma mater. Auch wenn die konkreten Aufgaben und Aktivitäten noch nicht genau definiert seien, führte Eberle weiter aus, so wünsche er sich doch insbesondere einen «gegenseitigen Kontakt zwischen den Ehemaligen und der Vetsuisse-Fakultät». So ist es für ihn denkbar, dass die Vereinigung nicht einfach ‚nur’ Forschungsprojekte an der Vetsuisse-Fakultät unterstützt, sondern diese auch durch Vorschläge oder Anregungen der momentan oder ehemals praktizierenden Tierärzte initiieren könnte. Diese Möglichkeiten auszuloten und somit die Diskussion mit den Fakultätsvertretern aufzunehmen, sei durch die erfolgte Gründung der Alumni-Vereinigung nun ermöglicht worden. Eine weitere wichtige Aufgabe sieht Eberle in Übereinstimmung mit den anderen Vorstandsmitgliedern darin, weitere Alumni-Mitglieder zu werben.

Prodekan Hans Lutz, Markus Schaad vom Rektorat und Dekan Felix Althaus (v.l.n.r.) freuen sich, dass nach der Konstituierung der Dachorganisation im Dezember 2006, die Vetsuisse-Fakultät als erste einen Alumni-Verein gründet.

Für Stärkung klinischer Forschung plädiert

Professor Dr. Thomas Lutz, Lehrkommission, erläuterte den anwesenden Alumni das neue Curriculum der Vetsuisse-Fakultät, das vermehrt Wert auf das Selbststudium der Studierenden legt; Prof. Dr. Mathias Ackermann, Prodekan Forschung, plädierte in seinem Vortrag für eine Stärkung der klinischen Forschung. Beide Referenten verdeutlichten so auf anschauliche Art und Weise die heutigen Anforderungen und Aufgaben der Vetsuisse- Fakultät.

Aktuelle Bedürfnisse machen auch einen bereits begonnenen Neubau der Kleintierpraxis notwendig, über dessen Entwicklungsstand Prodekan Hans Lutz informierte. Zudem berichtete er über die für nächstes Jahr geplante Einrichtung einer zwanzig Plätze umfassenden Kinderkrippe auf dem Fakultätsgelände, für die, wie er sagte, bereits jetzt Anmeldungen vorliegen würden. Für Amusement unter den Anwesenden sorgte Dr. Urs Peter Brunner, Kantonstierarzt Schaffhausen, der einige ehemalige Professoren gekonnt parodierte. Die Gründungsversammlung wurde mit einer Führung durch die Räumlichkeiten des Tierspitals und einem gemeinsamen Grillfest abgerundet. So konnte die Alumni-Vereinigung gleich eines ihrer Ziele in die Tat umsetzten: das Auffrischen persönlicher Kontakte.