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Auf dem Weg zur Impfung gegen Alzheimer

Forscher aus Boston und Zürich haben einen neuen Impfstoff gegen Alzheimer erfolgreich bei Mäusen getestet. Er reduziert die krankhaften Ablagerungen im Alzheimer-Gehirn. Die Studie wird heute im «Journal of Neuroscience» publiziert.
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Die rechte Bildhälfte zeigt eine deutliche Reduktion der für Alzheimer typischen Plaques im Gehirn bei der geimpften Gruppe von Mäusen.

Die Forscher zeigen in ihrer Studie, dass der neue Impfstoff die so genannten Amyloid Plaques reduziert, krankhafte Ablagerungen im Gehirn von Alzheimer-Patienten. Ebenso verbesserte der Impfstoff bei den Mäusen die Lern- und Gedächtnisfähigkeit in Verhaltenstests.

Der neue Impfstoff bestehend aus zwei aneinander gereihten Kopien des verkürzten Beta-Amyloid-Eiweisses. Er wurde im Versuch mit den Mäusen wöchentlich auf die Nasenschleimhaut aufgetragen und regte deren Körper an, Antikörper gegen das Beta-Amyloid zu bilden. Dabei blieb aber die zelluläre Immunreaktion aus, welche wahrscheinlich die Ursache war für die Hirnhautentzündungen, die bei einigen Patienten in der abgebrochenen Studie des ersten Alzheimer-Impfstoffes aufgetreten waren.

Neue Generation von Impfstoffen

«Der neue Impfstoff ist ein viel versprechender Kandidat für eine neue Generation von Impfstoffen ohne Nebenwirkungen gegen die Alzheimerkrankheit», sagt Dr. Marcel Maier von der Universität Zürich. Er ist Erstautor der Studie und war als Postdoc im Team von Prof. Cindy Lemere an der Harvard Medical School in Boston, USA.

Marcel Maier ist inzwischen nach Zürich zurückgekehrt und setzt seine Studien bei den Alzheimerspezialisten Prof. Roger Nitsch und Prof. Christoph Hock an der Abteilung für psychiatrische Forschung der Universität Zürich fort.

Dort wird es im Gegensatz zur Studie in Boston um Wege der passiven Immunisierung gehen. Dabei wird der Körper nicht zur Bildung von Antikörpern angeregt, sondern diese werden ihm direkt iniiziert. Zur Zeit werden an der Abteilung für psychiatrische Forschung weitere Antikörper im Tiermodell getestet.