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Erste Schritte in Labor und Hörsaal

Die Mathematisch-naturwissenschaftliche Fakultät hat am Mittwoch Maturandinnen und Maturanden zu einem Informationstag eingeladen. Gymnasiastinnen und Gymnasiasten konnten auf Rundgängen, an Infoständen und Vorlesungen in die Vielfalt eines naturwissenschaftlichen Studiums Einblick nehmen.
Marita Fuchs

Sie sei umfassend informiert, sagt die Maturandin Eri Amsler von der Kantonsschule Wettingen. Sie steht im Innenhof des Irchel-Campus, wo die Informationsstände der Biologischen Fachrichtung aufgebaut sind. Gross ist der Andrang an den Ständen, Schülerinnen und Schüler decken sich mit Broschüren und Informationsmaterial ein. «Besonders geschätzt habe ich die persönliche Beratung an den Infoständen», meint Eri Amsler, «in einem grossen Hörsaal hätte ich mich gar nicht getraut, einen Professor zu fragen». So aber sei der Kontakt ganz leicht hergestellt.

Der Physiker Professor Ueli Straumann im Gespräch mit einem Schüler.

Flexibel mit Nebenfächern kombinierbar

Ausserdem hat Eri erfahren, dass sie mit Umweltwissenschaften im Hauptfach eine Sprache im Nebenfach studieren kann. Was für sie besonders interessant sei, denn so könne sie ihre beiden Interessensgebiete verbinden. Ein paar Schritte weiter, im Lichthof, präsentieren sich die Fachbereiche Mathematik, Geographie, Physik, Umweltwissenschaften, Chemie, Biochemie und Wirtschaftschemie.

Auch hier drängen sich Maturandinnen und Maturanden an den Ständen, wo sie von Doktorierenden und Studierenden, aber auch Professoren beraten werden.

Anschauliches aus dem Gebiet der Mechanik: der Drallsatz.

Chemie live

Im Laufe des Nachmittags können Maturanden Hörsaalluft schnuppern: Roger Alberto, Professor für Anorganische Chemie, und die Biochemikerin Professorin Julia Fritz-Steuber halten eine Vorlesung über die Knallgasreaktion. Sie erklären die Knallgasreaktion von der chemischen und biologischen Seite mit Experimenten. An den Beispielen des Wasserstoffballons, des «Döbereiner Feuerzeugs», in dem Wasserstoff aus Schwefelsäure hergestellt wird, und der Brennstoffzelle, die in Autos eingesetzt werden kann, wird Chemie live vermittelt.

Zum Anfassen: Das Döbereiner’sche Feuerzeug, bei dem ein Knallgas-Gemisch aus Wasserstoff und Sauerstoff entflammt wird.

Im menschlichen Körper würden - ähnlich wie bei der Knallgasreaktion – Prozesse ablaufen, die Energie freisetzen, zum Beispiel für die Muskelarbeit, sagte Julia Fritz-Steuber. Sie erklärte, dass Mitochondrien Sauerstoff zu Wasser reduzieren und so Energie freisetzen, die vor allem für die Synthese von ATP, der «Energiewährung» der Zelle, verwendet wird. Die Maturandinnen und Maturanden antworteten auf Fragen und nahmen an Demonstrationen teil, wodurch sie mitbekamen, wie es an Vorlesungen und Seminaren zu und her geht.

Mit Schutzbrille im Labor, hier bei der Synthese und Analyse eines Farbstoffes.

Beliebte Führungen

Einen Einblick in die Laboratorien gewährten die von allen Studienrichtungen angebotenen Führungen, die zahlreich besucht wurden. Das Angebot war thematisch so vielfältig wie die Mathematisch-naturwissenschaftliche Fakultät selbst: von der Ökologie der Schweizer Seen über essbare Gene bis zu den Molekülen der nächsten Generation. Der Physik-Professor Andreas Schilling, der den Besuchstag mitorganisiert hatte, zeigte sich befriedigt: «Wir sind jetzt gespannt auf die Fragebogen mit dem Feedback der Maturanden. Die Auswertung wird in die Planung des nächsten Maturandentags einfliessen.»