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Life Science Zurich zeichnet Jungfilmer aus

Mit dem Dokumentarfilm «Steinwild in wilden Steinen» haben zwei Maturanden aus Frauenfeld den erstmals von Life Science Zurich ausgeschriebenen Multimediapreis gewonnen. An der Preisverleihung an der Kantonsschule Frauenfeld erzählten sie, warum Sie selber mit Steinbockhörnern aufeinander losgingen.
Marita Fuchs

Isabel Klusmann von Life Science Zurich übergibt Florian Frank (l.) und Roland Schönholzer (r.) den Preis.

Mit dem Multimediapreis will Life Science Zurich Jugendliche für naturwissenschaftliche Themen begeistern. «Uns ist es wichtig, gerade diese Altersgruppe anzusprechen, um Jugendlichen die Forschung an den Hochschulen näher zu bringen», begründete Isabel Klusman von Life Science Zurich den Preis.

Teamarbeit für zwei Talente

Im wahrsten Sinne «Bock» auf die Naturwissenschaften hatten die beiden Preisträger Florian Frank und Roland Schönholzer von der Kantonsschule Frauenfeld. «Lieber Steinbock als kein Bock» hiess es auf den T-Shirts der beiden Maturanden, die an der Preisverleihungsfeier die Entstehungsgeschichte ihres gemeinsamen Filmprojektes erzählten. Von «kein Bock» konnte da wirklich nicht die Rede sein, denn die Produktion des Filmes hatte sie ein grosses Stück Arbeit gekostet.

Roland Schönholzer und Florian Frank demonstrieren an der Preisverleihung in Frauenfeld, wie sie bei der Vertonung des Filmes vorgingen.

Florian Frank hatte häufig in den Bergen Steinböcke beobachtet und kannte zudem die historischen und kulturellen Hintergründe der Neuansiedlung der Steinböcke in der Schweiz vor hundert Jahren. Er schrieb das Drehbuch und übernahm die Dreh- und Schneidearbeiten, während Roland Schönholzer, der noch nie einen Steinbock lebend gesehen hatte, die Filmmusik komponierte.

Zwei Perfektionisten

Mit seiner Kamera demonstrierte Florian Frank die Aufnahmetechnik und zeigte anschliessend, wie er die Filmsequenzen bearbeitet hatte. Dabei war minutiöse Kleinarbeit gefragt: Hat der wiederkäuende Steinbock jetzt auch wirklich das Maul geschlossen? Wäre dem nicht so, würde der Übergang zur nächsten Szene nicht funktionieren.

Wie vertont man das Aufeinanderprallen von Steinbockhörnern? Szene aus dem Film «Steinwild in wilden Steinen».

Roland Schönholzer demonstrierte, wie er mit Hilfe eines Computerprogramms die Filmmusik komponiert hatte. Die Begegnung zweier Steinböcke beispielsweise beginnt mit einer ruhigen Orchestersequenz. Kommt es dann zum Kampf, wird die Musik mit Streichern, Schlagzeugern und Drums dramatisch gesteigert. Um das Aufeinanderprallen der Hörner in der Kampfszene zu vertonen, reichten die vorgefertigten Klänge nicht aus. Deshalb schlugen die beiden Filmemacher selber vor dem Mikrophon Steinbockhörner aufeinander.

Der aus der Teamarbeit entstandene 78-minütige Dokumentarfilm überzeugte und begeisterte Jury und Publikum. «Eine Jury von ausgewiesenen Fachleuten hat den Film als herausragend bewertet und das sowohl in naturwissenschaftlicher als auch in künstlerischer Hinsicht», sagt Isabel Klusman, «wir freuen uns deshalb sehr, die beiden Maturanden auszeichnen zu können.»

Schülerinnen und Schüler im Blick

Der Multimediapreis wird auch im nächsten Jahr ausgeschrieben. Petra Bättig-Frey von Life Science Zurich ermunterte die anwesenden Schülerinnen und Schüler in der voll besetzten Aula, am nächsten Multimedia-Wettbewerb teilzunehmen. Die Anmeldung für das Jahr 2006 läuft bereits.

Für die beiden Frauenfelder Jungfilmer hat sich die Teilnahme am Wettbewerb gelohnt. Denn neben der Auszeichnung wird ihr Film möglicherweise in der für den Herbst 2006 geplanten Ausstellung über Steinböcke im Zoologischen Museum der Universität Zürich zu sehen sein.

 

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