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Die Saläre von Topmanagern und Verwaltungsräten börsenkotierter Unternehmen in der Schweiz gehören zu den höchsten Europas. Das ist den Aktionären, aber auch der breiten Öffentlichkeit nicht entgangen und führt immer wieder zu Unmut.
So lag es nah, den Anstieg der Topmanagerlöhne in den letzten zehn Jahren von wissenschaftlicher Seite her zu untersuchen. Eine Konferenz des Kompetenzzentrums FINRISK und des CCRS der Universität Zürich am 2. November 2004 beschäftigte sich darüber hinaus mit der Frage, ob sich die derzeit weit verbreitete Form der Entschädigung durch Aktienoptionen tatsächlich am besten zur gerechten Entlöhnung von Managern eignet und ob es ein ideales Entschädigungsmodell für Topkader gibt. Die Resultate der Tagungsvorträge und -diskussionen lassen sich nun in einem 20-seitigen Booklet auf Englisch nachlesen.
Sicherlich habe es in den letzten Jahren starke Anstiege gegeben, gibt Prof. Rajna Gibson, Direktorin des National Centre of Competence in Research «Financial Valuation and Risk Management» (FINRISK), in ihrem Vorwort zu bedenken. In diesem Zusammenhang sollten insbesondere die Verantwortlichkeiten der Verwaltungsräte neu überdacht werden. Die Kontrolle durch die Aktionäre stecke hierzulande noch in den Kinderschuhen.
Einer der Hauptgründe für den starken Anstieg der Entschädigungen läge teilweise darin, dass an der Spitze von Schweizer Konzernen immer häufiger ausländische Manager sässen, resümierte Maurice Zufferey, Headhunter bei Spencer Stuart, in seinen Beobachtungen zur Lohnentwicklung in der Schweiz. Diese hätten vorher oftmals in hoch dotierten Jobs in Deutschland und den USA gewirkt. Trotz allem spiegle die hohe Entschädigungspraxis in der Schweiz aber nach wie vor die starke Marktkraft der börsenkotierten Schweizer Unternehmen wider, so Zuffereys Quintessenz.