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Ausstellung

See mit vielen Seiten

Wahre Segler meiden ihn. Basler beneiden uns wegen ihm. Und wer ihn letzten Sommer nicht entdeckt hat, dem ist nicht zu helfen. Der Zürichsee. Unspektakulär und gleichzeitig sehr anziehend. Doch wer nutzt ihn sonst noch, ausser dem Homo sapiens? Heute beginnt eine Sonderausstellung im Zoologischen Museum der Universität Zürich. Sie zeigt die Veränderungen unseres Hausgewässers im 20. Jahrhundert und dokumentiert seine Artenvielfalt.
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Goethe und Conrad Ferdinand Meyer haben ihn besungen und auch heute übt der Zürichsee eine ungebrochene Faszination aus. Vor allem in der wärmeren Jahreshälfte zieht die 87 Quadratkilometer grosse Wasserfläche zwischen Zürich und Schmerikon die Menschen an. Zum Grillieren, Relaxen, Segeln. Oder zum ungetrübten Badevergnügen im sauberen und klaren Nass. Dies war nicht immer so. Mit der Industrialisierung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde der Zürichsee zunehmend mit Abwässern verschmutzt. Dies führte dazu, dass im Sommer 1964 in zehn Metern Tiefe fast völlige Dunkelheit herrschte – ein trauriger Tiefpunkt. Mit dem Bau von Kläranlagen verbesserte sich die Situation zusehends. Zum Vorteil nicht nur der Menschen, sondern auch der zahlreichen Tierarten, die heute im und um den Zürichsee leben.

Vertrautes neu entdecken

Die Artenvielfalt und die Veränderungen des Zürichsees im Wandel der Zeit stehen im Zentrum einer Ausstellung, die heute im Zoologischen Museum der Universität Zürich eröffnet wird. Die Sonderausstellung «Zürichsee» bietet die Gelegenheit, Vertrautes neu zu entdecken. In fünf Aquarien werden wirbellose Tiere des Zürichsees vorgestellt – etwa Schnecken, Muscheln, Würmer, Insektenlarven, Schwämme oder Moostierchen. Viele dieser Arten sind klein oder tarnen sich geschickt zwischen Wasserpflanzen. Um den unscheinbaren Lebewesen nachzuspüren, stehen den Besuchern deshalb Stereolupen zu Verfügung.

Vom Liebesleben des Egli

Ein spezielles Augenmerk der Ausstellung gilt dem Flussbarsch. Die Biologie des Egli wird von einem wissenschaftlichen Team des Zoologischen Museums seit einigen Jahren intensiv erforscht. Im Zusammenhang mit dieser Forschung sind Videoaufnahmen entstanden, die das Paarungs- und Laichverhalten im Zürichsee dokumentieren. Sie werden an der aktuellen Ausstellung erstmals dem Publikum gezeigt. Die Zuschauer haben zudem die Gelegenheit, die Entwicklung der Egli-Eier und später der Larven und Jungfische in einem Aquarium zu beobachten.

Vielseitige Annäherungen

Ein weiterer Schwerpunkt der Zürichseeausstellung gilt der Veränderung des Gewässers in den vergangenen Jahrzehnten. Eine Serie von Interviews mit Menschen, die sich mit dem Zürichsee auseinandersetzen, beleuchtet seine Entwicklung aus unterschiedlichen Perspektiven. Videoclips dokumentieren zudem die schwankende Wasserqualität im Wandel der Zeit und die Besiedelung mit Wandermuscheln. Und in einem nachgestellten Kanalisationsschacht werden die Funktionsweise und Wirkung von Kläranlagen dargestellt. So erlaubt die aktuelle Ausstellung vielseitige Annäherungen an einen der faszinierendsten Lebensräume in der Region.

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