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Moderne Schiefertafeln für das Institut für Informatik

Noch ist das Feuer ganz klein, auf dem die Zusammenarbeit köchelt, bald aber soll die Flamme viel grösser werden. Das versprechen die Computerfirmen Microsoft, Hewlett-Packard und das Institut für Informatik.
Markus Binder

Die drei Tablet-PCs stehen in einer Reihe und sehen aus wie Computer eben aussehen: Bildschirm und Tastatur. Entscheidend ist aber, dass der Bildschirm auf der Tastatur nur aufgesteckt ist und sich mit einem Stift direkt auf der Bildplatte bedienen lässt. Der Computer kommt damit der alten Schiefertafel wieder ganz nahe, mit dem Unterschied, dass er eine Batterie und hunderte von Anwendungsmöglichkeiten enthält. Gestern Dienstag haben Hewlett-Packard und Microsoft drei dieser modernen Schiefertafeln dem Institut für Informatik (ifi) übergeben. Rund 2000 Franken kostet ein Gerät. Installiert ist bereits das neue Office 2003, das erst in 25 Tagen auf den Markt kommt.

Gerhard Schwabe (links) und Klaus Dittrich vom Institut für Informatik.

Zustande gekommen ist diese Spende durch die Vermittlung von Benjamin Voigt, Präsident der Studierendenorganisation ICU, der allerdings bei der Übergabe nicht dabei sein konnte, weil er in den Prüfungsvorbereitungen steckt. Als erster wird Professor Gerhard Schwabe die Geräte in der Lehre einsetzen.

In einem Seminar über das mobile Lernen werden Studierende die tragbaren Bildschirmcomputer testen und analysieren wie sie die Arbeit an der Universität verändern können. Im Aufbau ist der funkvernetzte Campus (Wireless Lan), der es ermöglicht mit den Tablet-PCs in den Hörsälen direkt Zugang zum Netz zu haben. «Wir werden uns in ein paar Jahren mit solchen Geräten frei und dennoch vernetzt bewegen können», ist Schwabe überzeugt.

In einem zweiten Projekt werden Fallstudien zum Informationsmanagement von Firmen erstellt, wobei eine studentische Arbeitsgruppe mit den Tablet-PCs ausgerüstet in die Firma gehen wird. «Diese Geräte werden unser Leben verändern», ist Professor Abraham Bernstein, Leiter der Forschungsgruppe «Verteilte und Dynamische Anwendungsysteme» am IfI, überzeugt. Es gebe aber noch eine Reihe von offenen Fragen, etwa die Programmierung von Kleingeräten oder wie Applikationen erstellt werden können, die auf die Umwelt reagieren.

«Ich hoffe, dies ist der Anfang einer tiefen Beziehung zwischen der Universität und unseren neuen Partnern aus der Computerindustrie», sagte Bernstein. In den USA sei diese Zusammenarbeit schon viel stärker ausgebaut und es gelte nun, auch in der Schweiz Projekte mit gemeinsamem Nutzen zu finden. Diese Hoffnung äusserte auch Professor Klaus Dittrich, geschäftsführender Direktor des ifi: «Die Mittel des Staates sind knapper geworden. Deshalb sind wir immer stärker darauf angewiesen, mit der Industrie zu kooperieren.» Er träumt davon, dass die Industrie sogar Assistenzen sponsern könnte.

Aber auch die Vertreter von Hewlett-Packard und von Microsoft sind über die neue Kooperation ganz glücklich. José Osuna von Microsoft hofft, die Zusammenarbeit trage Früchte und ist gespannt auf die Resultate aus der Lehre: «Wir wollen immer dazulernen.» Microsoft plane ihr Engagement im universitären Bereich auszubauen, sowohl in kleinen Forschungsprojekten von Studierenden, als auch in gross angelegten Forschungen der Universität. Dasselbe hat Hewlett-Packard (HP) im Sinn, wie Sam Klambour versicherte: «Wir wollen unsere Beziehungen zu den Universitäten intensivieren.» Die Schweiz diene dabei als Modell für den Bildungssektor in ganz Europa. Man könne von HP noch einiges erwarten, verspricht er. Die modernen Schiefertafeln seien erst der Anfang gewesen.

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