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Die Open-Access-Woche findet seit 2008 einmal jährlich statt und bietet einen Rahmen, um sich über die Vorteile offener Wissenschaftspraktiken auszutauschen und Forschende sowie Institutionen für Open Access und verwandte Themen zu sensibilisieren. Ursprünglich aus einer Partnerschaft zwischen der Scholarly Publishing and Academic Resources Coalition (SPARC) und Studierenden entstanden, hat sich die Open-Access-Woche mittlerweile als weltweite Veranstaltung etabliert. Mit dem diesjährigen Thema «Community over Commercialization» laden die Organisator:innen dazu ein, über die Ökonomien wissenschaftlichen Publizierens und deren Anreizsysteme zu reflektieren. Im Mittelpunkt steht ein Aufruf an die wissenschaftliche Community, sich gemeinsam für offene, wissenschaftsgeleitete Praktiken einzusetzen, das heisst für nicht-kommerzielle Praktiken, die an den Bedarfen der Forschenden orientiert sind und bei denen die Kontrolle über Daten und Publikationen in den Händen der Community bleibt.
An der UZH gibt es zahlreiche wissenschaftsgeleitete Projekte, Initiativen und Zeitschriften, die sich während der Open-Access-Woche an der Poster-Ausstellung «Community-led Open Scholarship» im Lichthof vorstellen werden. Die Zusammenschau der dort präsentierten Projekte zeigt nicht nur die Vielfalt offener Wissenschaftspraktiken in unterschiedlichen Disziplinen, sondern auch die enorme gesellschaftliche Bedeutung einer offenen Wissenschaft. So stellt etwa das «Swiss Federal Supreme Court Dataset» einen Datensatz aller 115‘152 Fälle, die zwischen 2007 und März 2023 vom Schweizerischen Bundesgericht entschieden wurden, für Analysen zur nationalen Rechtsprechung zur Verfügung. Der Datensatz wird vollautomatisch generiert und bis mindestens 2025 vierteljährlich um die neuesten Urteile und mögliche Erweiterungen ergänzt. Auch der Bereich der Bildung profitiert von einer offenen Wissenschaft, wie das Projekt «landschaftswissen.ch» zeigt. Diese, gemeinsam von der Universität Zürich und der Pädagogischen Hochschule Zürich initiierte Plattform stellt Fachinformationen sowie Lehr- und Lernmaterialien zur Vermittlung von Landschaftswissen in deutscher und französischer Sprache bereit.
UZH-Forschende aus zahlreichen Fachrichtungen engagieren sich auch als Herausgebende wissenschaftsgeführter Zeitschriften, unter anderem in der Theologie, der Kommunikationswissenschaft, Philosophie, Sozialanthropologie und den Sprachwissenschaften. Neben wissenschaftsgeführten Zeitschriften stellen sich an der Poster-Ausstellung aber auch zwei Open-Access-Fachverlage vor: der 2019 am Europa Institut an der Universität Zürich gegründete Open-Access-Verlag EIZ Publishing sowie der sui generis Verlag, der seit 2019 neben der gleichnamigen Open-Access-Zeitschrift auch wissenschaftliche Bücher in der Rechtswissenschaft veröffentlicht. Zum Veröffentlichungsportfolio von EIZ Publishing gehören Monografien, Schriftenreihen, Dissertationen und die Zeitschrift für Europarecht EuZ.
Die Poster-Ausstellung im Lichthof zeigt exemplarisch, dass die Zahl an wissenschaftsgeführten und nicht-kommerziellen Zeitschriften und Publikationsprojekten in der Schweiz steigt. Trotzdem gibt es für sie, wie eine nationale Studie gezeigt hat, keine nachhaltigen Finanzierungsstrategien, obwohl sie einen wichtigen Service für ihre jeweiligen Fach-Communities zur Verfügung stellen.
Dem Thema der Finanzierung widmet sich entsprechend die Paneldiskussion «Die Zukunft der Open-Access-Transformation finanzieren – aber wie?»
Auf dem Podium diskutieren Elisabeth Stark (Prorektorin Forschung UZH), Andrea Malits (Leiterin Open Science Services Universitätsbibliothek Zürich), Torsten Hothorn (Institut für Epidemiologie, Biostatistik und Prävention UZH) und Silke Fürst (Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung UZH) wie und nach welchen Kriterien zukünftig in eine nachhaltige OA-Landschaft investiert werden sollte.