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Vontobel-Preis für Alter(n)sforschung: Bewegung, Persönlichkeit und Immunabwehr im Fokus

Theresa Pauly von der Universität Zürich, Damaris Aschwanden von der Florida State University sowie Daniel Brigger, Mario Noti und Alexander Eggel von der Universität Bern und dem Nestlé Research Center Lausanne erhalten den diesjährigen Vontobel-Preis für Alter(n)sforschung. Die Wissenschaftler werden für Arbeiten ausgezeichnet, die den Zusammenhang von Bewegung und Stressreduktion, von Persönlichkeitsmerkmalen und Demenz sowie von spezifischen Leukozyten und einer verminderten Immunabwehr im Alter untersuchen.

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Zwei ältere Menschen am Spazieren
Ältere Menschen mit einem höheren Mass an körperlicher Aktivität zeigen geringere Cortisolreaktionen auf psychosozialen Stress. (Bild: istock.com/LightFieldStudios)

Das Zentrum für Gerontologie der Universität Zürich verleiht den Vontobel-Preis dieses Jahr für drei Studien von insgesamt fünf Forschenden. Die Arbeit von Theresa Pauly wird mit 20'000 Franken ausgezeichnet, die Arbeit von Damaris Aschwanden sowie jene von Daniel Brigger, Mario Noti und Alexander Eggel mit je 5'000 Franken.

Schritte lindern Stressreaktion

Experimentelle Untersuchungen haben gezeigt, dass Personen mit einem höheren Mass an körperlicher Aktivität geringere Cortisolreaktionen auf psychosozialen Stress aufweisen. In ihrer Studie übertrug Theresa Pauli vom Psychologischen Institut der Universität Zürich diese Ergebnisse auf den Alltagskontext: Sie untersuchte in einer Stichprobe von 162 Personen zwischen 60 und 87 Jahren, wie die durchschnittliche Anzahl Schritte pro Tag mit psychologischen und physiologischen Stressparametern in Verbindung steht. Dabei zeigte sich, dass negative Gefühle im Alltag zwar grundsätzlich mit höheren Cortisolwerten verbunden waren, der Cortisolspiegel bei Personen, die sich über den Tag verteilt mehr bewegten, aber weniger stark anstieg. Die Förderung von körperlicher Aktivität könne somit die negativen gesundheitlichen Folgen erhöhter Cortisolwerte im Alter abmildern.

Hängen Persönlichkeitsmerkmale und Demenzrisiko zusammen?

Damaris Aschwanden vom Department of Geriatrics der Florida State University, USA untersuchte in einer Meta-Analyse, ob bestimmte Persönlichkeitsmerkmale (Neurotizismus, Extraversion, Offenheit, Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit) das Risiko einer Demenz-Erkrankung im höheren Erwachsenenalter vorhersagen können. Dabei zeigte sich, dass stärkerer Neurotizismus und geringere Gewissenhaftigkeit mit einem erhöhten Demenzrisiko verbunden waren – selbst nach Berücksichtigung von Kovariaten wie depressiven Symptomen. Geringere Extraversion, Offenheit und Verträglichkeit wurden ebenfalls mit einem erhöhten Risiko in Verbindung gebracht. Diese Assoziationen waren allerdings weniger robust.

Eosinophilen wirken gegen chronische Entzündungen

Eosinophile Granulozyten spielen eine wichtige Rolle bei der Kontrolle von Entzündungen und Stoffwechselkrankheiten, die mit Fettleibigkeit einhergehen. Daniel Brigger und Alexander Eggel vom Department für Rheumatologie, Immunologie und Allergologie der Universität Bern und Mario Noti vom Nestlé Research Center Lausanne zeigen in ihrer Studie, dass diese spezifischen weissen Blutkörperchen die Wirkung des Fettgewebes auf die Alterung von Zellen und Geweben günstig beeinflussen und bei älteren Menschen häufig beobachtete chronischen Entzündungen unterdrücken können. In tierexperimentellen Versuchen fanden die Forschenden zudem heraus, dass die Transplantation dieser Immunzellen von jungen Lebewesen auf ältere die Immunreaktion im Fettgewebe fördert und Entzündungen vorbeugen kann.

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