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Nobelpreis für Chemie

Die UZH freut sich mit

Der diesjährige Nobelpreis für Chemie freut den UZH-Forscher Martin Jinek ganz besonders. Der Biochemiker hat massgeblich zur Entwicklung der Genschere Crispr-Cas9 beigetragen, für die Emmanuelle Charpentier und Jennifer Doudna mit dem prestigeträchtigen Preis geehrt werden.
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Martin Jinek mit einem Molekülmodell der Genschere Crispr-Cas9. (Bild: Philipp Rohner)

 

Mit Spannung hat Martin Jinek, Professor für Biochemie an der UZH, die heutige Verkündung des Nobelpreises für Chemie mitverfolgt. Die Genschere Crisp-Cas9, mit der Erbgutmoleküle einfach und präzise verändert werden können, steht schon länger auf der Liste möglicher Nobelpreise und ist keine Überraschung.

Für Jinek ist die Würdigung aber ein ganz spezieller Moment: Als ehemaliger Mitarbeiter im Labor von Jennifer Doudna, die zusammen mit Emmanuelle Charpentier für die Entdeckung dieses Werkzeugs geehrt wird, ist er direkt beteiligt und freut sich ohne Einschränkung: «Das ist einfach grossartig», sagt er, «ich freue mich ausserordentlich für meine Kolleginnen.» Und fügt hinzu, er sei stolz und dankbar, dass er mit den beiden Forscherinnen zusammenarbeiten konnte.

Mitarbeit bei entscheidender Publikation

Der Biochemiker hat vor seiner Berufung an die UZH von 2007 – 2012 als Postdoc im Labor der nun gekürten Nobelpreisträgerin Jennifer Doudna an der University of California in Berkeley gearbeitet. 2012 hat Martin Jinek im Fachblatt «Science» zusammen mit Jennifer Doudna und Emmanuelle Charpentier entscheidende Experimente zu Crisp-Cas9 publiziert. Die Arbeiten ebneten den Weg zur Anwendung der Genschere, die unterdessen weltweit zur Manipulation menschlicher, tierischer, pflanzlicher oder bakteriellen Zellen verwendet wird.

Sie ermöglicht auch Eingriffe in das Erbgut menschlicher Embryonen und hat weltweit eine Debatte über die Grenzen derartiger Eingriffe ausgelöst. Vor zwei Jahren entfachte der chinesische Forscher He Jiankui weltweit Proteste, nachdem er das Erbgut von Menschen verändert hat.

Wichtiges Werkzeug der Genforschung

Trotz diesem Tabubruch ist die Genschere aus der Life-Sciences-Forschung nicht mehr wegzudenken. Sie hat als Werkzeug der Genforscherinnen und -forscher das Wissen über die Funktionsweise von Zellen und Organismen in den letzten Jahren weitergebracht wie kaum eine andere Methode. Schon deshalb freut sich Martin Jinek über die Würdigung der Genschere, die in Zukunft auch neue therapeutische Ansätze zur Heilung verschiedener Krankheiten ermöglicht.