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Gleichstellungsmonitoring

Zahlen und Fakten zur Gleichstellung

Der Anteil der Frauen auf der Ebene der Professuren ist an der UZH 2018 leicht gestiegen, wie das soeben erschienene Gleichstellungsmonitoring der UZH zeigt. Die gute Nachricht: Es geht voran, denn in den letzten 10 Jahren hat sich die Zahl der ordentlichen Professorinnen verdoppelt.
Marita Fuchs

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Frauen streiken
Am 14. Juni findet der Nationale Frauenstreik statt, dabei geht es um die Chancengleichheit der Frauen.

 

Die Veröffentlichung des Gleichstellungsmonitorings 2018 der UZH fällt – thematisch passend – beinahe mit dem Frauenstreiktag am 14. Juni zusammen. Die zeitliche Übereinstimmung ist aber reiner Zufall.

Das Monitoring wertet gleichstellungsrelevante Daten systematisch aus. Die Chancengleichheit von Frauen und Männern ist der Universität Zürich ein wichtiges Anliegen. Vergleicht man die heutigen Zahlen mit denen von 2008, zeigt sich eine positive Entwicklung: Allein die Zahl der ordentlichen Professorinnen stieg in den letzten 10 Jahren um das Doppelte an, von 10.8 Prozent im 2008 auf 21.2 Prozent im 2018. Und doch sind Frauen heute noch stark untervertreten. Die Schere öffnet sich nach dem Doktorat. Man spricht auch von einer «gläsernen Decke» oder «leaky Pipeline».

Christiane Löwe, Leiterin der Abteilung Gleichstellung und Diversität und Mitglied der Gleichstellungskommission der UZH sieht einen Grund dafür in den so genannten «unconscious biases», unbewussten Vorurteilen Frauen gegenüber. Die Gleichstellungskommission arbeite aber daran, Strukturen zu schaffen, um solche Mechanismen auszuhebeln. So werde in Berufungsprozessen darauf geachtet, ein faires Verfahren sicherzustellen. «Es geht darum, eine Ausgewogenheit der Geschlechter zu erreichen», sagt Löwe.

Der Frauenanteil ist vom Eintritt ins Studium bis zur Stufe Doktorat leicht höher als derjenige der Männer. Mit 21.2 Prozent sind Frauen auf Stufe Professur stark untervertreten.

Professuren

Ende 2018 waren 676 Professuren (OP, AOP, AP) an der UZH besetzt. Die 165 Professorinnen machten dabei einen Anteil von 24.4 Prozent an allen zur Verfügung stehenden Professuren aus. Das seit Jahren beobachtete langsame Wachstum bei den Professorinnen um durchschnittlich 0.8 Prozentpunkte pro Jahr setzt sich fort. 2018 betrug der Anteil der Frauen bei den Ernennungen 26.7 Prozent, ihr Anteil bei den Beförderungen war mit 18.5 Prozent niedriger.

Das seit Jahren beobachtete langsame Wachstum bei den Professorinnen um durchschnittlich 0.8 Prozentpunkte pro Jahr setzt sich fort.

Dozierende

Die Dozierenden der UZH stellen mit 4237 Personen eine wichtige Gruppe dar, sie setzt sich gemäss den Zahlen des Jahres 2018 aus 2833 Lehrbeauftragten, 802 Privatdozierenden und 602 Titularprofessoren und -professorinnen zusammen. Der Frauenanteil der Dozentinnen war mit 36.4 Prozent deutlich höher als derjenige der Professorinnen. Auch hier lässt sich ein stetiges langsames Wachstum über die Jahre feststellen. Vor zehn Jahren lag der Anteil der Dozentinnen noch bei 29 Prozent.

Akademischer Nachwuchs

Mit 142 Assistenzprofessuren machte 2018 der Anteil dieser Nachwuchsstufe 21 Prozent an allen Professuren aus. Der Anteil der Frauen auf dieser Stufe lag bei 36.6 Prozent.

Beim Forschungskredit der UZH (Candoc und Postdoc) wurden 50.4 Prozent der bewilligten Projekte an Frauen vergeben, was etwas über dem Anteil der Frauen auf Stufe Doktorat und Postdoktorierende liegt. Die Erfolgsquote war mit 26.9 Prozent etwas niedriger als diejenige der männlichen Antragssteller (30.4 Prozent).

Im Mittelbau ist Parität erreicht.

Mittelbau

Im Mittelbau waren zum Stichtag (31.12.2018) 5351 Personen an der UZH beschäftigt. Über die Hälfte (53.6 Prozent) waren Frauen. Es gibt Unterschiede zwischen den Fakultäten. So sind die Zahlen für die Frauen in der WWF deutlich unter dem UZH-Durchschnitt der Mittelbaukategorien, diejenigen in der VSF wesentlich darüber.

Administrativ-technisches Personal

Beim administrativ-technischen Personal (ATP) waren 3388 Personen beschäftigt. In den Kategorien Administration (ADM, 1970 Personen), Medizinal- und Laborpersonal (ML, 860 Personen), Reinigungspersonal (REI, 129 Personen), Technik und Betrieb (TB, 328 Personen) sowie wissenschaftliche Mitarbeitende der ZDU (WMZ, 101 Personen) betrug der gesamthafte Anteil der Frauen 65.6 Prozent. Das ist eine deutliche Mehrheit gegenüber dem männlichen Anteil beim ATP.

In den Dekanaten und Instituten, Kliniken, Seminaren und Zentren sind Frauen stark untervertreten.

Organisation

Der Frauenanteil in den Führungsgremien nimmt nur langsam zu. Heute sind je zwei Frauen im Universitätsrat und in der Universitätsleitung vertreten. Es gibt im Moment aber nur eine Dekanin (neben sechs Dekanen) und Frauen sind auch in Leitungsfunktionen von Instituten, Seminaren oder Kliniken untervertreten.

Ein Instrument zur Standortbestimmung

Viele weitere gleichstellungsrelevante Daten finden sich im Gleichstellungsmonitoring der UZH. Seit 2007 erstellt die Abteilung Gleichstellung und Diversität diesen Bericht im Auftrag der Universitätsleitung. Das Gleichstellungsmonitoring liefert konkrete Hinweise zur Umsetzung des Verhaltenskodex' Gender Policy sowie zum Aktionsplan Chancengleichheit der Universität Zürich.

Weiterführende Informationen

Gemeinsam zur Demonstration

Am 14. Juni um 17.00 Uhr beginnt in der Nähe des Zürcher Hauptbahnhofs die grosse Demonstration zum Frauen*streik. Die Abteilung Gleichstellung und Diversität lädt interessierte UZH-Angehörige dazu ein, gemeinsam zur Demo zu gehen.
Treffpunkt: UZH Hauptgebäude, Eingang Künstlergasse um 16:30 Uhr.