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Start ins Berufsleben

Die UZH ist nicht nur ein Ort der Forschung, sondern auch Lehrbetrieb. Damit ist nicht nur die Ausbildung der Studierenden gemeint. Rund 80 junge Menschen absolvieren hier ihre berufliche Grundbildung – seit August zum Beispiel Alessandro Savoca und Joana Hauser.
Adrian Ritter

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Der erste Logistik-Lernende an der UZH: Alessandro Savoca, im ersten Lehrjahr.

 

«Ein tolles Gefühl», sagt Alessandro Savoca stolz. Er ist der erste Logistik-Lernende an der Universität Zürich. Seit August bietet die UZH diese berufliche Grundbildung auf dem Campus Irchel an. Alessandro Savoca absolviert die Lehre als Logistiker in der Vertiefungsrichtung Distribution – er ist in der internen Post der UZH tätig. Schon vor zwei Jahren wusste Alessandro, dass er Logistiker werden will. Auch mehrere seiner Klassenkameradinnen und -kameraden in der Sekundarschule interessierten sich für den Beruf und bewarben sich bei der Schweizerischen Post oder privaten Logistikunternehmen. Ein Lehrer machte Alessandro darauf aufmerksam, dass auch die UZH neu eine Lehrstelle anbietet.

Alessandro absolvierte eine dreitägige Schnupperlehre und erhielt die Lehrstelle. Diese ist bei der Abteilung Material und Logistik angesiedelt, die unter anderem für die Lagerung und den Transport von Waren und die Post zuständig ist. Im ersten Lehrjahr lernt Alessandro Savoca jetzt das interne Postwesen der UZH kennen. Er sortiert die einkommenden Briefe und Pakete und verteilt sie mit einem Elektroroller und zu Fuss in den verschiedenen Instituten. Bis zu 800 Briefe verteit die interne Post täglich am Irchel Campus.

Bald wird sich Alessandro Savoca auch um die ausgehende Post kümmern können. Der bevorstehende Gabelstaplerkurs und die Autoprüfung werden sein Tätigkeitsfeld ebenso erweitern wie die Mitarbeit im Kundendienst am UZH-Post-Schalter und im Materialshop des Irchel Campus.

An seiner ersten Arbeitsstelle gefällt ihm vor allem, dass der Irchel-Campus wie ein eigenes Dorf ist. «Viel unterwegs zu sein, das gefällt mir. Ich bin nicht der Typ, der lange auf dem Stuhl sitzen kann», sagt er. Schon nach wenigen Wochen kennt er sich auf dem Campus Irchel so gut aus, dass er neuen Studierenden Auskunft geben kann, wo sich welches Gebäude befindet.

Nach der dreijährigen Lehre kann sich Alessandro Savoca vorstellen, weiter als Logistiker tätig zu sein – oder in den Sicherheitsdienst zu wechseln. Alessandro ist der erste Logistik-Lernende an der UZH, wird aber nicht der einzige bleiben. Insgesamt drei Lehrstellen will die Abteilung Logistik und Material schaffen – mit je einer Person pro Lehrjahr.

Mithelfen, neues Wissen zu schaffen: Joana Hauser, Chemielaborantin im ersten Lehrjahr. (Foto: Adrian Ritter)

Eine Lehre mit Tradition

Das Institut für Chemie der UZH hat bereits eine lange Tradition in der Ausbildung von Lernenden. Seit mehreren Jahrzehnten werden hier schon Chemielaborantinnen und Chemielaboranten ausgebildet. Sie planen und führen für die Forschungsgruppen am Institut Experimente durch und unterstützen damit die Forschung. An der UZH wird die dreijährige Lehre in der Vertiefungsrichtung «Synthetik» angeboten. Im Zentrum steht also, neue Stoffe herzustellen. Seit 2007 verfügt der Irchel-Campus über ein eigenes Lehrlabor, das auch von externen Lernenden genutzt wird. Hier lernen sie die Geräte und Arbeitstechniken kennen, die sie für ihren Beruf brauchen.

Sechs junge Menschen sind an der UZH jeweils gleichzeitig in der Ausbildung zum Chemielaboranten oder zur Chemielaborantin. Zu ihnen gehört seit August auch Joana Hauser. Nicht zuletzt die TV-Serie «Big Bang Theory» trug dazu bei, dass sie sich in der Sekundarschule speziell für naturwissenschaftliche Fächer interessierte. Als es um die Berufswahl ging, absolvierte Joana fünf Schnupperlehren als Chemielaborantin an Forschungsinstituten und in der Pharmaindustrie. Die UZH hat sie dabei am meisten überzeugt – weil sie hier bereits selbst im Labor tätig werden konnte. Die Grösse der UZH bringt für ihre Lehrzeit auch den Vorteil, dass hier die unterschiedlichsten chemischen Apparaturen vorhanden sind.

Destillation, Extraktion und Chromatographie: Für Joana Hauser wird Schritt für Schritt zum Alltag, was für andere nur noch vage Erinnerungen an die Schulzeit sind. An ihrem Lehrort auf dem Campus Irchel gefällt ihr die internationale Atmosphäre besonders gut: «Ich freue mich darauf, bei der Arbeit in einer Forschungsgruppe mein Englisch nutzen zu können.»

Vor allem aber schätzt sie, dass sie als Chemielaborantin handwerklich tätig sein kann und ihre Arbeit gleichzeitig mithilft, neues Wissen zu schaffen. Für die Zeit nach der Lehre kann sie sich deshalb auch vorstellen, noch Chemie zu studieren.