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Studienfinanzierung

Ohne Geldsorgen durchs Studium

Studierenden in finanziellen Engpässen hilft die Beratungsstelle Studienfinanzierung der Universität Zürich weiter. Die Beratungsstelle arbeitet eng mit Stiftungen zusammen und verfügt auch über eigene Fonds.  
Judith Wyder

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Unterstützt Studierende mit Geldsorgen: Brigitte Ortega, Leiterin der Beratungsstelle Studienfinanzierung.

Der Leistungsdruck für Studierende hat seit der Einführung von Bachelor und Master an den Universitäten zugenommen. Es bleibt deshalb neben dem Studium weniger Zeit für Nebenjobs. Und trotz Studienförderung plagen die Studierenden immer öfter Geldsorgen. Da in der Schweiz jeder Kanton eine eigene Stipendienregelung kennt, variieren zudem Vorgabekriterien und Beitragshöhen. So erhält beispielsweise eine ledige Studentin der UZH ohne Einkünfte und ohne Elternbeitrag im Kanton Zürich rund 22 500 Franken pro Jahr; im Kanton Appenzell Ausserrhoden müsste sie sich unter denselben Voraussetzungen mit 10 000 Franken zufriedengeben.

Die Beratungsstelle Studienfinanzierung der UZH hilft bei Geldsorgen und Finanzfragen weiter. Die Leiterin der Stelle, Brigitte Ortega, legt den Studierenden nahe, frühzeitig ein Budget fürs Studium zu erstellen. Getreu der Devise: Vorausplanen ist besser als sich durchwursteln.

Gesuche früh einreichen

Erste Andockstelle für Studentinnen und Studenten mit limitierten Geldmitteln ist die kantonale Stipendienstelle im Wohnkanton der Eltern. Auch ausländische Studierende mit C-Bewilligung und unter gewissen Voraussetzungen mit B-Bewilligung – der Kanton Zürich verlangt unter anderem, dass die Antragsteller seit fünf Jahren hier leben – können Stipendiengelder beantragen. Brigitte Ortegas Tipp: «Um eine zügige Bearbeitung sicherzustellen, sollten Stipendiengesuche an den Kanton noch vor Ende der Eingabefrist eingereicht werden, selbst wenn zu diesem Zeitpunkt noch nicht alle Unterlagen vorliegen.»

Was viele nicht wissen: Kommen Studierende im Erststudium trotz kantonalem Stipendium finanziell nicht über die Runden, kann die Studienfinanzierung der UZH weitere Stipendien vermitteln. Die Voraussetzungen hierfür sind, dass alle Finanzierungsquellen ausgeschöpft wurden, ein Gesuch beim Wohnkanton der Eltern eingereicht wurde (deutsche Studierende müssen um ein Stipendium über das Auslands-Bundesausbildungsförderungsgesetz nachgesucht haben), das Einkommen der Eltern maximal 86 000 Franken und ihr Reinvermögen nicht mehr als 300 000 Franken beträgt und gute Studienleistungen (Durchschnitt 4,5) vorliegen.

«Wir arbeiten eng mit Stiftungen zusammen», so Ortega, «und verfügen auch über eigene Fonds. Wenn die Studierenden alle Voraussetzungen erfüllen, was wir vorgängig gemeinsam mit ihnen prüfen, reichen wir das Gesuch für sie ein.» Im Gegenzug wird von den Studierenden erwartet, dass sie mit einem Nebenerwerb 6000 Franken pro Jahr beisteuern.

Stiftungen persönlich anschreiben

Des Weiteren hilft die Stelle bei kurzfristigen finanziellen Engpässen, allgemeinen Unklarheiten und Schwierigkeiten weiter. Sie bietet etwa Unterstützung bei Stipendienrekursen oder kann – wenn vor lauter Erwerbsarbeit das Studium leidet – beratend zur Seite stehen und Stipendien oder Darlehen vergeben. Da die Eltern gemäss Art. 276/277 Zivilgesetzbuch verpflichtet sind, die Erstausbildung der Kinder zu unterstützen, vermittelt die Stelle auch bei Konflikten zwischen Eltern und Studierenden. Finanziell Bedürftige können auch persönlich Stiftungen anschreiben; die entsprechenden Adressen sind beispielsweise im Eidgenössischen Stiftungsverzeichnis aufgeführt.

Bevor auf ein Darlehen zurückgegriffen werde, betont Ortega, sollten aber grundsätzlich alle Möglichkeiten bezüglich Stipendium ausgeschöpft werden. Besondere Vorsicht sei bei privaten Geldgebern wie studienaktie.org und edupreneurs.ch geboten: «Sie verlangen Zinsen von bis zu 9,25 Prozent, was in jungen Jahren zu einer Verschuldung führt.» Bevor eine solche Lösung in Betracht gezogen wird, lohnt es sich, bei der Beratungsstelle der Studienfinanzierung einen Termin zu vereinbaren. Diese befindet sich übrigens an einem sehr zentralen Ort – im Erdgeschoss des Hauptgebäudes.