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Herr Oelkers, Sie wurden 1947 geboren. Was zeichnet Ihre Generation im Vergleich zu früheren oder späteren aus?
Ich wurde 1947 in Deutschland geboren, das macht einen Unterschied. Meine Generation hatte keine Kriegserlebnisse mehr. Die Kriegsfolgen, zerstörte Städte, Flüchtlinge, Einquartierungen, hatte ich als Kind aber deutlich vor Augen. Es war die letzte Generation, die ohne Fernsehen aufwuchs und mit einem Abitur beste Chancen hatte. Das Studium war weitgehend frei und geprägt von Professoren, die als junge Männer den Krieg erlebt hatten. Das war weder vor noch nach uns je der Fall.
Sie entschieden sich für eine Karriere an der Universität. Was war Ihre prägendste Erfahrung an der UZH?
Die internationale Ausrichtung der Universität hat mich von Anfang an beeindruckt. Auch von den Studierenden war ich seit Beginn meiner Tätigkeit immer sehr angetan, Prägend war der Wandel unseres Instituts, der durch freundschaftliche Fusionen erreicht wurde. In der Erziehungswissenschaft sind wir für die Zukunft gut aufgestellt, gerade auch in strategischer Hinsicht.
Was war für Sie der Höhepunkt Ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit?
Die Fertigstellung meines Buches über «John Dewey und die Pädagogik» nach gut zehn Jahren Vorarbeit. Ausserdem eine Gastprofessur in Hiroshima. Schliesslich die Nähe zur Bildungspraxis speziell in Zürich.
Welche Themen werden Sie in Zukunft weiter verfolgen?
Was mich weiter beschäftigen wird, ist die deutsche Reformpädagogik. Ich bin weiter in der Jury des Deutschen Schulpreises tätig und bin nach wie vor Mitglied im Zürcher Fachhochschulrat. Auch das zivilgesellschaftliche «Forum Bildung» kann in Zukunft mit mir rechnen. In der Ferne steht eine Geschichte der Erziehung, die so angelegt ist, dass sehr verschiedene Realitäten und nicht nur die pädagogischen Konzepte erfasst werden.