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Dies academicus 2011

Ehrendoktortitel für zehn ausgezeichnete Persönlichkeiten

Zum 178. Mal beging die UZH am 30. April ihre jährliche Siftungsfeier, den Dies academicus. Zehn Persönlichkeiten wurden mit einem Ehrendoktortitel ausgezeichnet, darunter die Tierschützerin Jill Robinson und der Radiojournalist Heinrich von Grünigen. 
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Die Ehrendoktoren 2011 (v.l.n.r.): Prof. Dr. Arnold Benz, Jill Robinson, Prof. Dr. Willi A. Kalender, Prof. Dr. Trudi Schüpbach, Heinrich von Grünigen, Rektor Andreas Fischer, Prof. Dr. Eric Wieschaus, Prof. Dr. Ada Neschke-Hentschke, Prof. Dr. Matthew Rabin, Prof. Dr. Franz Matscher (auf dem Bild fehlt: Prof. Dr. Fredrik Barth).

In festlichem Rahmen und im Beisein zahlreicher Gäste aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur wurde der diesjährige Dies academicus gefeiert. Zum Auftakt spielte das akademische Orchester einige Passagen aus der Filmmusik von Steven Spielbergs Science-Fiction-Epos E.T. (1982). Soviel Nostalgie durfte sein.

Zum Auftakt spielte das akademische Orchester.

Das weitere Programm stand dann ganz im Zeichen der Aktualität: Rektor Andreas Fischer ging in seinem Jahresrückblick insbesondere auf den zunehmenden Raumbedarf der Universität ein und erwähnte in diesem Zusammenhang die Eröffnung der neuen Kleintierklinik sowie den Bezug des Gebäudes «Cityport» am Standort Zürich-Nord.

Rektor Andreas Fischer ging in seinem Rückblick auf den Raumbedarf an der Universität Zürich ein.

Wolfgang F. Kersten, Präsident der Vereinigung der Privatdozenten, machte sich in seinem Referat Gedanken über den Stellenwert der traditionellen Lehrform – der Vorlesung – unter den Bedingungen der Bologna-Reform.

Wolfgang F. Kersten, Präsident der Vereinigung der Privatdozenten machte sich Gedanken über den Stellenwert der Vorlesung in der Lehre.

Plädoyer für einen starken und unabhängigen Verwaltungsrat

Die Dies-Rede hielt in diesem Jahr Egon Franck, Prorektor Rechts- und Wirtschaftswissenschaften. Er setze sich kritisch mit der derzeit populären Forderung nach mehr «Aktionärsdemokratie» auseinander und machte auf die Gefahren dieses Modells aufmerksam. Den Einfluss der Aktionäre auszubauen und die Autorität der Verwaltungsräte zurückzubinden, könne dazu führen, dass Shareholder ihre Macht missbrauchten, indem sie zum Nachteil der Firma ihre eigene Geschäftspolitik verfolgten, sagte Egon Franck.

Die Dies-Rede hielt in diesem Jahr Egon Franck, Prorektor Rechts- und Wirtschaftswissenschaften.

Er plädierte demgegenüber aus ökonomischer Sicht für eine Rückbesinnung auf die Qualitäten des bestehenden Modells mit einer «Board Primacy». Nur ein starker, unabhängiger Verwaltungsrat, der nicht bloss als verlängerter Arm der Aktionäre agiere, sei in der Lage, als Treuhändler das Wohl der ganzen Unternehmung im Auge behalten und zwischen konkurrierenden Interessen – etwa zwischen jenen der Shareholder und der Mitarbeiter – abzuwägen.

Die Ehrendoktorwürde wurde folgenden Persönlichkeiten verliehen:

Prof. Dr. Arnold Benz in Anerkennung seiner grossen Verdienste um das interdisziplinäre Gespräch zwischen Naturwissenschaften und Theologie.

Prof. Dr. Franz Matscher in Anerkennung seiner wissenschaftlichen und praktischen Verdienste um das internationale Zivilverfahrensrecht und den internationalen Menschenrechtsschutz.

Prof. Dr. Ada Neschke-Hentschke in Anerkennung ihres Lebenswerkes für die Philosophiegeschichte des Rechts, das insbesondere die Auswirkungen und die Bedeutung der erkenntnistheoretischen, ethischen und politischen Fragen der Antike für die moderne Rechts- und Staatstheorie deutlich macht.

Prof. Dr. Matthew Rabin in Anerkennung seinen Arbeiten zur Theorie von Fairness und Reziprozität wie auch zur Theorie referenzabhängiger Präferenzen, die erheblich zu einem Brückenschlag zwischen Psychologie und Wirtschaftswissenschaften beigetragen haben.

Prof. Dr. Willi A. Kalender in Anerkennung seiner fundamentalen Beiträge zur Entwicklung der Spiralcomputertomographie.

Heinrich von Grünigen in Anerkennung seiner Aufbau- und Aufklärungsarbeit im Kampf gegen das grosse gesundheitliche und gesellschaftspolitische Problem der Adipositas. Der ehemalige Radiojournalist  ist Initiator und Gründer des Netzwerkes «Forum Obesity Schweiz (FOS)», Redaktor des Magazins «Nutrinet-Info», und in der Schweiz hat er Einsitz in verschiedenen im Gesundheits- und Präventionsbereich tätigen NGOs.

Jill Robinson in Anerkennung ihrer grossen Verdienste um den Tierschutz. Durch öffentliche Kampagnen, direkte Verhandlungen mit Behörden und ihr unerschrockenes Auftreten vor Ort hat sie in Asien einen wesentlichen Beitrag zum Schutz von Tieren geleistet.

Prof. Dr. Fredrik Barth in Anerkennung seiner bahnbrechenden Arbeiten zu ethnischer Identität und Grenzziehung, welche gegenwärtige öffentliche Diskurse zu Fragen des kulturellen Pluralismus oder zu den Ursachen ethnischer Konflikte in entscheidendem Masse mitgeprägt haben.

Prof. Dr. Trudi Schüpbach und Prof. Dr. Eric Wieschaus in Anerkennung ihrer grossen Verdienste um die Erforschung der Mechanismen, welche die Oogenese und Embryogenese der Taufliege Drosophila melanogaster steuern. Ihre wissenschaftlichen Arbeiten haben den Vorstoss des entwicklungsbiologischen Verstehens auf die molekulare Ebene eingeleitet und vorangetrieben.

Den Wissenschaftspreis der Walter und Gertrud Siegenthaler Stiftung erhielt dieses Jahr Dr. med. Dr. phil. II Jean-Pierre Bourquin. Mit dem UBS-Habilitationspreis der Philosophischen Fakultät wurde PD Dr. Franziska Frei Gerlach ausgezeichnet. Der Walter Frei-Preis ging an Prof. Dr. Dr. habil. Georg Baljer und an Prof. Dr. Hannu J. Korkeala. Den diesjährigen Credit Suisse Award for Best Teaching erhielt Dr. Christian Utzinger für die Gestaltung und Nutzung von Lernmaterialien.

Jahrespreise erhielten:

Esther Imhof, Theologische Fakultät;

Dr. Dania Tremp, Rechtswissenschaftliche Fakultät;

Sandra Hanslin, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät;

Ursula Hofer, MD PhD, Medizinische Fakultät;

Dr. Claudia S. Trummer, Vetsuisse-Fakultät;

Johannes Binotto, Philosophische Fakultät und Emanuele Nunzio Spadaro, Mathematisch-naturwissenschaftliche Fakultät.

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