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Geschichte öffentlich machen

Diesen Herbst startet der neue Nachdiplomkurs «Public History. Geschichte vermitteln an ein nicht-spezialisiertes Publikum». Das Angebot ist für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gedacht, die historische Inhalte (multi)medial in der Öffentlichkeit bekannt machen wollen.
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Endlich auch in der Schweiz: Public History – ein Nachdiplomkurs, der die multimediale Geschichtsvermittlung lehrt.

Geleitet wird der Nachdiplomkurs «Public History» von Professor Valentin Groebner (Universität Luzern), der Historikerin Dr. Beatrice Schumacher (Basel) und Geschichtsprofessor Philipp Sarasin von der Universität Zürich. Er dauert vier Semester und wird mit dem «Master of Advanced Studies» abgeschlossen. Es können auch nur einzelne Module belegt werden.

Unter «Public History» verstehen die Anbieter des Nachdiplomkurses «das weite Feld aller Tätigkeiten, mit denen historische Inhalte für das so genannte breite, nicht-spezialisiere Publikum erforscht, aufbereitet und vermittelt werden.» Dazu zählen etwa das Schreiben von Orts- und Regionalgeschichten, von Verbands- und Firmengeschichten, historische Ausstellungen, Führungen, Stadtrundgänge, Dokumentarfilme, historische Publizistik, Radiosendungen und ähnliches.

Breites Modul-Angebot

Das Ausbildungsprogramm legt besonderen Wert auf die Vermittlung von kommunikativen Kompetenzen und Vertrautheit mit der breiten Palette der Text-, Bild- und elektronischen Medien. Es qualifiziert für das projektorientierte Arbeiten und die damit verbundene nötige Flexibilität, die typisch sind für den Berufsalltag von public historians.

Europaweit einziges Angebot

Als Begriff ist Public History in den 1970er-Jahren an US-amerikanischen Universitäten entstanden. Heute wird mit Public History in den USA und in Australien sowohl ein breites Praxisfeld bezeichnet als auch ein universitäres Fach mit zahlreichen Graduate- und Postgraduate-Ausbildungsgängen. Ein spezifisches Netzwerk in diesem Bereich mit lebhaften Debatten ist rund um die Zeitschrift «The public historian» und verschiedene Internet-Foren entstanden.

In Europa gibt es bisher keine vergleichbare Institutionalisierung und keine spezifisch auf das Berufsfeld ausgerichteten Ausbildungen. Einige Teilaspekte werden in postgradualen Ausbildungen zu Kulturmanagement, Journalismus oder Museologie an Universitäten, Fachhoch- oder Berufsschulen vermittelt; ein zusammenhängender Ausbildungsgang hat bisher gefehlt.