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Der erste offizielle Gratulant der 10-jährigen UniFrauenstelle war Rektor Professor Hans Weder. Aus seiner humorvollen Rede war herauszuhören, dass sich die Universitätsleitung der zahlreichen Klippen, die eine Gleichstellungsbeauftragte und ihr Team zu umschiffen haben, bewusst ist. Augenzwinkernd erzählte er beispielsweise, dass Universitätsleitung und UniFrauenstelle, so verschieden sie auch seien, durchaus Gemeinsamkeiten hätten – beispielsweise wüssten beide, was richtig und gut wäre und müssten trotzdem damit leben, dass sie die nächst höhere Instanz nicht immer von ihrer Weisheit überzeugen könnten. Als weitere Übereinstimmung erwähnte der Rektor, dass beide Institutionen einen wichtigen Punkt des neu formulierten Verhaltenskodex Gender Policy nicht erfüllten, nämlich die ausgewogene Vertretung beider Geschlechter; so sässen in der Universitätsleitung ausschliesslich Männer und in der UniFrauenstelle nur Frauen.
Souverän leitete Psychiatrieprofessorin Brigitte Woggon, die der UniFrauenstelle durch ihr langjähriges Präsidium der Gleichstellungskommission der Universität Zürich aufs freundschaftlichste verbunden ist, durch die Feier. Sie verwies auf den glücklichen Umstand, dass die Berliner Professorin Susanne Baer für eine Geburtstagsrede gewonnen werden konnte. Woggon, selbst eine ausgewanderte Berlinerin, hob die Rhetorikkünste des Gastes hervor und stimmte die Anwesenden auf die sogenannte «Berliner Schnauze» ein. Und versprach damit nicht zuviel. Susanne Baer, Vizepräsidentin für Studium und Internationales der Humboldt-Universität zu Berlin, Professorin der Juristischen Fakultät und Direktorin des GenderKompetenzZentrums, überzeugte mit ihrer satirischen Vision der UniFrauenstelle in fünfzig Jahren nicht nur eingefleischte Kennerinnen der Gleichstellungsmaterie, sie schaffte es auch, die anwesenden männlichen Gäste gleichermassen zu amüsieren.
Ganz im Einklang mit dem alten Gleichstellungs-Slogan «Lasst Worten Taten folgen» hielt die Leiterin Elisabeth Maurer von der UniFrauenstelle die geladenen Gäste nicht mit ermüdenden Abrissen des Geleisteten hin, sondern schritt nach kurzer, träfer Rede zur geschenkten rosa Torte, um vorbildhaft gleich grosse Stücke für Mann wie Frau abzuschneiden.