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Petra, Studentin im 6. Semester, sitzt in einer der Cafeterien an der Universität Irchel. Sie hat sich einen Kaffee geholt, öffnet ihr Notebook, loggt sich ins Uninetzwerk ein und kopiert die Powerpoint-Präsentation der Vorlesung, die sie gerade besucht hat, vom Server. Dann schickt sie Peter ein Mail, der das schöne Wetter nutzt und unter einem Baum auf dem Irchelgelände mit Blick auf Teich und Enten ebenfalls an den Vorlesungsunterlagen arbeitet. Peter schreibt zurück, um zum Mittagessen in der Mensa abzumachen. Petra und Peter benutzen das Wireless Local Area Network (WLAN), das heisst, sie können unabhängig vom Standort all die Arbeiten ausführen, die früher nur mit einemNetzwerkkabel möglich waren.
Technisch realisiert wird kabelloses Surfen durch so genannte Access Points. Das sind kleine Sendegeräte, die über verschiedene Standorte auf dem Irchel verteilt via Funk eine Netzwerkverbindung mit einer Geschwindigkeit von bis zu 54 Megabit herstellen. Jeder der insgesamt 80 Access Points am Irchel kann maximal 250 User bedienen, insgesamt können also 20'000 Besucher gleichzeitig im WLAN arbeiten.
Die kabellose Verbindung in das Uninetzwerk ist verschlüsselt und so vor Hackern geschützt, durch ein sogenanntes Virtual Private Network (VPN). Um sich für dieses zu authentifizieren, benötigen Benutzerinnen und Benutzer einen VPN-Client. Diese Software wird von den Informatikdiensten auf ihrer Homepage zur Verfügung gestellt und muss auf dem eigenen Rechner eingerichtet werden. «Das ist aus Sicherheitsgründen besonders wichtig. Ebenso sollte man einen Virenscanner und Firewall auf seinem Laptop installieren», sagt Fredy Riner, Projektleiter für das WLAN bei den Informatikdiensten. «Wir hatten auch bei der Auswahl der Hard- und Software den Sicherheitsaspekt immer im Auge.»
Den Anstoss zu dem Projekt gab seinerzeit Professor Gerhard Schwabe vom Institut für Informatik.Im Juni 2003 beauftragte die Universitätsleitung dann die Informatikdienste mit der Umsetzung. Die Projektleitung stützte sich bei der Realisierung des Projekts auf eine Bedürfnisumfrage unter Studierenden und Informatik-Koordinatoren der Institute. Die im Herbst 2003 durchgeführte Umfrage unter den Studierenden belegte ein sehr grosses Interesse am WLAN. Unter anderem wünschten sie sich Netzwerkzugänge in der Mensa und den Cafeterien. Auch die Informatik-Koordinatoren der Institute wurden zum WLAN befragt. «Wir wollten die Institute einbeziehen. Falls Institute sich entschliessen sollten, WLAN ebenfalls einzuführen, können sie von unseren Erfahrungen profitieren», sagt Fredy Riner. Auch für Dozierende sei das WLAN von Vorteil. Sie können jetzt während der Vorlesung die Studierenden (falls Laptops vorhanden) auffordern, online Vorlesungsmaterial anzuschauen oder herunterzuladen.
Auf die Frage nach den gesundheitlichen Risiken der Funkwellen verweist Riner auf eine Studie der Universität Bremen aus dem Jahr 2001, die keine Risken erwartet. Zudem sei, gemäss Riner, die Belastung durch ein Handy 20-mal intensiver - und dieses hält man direkt ans Ohr.
Und noch eine gute Nachricht: Auch im Hauptgebäude der Universität an der Rämistrasse ist Surfen mit WLAN möglich, allerdings nur im Lichthof und in der Mensa. Dort ist der Kaffee auch nicht weit.